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Die Rache des glücklichen Mannes

Titel: Die Rache des glücklichen Mannes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Ziffer einge­ tragen, sondern ein Text, zum Beispiel »Für Jaatinen«, »Für den Ingenieur«, »Für die Nordische Beton und Lehm«, »Für Jaatinens Männer«. Solche Stimmzettel wurden also ausgesondert. Auch ein paar leere Zettel waren dabei. Auf einem Zettel war in Druckbuchstaben vermerkt: »Gott zahlt es Jaatinen heim.«
    Auch dieser Stimmzettel war ungültig. Jaatinen verglich das Wahlergebnis mit seiner eigenen
    Liste. Er bemerkte, dass die Einwohner der Gemeinde bewundernswert folgsam seine Kandidaten in die Ge­ meindevertretung gewählt hatten, mit zwei Ausnahmen. Die meisten Stimmen hatte Manssila bekommen. Auch Pyörähtälä hatte gut abgeschnitten. Als die Wahlkom­ mission nach der Stimmenauszählung auseinander ging, blieb Jaatinen noch mit Irene Koponen im Raum zurück.
    Die Sekretärin sagte tadelnd:
    »Du hättest den Propst wenigstens abstimmen lassen sollen, du hast den alten Mann lächerlich gemacht. Du bist so kalt und hart geworden.«
    »Wer hat denn dafür gesorgt? Ich sage es dir.« Jaatinen erinnerte Irene Koponen an ihr gemeinsam
    verbrachtes Mittsommerfest vor anderthalb Jahren, an seinen schmählichen Hinauswurf, und er erzählte ihr auch, wie man ihn unter Gewaltanwendung auf die Polizeistation geschleppt hatte und wie er anschließend nach seiner Flucht einsam im Wald herumgeirrt war.
    »Du gibst hoffentlich nicht mir die Schuld an den Vorfällen.«
    »Es ist eine alte Geschichte, aber sie nagt noch an mir, vor allem die Tatsache, dass du mich so unschön aus deiner Wohnung geworfen hast. Das war nieder­ trächtig.«
    »Ich war so erregt.«
    »Ich noch mehr.«
    »Lass uns nicht mehr davon reden«, bat sie. »Warum hast du angefangen, auch mich lächerlich zu machen? Du hast gesagt, der östliche Flügel deines Hauses ist für mich gebaut. Kann man eine Frau tiefer verletzen?«
    »Es ist keine Beleidigung, ich meine das alles ernst. Ich liebe dich noch immer. Wie ist es, liebst du mich?«
    Sie antwortete nicht, sondern raffte ihre Papiere vom Tisch, stand auf und brachte sie in den Schrank. Dann holte sie ihren Mantel vom Haken, zog ihn an und wollte gehen.
    »Vielleicht könntest du mich nach Hause bringen«, sagte sie. Jaatinen eilte zu ihr, nahm ihren Arm in den seinen und führte sie hinaus. Eingehakt gingen sie die Hauptstraße entlang, vorbei an Vornanens Denkmal,
    später auch an Jaatinens Haus. Fräulein Koponen blickte zum östlichen Flügel, sagte aber nichts.
    Vor dem Haus, in dem Irene Koponen wohnte, blieben sie endlos lange aneinander gelehnt stehen. Jaatinen hielt die Hand der Gemeindesekretärin, überlegte, ob er sie küssen sollte, tat es aber nicht. Die Stimmung war irgendwie zu delikat dazu.
    Schließlich trennten sie sich, zuvor drückten sie sich noch einmal, Irene Koponen hauchte einen leichten Kuss auf Jaatinens Wange. Er ging mit glühendem Gesicht nach Hause. Leea hatte sich offenbar schon hingelegt, auch die Babys schliefen.
    27
    Propst Roivas zürnte Jaatinen so sehr, dass er kein einziges Mal zum Flugplatz fuhr, um sich die Fabrik oder die Eisenbahn anzusehen, obwohl ihn große Neu­ gier plagte. Desgleichen war er nicht bereit, mit seinem kleinen schwarzen Auto über die neue Brücke zu fahren, die Jaatinen gebaut hatte, sondern er benutzte zur Flussüberquerung trotzig die alte Holzbrücke. Roivas hatte Vertrauen in die alte Brücke, und tatsächlich trugen die morschen Planken das Gewicht seines Klein­ wagens noch gut. Diese Art der Flussüberquerung war allerdings ein wenig umständlich. Um auf die alte Brü­ cke zu gelangen, musste Roivas nämlich erst die rot­ gelbe Sperrschranke zur Seite ziehen und sie anschlie­ ßend, wenn er mit seinem Auto auf die Brücke gerollt war, wieder zurückziehen, die gleiche Prozedur dann noch einmal auf der anderen Seite mit der dortigen Sperrschranke.
    Diese Gewohnheit wurde Roivas schließlich zum Verhängnis.
    Jaatinen erfuhr nämlich von der Sache. Er beschloss, die alte Brücke abzureißen, damit Roivas sich nicht gefährdete, wenn er sie benutzte – eines Tages würde die Brücke nämlich durchgefault sein und der Propst wo­ möglich mitsamt seinem Auto in den Fluss fallen. So kaufte Jaatinen dem Straßenbauamt also die alte Holz­ konstruktion ab und schickte ein paar Männer hin, die sie abreißen sollten. Die Balken wurden zum Flugplatz geschafft, wo man sie dazu benutzte, die Verladerampe zu verlängern. Der Abriss war schnell erledigt, er dauer­ te nur zwei Tage. Roivas befuhr die Gegend zu jener

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