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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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erstaunlicher Klarheit wusste, war, dass er keine Ahnung haben konnte, warum sie diese Reaktion durchlebte. Das Zimmer um sie herum begann sich zu drehen. Langsam rutschte sie von ihrem Stuhl. Plötzlich wurde sie in starke Arme gehoben und gegen eine feste Wand aus was – Muskeln? – gedrückt. Es war ihr egal. Sie fühlte sich elend, aber geborgen. Dann verlor sie das Bewusstsein.
    Auf eine schrecklich unwürdige Weise kam sie wieder zu sich: über eine Toilettenschüssel gebeugt. Ihr Oberkörper war triefend nass und wurde von Würgeanfällen geschüttelt. Alexandros kniete hinter ihr und hielt ihre Haare fest. Auf einmal kehrte das Leben in ihren Körper zurück, und sie übergab sich. Endlich war es vorüber, und sie zitterte nur noch.
    Sie wurde zurückgezogen, ihr Gesicht mit einem nassen Tuch gewaschen. Es fühlte sich wunderbar an. Schließlich saß sie auf Alexandros’ Schoß. Er hielt sie fest, bis das Zittern langsam verebbte.
    „Wo … wo sind wir?“, fragte sie nun mit schwacher Stimme.
    „In der Angestelltentoilette des Restaurants.“
    Kallie schloss die Augen und schmiegte sich enger an Alexandros. „Es tut mir so leid …“
    Als sie die Lider wieder hob, entdeckte sie die Dusche in einer Ecke des Raumes und wusste, dass er sie irgendwie daruntergestellt haben musste, um sie aufzuwecken. „Es tut mir leid …“
    „Das muss es nicht, Kallie. Aber was, zur Hölle, war das?“ Sein Tonfall klang schroff. „Herrje, wenn du allergisch gegen Kaffee oder Likör bist, warum hast du es mir nicht gesagt?“
    Das bin ich ja gar nicht! Oder zumindest glaubte sie das nicht. Doch selbst als sie jetzt nur an den Alkohol in dem Kaffee dachte, stieg die Übelkeit wieder in ihr auf und die Bilder kehrten zurück. Sie schloss die Augen, klammerte sich an seinem Hemd fest und atmete tief ein und aus. Das war doch absurd. Unmöglich, dass die Erinnerung sie so mitnahm. Das Essen oder etwas anderes mussten schuld an ihrem Zustand sein.
    Sie schüttelte den Kopf. „Vielleicht habe ich etwas Falsches gegessen.“
    „Wir hatten dasselbe Essen. Mir geht es gut“, betonte er grimmig.
    Sie fühlte sich viel zu schwach, um mit ihm zu streiten.
    Alexandros stand, sie weiter in seinen Armen haltend, auf. Erst jetzt fiel ihr auf, dass seine Haare feucht waren und das Hemd an seiner Brust klebte. Er bemerkte ihren Blick. „Nun, nass zu werden war ja wohl unvermeidbar, oder? Schließlich konnte ich dich nicht einfach unter die Dusche schieben.“
    „Entschuldige“, sagte sie mit dünner Stimme.
    Händeringend stürmte Alexandros’ Freund Theo, der Besitzer des Restaurants, in den Raum. „Was passiert ist, tut mir so leid, Alexandros. Ich kann mir nicht erklären, wie das geschehen konnte.“
    „Theo, es ist alles in Ordnung. Vergiss den Zwischenfall. Aber wir müssen jetzt gehen, wir sind tropfnass.“
    Sein Freund holte einige Handtücher aus einem Schrank und reichte sie ihnen. „Wir haben deinen Wagen gleich hier, auf der Rückseite des Gebäudes, geparkt.“
    Das Gefühl der neuerlichen Demütigung ließ Kallie zusammenschrecken. Der große Alexandros Kouros musste diese peinliche Situation hassen. Deshalb blickte sie, als er sie in dem Wagen auf seinen Schoß zog, resolut aus dem Fenster und löste auch ihre Arme von seinem Nacken.
    „Es tut mir leid“, wiederholte sie steif. „Ich wollte dich nicht vor deinen Freunden und den anderen Gästen in dem Restaurant in Verlegenheit bringen.“
    Alexandros schaute auf ihren gesenkten Kopf. Obwohl sie nass waren, leuchteten ihre Haare in einem warmen Blond. Als sie die Arme von seinem Nacken gelöst hatte, war sein erster Impuls, sie wieder dort hinzulegen. Und als sie wie erstarrt dagesessen hatte, sehnte er sich sogleich wieder nach ihrem weichen, anschmiegsamen Körper. Und entgegen ihren Befürchtungen hätten ihm die Gedanken der anderen Restaurantbesucher nicht gleichgültiger sein können. Seine einzige Sorge galt Kallie.
    „Unsinn, Kallie. Wir nehmen nur den Hinterausgang, weil das schneller geht.“
    „Oh …“
    Er nahm eines der Handtücher, schob Kallie ein winziges Stückchen von sich weg und begann, die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen. Halbherzig schlug sie ihm auf die Finger. „Was tust du denn da?“
    Er schob ihre Hände beiseite. „Du bist pitschnass, und ich auch. Wenn du keine Erkältung bekommen willst, solltest du deine Bluse ausziehen.“
    Bevor sie etwas unternehmen konnte, hatte er alle Knöpfe geöffnet und ihr die Bluse über die

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