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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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kaltem Wasser. Mit grauenhafter Klarheit wusste sie, was mit ihr los war. Die Müdigkeit der vergangenen Tage, die gesteigerte Empfindsamkeit, die Achterbahn fahrenden Gefühle …
    Kurz bevor sie Alexandros wiedergesehen hatte, hatte sie die Pille gewechselt. Das musste der Grund sein. Mechanisch duschte sie, zog sich an und verließ die Wohnung.
    Alexandros fasste sich kurz. „Sind die Papiere fertig?“
    „Natürlich.“ Sein Anwalt lachte auf, offenkundig neugierig. „Ich habe Ihren Anruf schon vor einigen Wochen erwartet.“
    „Nun, ich melde mich jetzt.“
    Sein Anwalt kannte ihn gut genug, um seine Geduld nicht überzustrapazieren. „Natürlich. Überlassen Sie alles mir. Ich benötige nur ein paar Tage, um die Formalitäten zu erledigen.“
    „Gut. Ich bin dieses Wochenende in Athen, falls Sie noch Informationen brauchen.“
    „Ich sehe keinerlei Probleme. Dies wird schnell und einfach ablaufen.“
    Alexandros legte auf und stützte das Kinn auf seine verschränkten Finger. Schnell und einfach.
    Genau so hatte er sich seine Zweckehe und die Rache an Kallie auch vorgestellt. Nur dauerte ihre Ehe bereits wesentlich länger als geplant, und auch Kallie verhielt sich alles andere als einfach. Sie bekämpfte ihn, wo sie nur konnte. Er empfand ein flaues Gefühl im Magen, weil er einfach nicht dahinterkam, was sie mit damit bezweckte.
    Genau da lag das Problem. Sonst verstand er immer alles. Wusste, dass er Pflichten und Verantwortungen besaß und dass er nicht allein über sein Leben bestimmen konnte. In dem Moment, als seine Mutter ihm mitgeteilt hatte, dass er Pia Kyriapolous heiraten musste, hatte er alles verstanden.
    Wieder dachte er an jene Nacht. An Kallie, wie sie ihre warmen süßen Lippen auf seine gepresst hatte. Seine Mundwinkel zuckten. Er durfte die diesem Kuss folgenden Ereignisse nicht vergessen. Die Wut und das Gefühl, hintergangen worden zu sein. Kallie Demarchis war gefährlich. Sie besaß die Macht, ihn noch einmal in die Falle zu locken, aber das würde er niemals zulassen.
    Aus dem luxuriösen Geländewagen auszusteigen und Thea die Eingangsstufen hinuntereilen zu sehen, bescherte Kallie ein Gefühl eines intensiven Déjà-vus. Sie hielt sich an der Wagentür fest, um nicht zu stolpern. Heute Morgen war ihr wieder schlecht geworden, doch sie hatte es ins Badezimmer geschafft, ohne dass Alexandros sie gehört hätte. Sie musste ihr Geheimnis für sich behalten. Wenn er es vor der Scheidung herausfand, würde er darauf bestehen, verheiratet zu bleiben.
    Wenn sie aber erst einmal geschieden waren, konnte er sie nicht so leicht wieder vor den Altar zerren. Und was ihren Onkel anging … Sie spürte, wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich. Daran durfte sie jetzt nicht denken.
    Thea kam heran und schloss Kallie fest in die Arme. Dann musterte sie die jüngere Frau eindringlich. Kallie erstarrte. Ahnte Thea etwa ihr Geheimnis? Dann war der Augenblick vorüber, und Thea führte sie und Alexandros in die Villa. Dieses Mal stellte sie keine Frage nach den Zimmern. Ihr Gepäck wurde in sein Schlafzimmer gebracht.
    In dieser Nacht, als Kallie in Alexandros’ Armen lag, schloss sie einen Pakt mit sich selbst. Nach dem Wochenende würde sie alles, was nötig war, unternehmen, um die Scheidung zu bekommen. Ihr blieben also noch zwei Tage, in denen sie Alexandros’ Bett teilen durfte. Danach ein Leben ohne ihn.
    Plötzliche Verzweiflung ließ sie sich enger an ihn schmiegen. Obwohl sie erst gerade aus dem Garten der Lüste zurückgekehrt waren, gehorchte Alexandros ihren Wünschen nur zu gerne. Und für eine wundervolle Weile brauchte Kallie an rein gar nichts mehr zu denken.
    Am nächsten Tag fühlte Kallie sich wie die Katze auf dem heißen Blechdach und vermied es, in Alexandros’ Nähe zu sein. Am Abend jedoch bestand er darauf, mit ihr zum Dinner in die Stadt zu fahren.
    Ihre Unterhaltung im Restaurant verlief halbherzig und gezwungen. Unglücklich musste Kallie sich eingestehen, dass dies wohl die Vorzeichen für die Scheidung waren, auch wenn er immer noch nichts dergleichen erwähnt hatte.
    Zum Abschluss nippten sie schweigend an einem Kaffee, dann fuhren sie zurück zur Villa. Den ganzen Weg über spürte Kallie etwas in ihrem Inneren rumoren. Ein Gefühl wachsender Panik. Wie konnte sie so gelassen bleiben? In ihr wuchs ein neues Leben; sie war nicht mehr nur allein für sich verantwortlich.
    Als sie in der Villa ankamen, war sie nervös und unruhig. Alexandros spürte ihre Anspannung. Am

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