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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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und sie gehorchte zögernd. »Ich meinte es ernst, als ich erklärte, du könntest deine Tätigkeit fortsetzen.«
    »Warum machst du dann so ein Aufhebens um …«
    »Du darfst weiterhin stehlen, aber ich werde deine Beute stets zurückgeben.«
    »Nein!«
    »Doch.«
    »Das … das ist lächerlich!« stammelte sie. Hilfesuchend wandte sie sich zu Lyon, dessen Grinsen verriet, daß er ihr nicht beistehen würde. Sir Richards war immer noch zu perplex, um einzugreifen. Sie war also auf sich allein gestellt, so wie immer. »Nein.«
    »Doch. Gib sie sofort zurück.«
    »Ich habe sie vertauscht. Kann ich jetzt gehen?«
    Caine nickte und wartete, bis sie die Tür erreicht hatte, dann rief er: »Du darfst diesen Raum verlassen, wage es aber bloß nicht, aus dem Haus zu fliehen. Ich würde dir überallhin folgen, und du willst mir doch keine neuen Unannehmlichkeiten bereiten, oder?«
    Sie antwortete nicht, aber er spürte ihre Wut. Krachend fiel die Tür hinter ihr ins Schloß.
    »Jade ist ziemlich temperamentvoll.« Caines Grinsen deutete an, daß ihm dieser Wesenszug keineswegs mißfiel. »Haben Sie sich inzwischen von Ihrem Schock erholt, Richards?«
    »Ja.«
    »Und Sie sind nicht auf die Idee gekommen, sie könnte Pagan sein?«
    »Überhaupt nicht.«
    Caine nickte zufrieden. »Es freut mich zu wissen, daß sogar mein Vorgesetzter getäuscht wurde. Nun ist mein Stolz wiederhergestellt.«
    Colin kam in die Bibliothek, auf seinen Stock und Nathans Arm gestützt. »Du behandelst mich wie ein Kind«, murrte er, als der Freund ihm in einen Sessel half.
    »Du bist ja auch ein Kind.« Nathan rückte einen Schemel heran, legte das verletzte Bein darauf, dann musterte er die Besucher, die ihn beobachteten. Caine machte ihn mit den beiden bekannt, und er setzte sich auf die Armstütze von Colins Sessel. »Jade hat mich gebeten, Sie zu fragen, wie spät es ist.«
    Richards blinzelte verdutzt. »Ich würde sagen, kurz vor neun, nicht wahr, Lyon?«
    Als Lyon, der weniger begriffsstutzig war, die Uhr aus seiner Tasche zog, lachte er. »Ich glaube, das ist Ihre, Richards. Und Sie haben meine. In Zukunft sollten wir Jade nicht mehr umarmen.«
    Der ältere Mann war sichtlich beeindruckt. »Das hätte ich nie gedacht … Caine, sahen Sie, wie sie die Uhren nahm? Und riefen Sie sie deshalb zurück?«
    »Nein, ich hab’s nicht gesehen. Aber da sie sich von Ihnen und Lyon umarmen ließ, ahnte ich, daß sie etwas im Schilde führte. Normalerweise ist sie etwas distanzierter.« Seufzend fügte Caine hinzu: »Offenbar hat die Frau beschlossen, mich wahnsinnig zu machen.«
    »Das ist ihr bereits gelungen«, meinte Nathan gedehnt.
    »Vor der Hochzeit hat Christina mich auch fast wahnsinnig gemacht«, bemerkte Lyon lächelnd. »Trotzdem habe ich mich in sie verliebt. Und wie ist es dir mit Jade ergangen, Caine?«
    »Genauso. Ich liebe sie.«
    »Dann möge der Allmächtige dir helfen. Wenn ihr verheiratet seid, wird’s keineswegs einfacher. Wann soll das frohe Fest denn stattfinden?«
    »Ja, das würde mich auch interessieren«, sagte Nathan.
    »Du heiratest sie doch?« Colin starrte seinen Bruder durchdringend an.
    »Natürlich.«
    »Offenbar haben Sie keine andere Wahl, mein Junge«, bemerkte Richards. »Werden Sie das Ehegelübde mit einer Pistole im Rücken sprechen?«
    »Wenn eine Pistole erforderlich ist, wird sie auf Jade zielen, nicht auf mich. Leider muß ich sie noch zur Heirat überreden, und sie wird mich wahrscheinlich sogar zwingen, in Gegenwart ihrer Männer vor ihr niederzuknien.«
    Nathan grinste, und Colin schüttelte den Kopf. »Dazu zwingt sie dich sicher nicht, Caine.«
    »Mag sein. Aber Black Harry wird wohl kaum auf eine solche Geste verzichten.«
    »Wer ist Black Harry?« fragte Richards.
    »Nathan, gib die nötigen Erklärungen ab«, befahl Caine, »Inzwischen hole ich Jade zurück.«
    »Ist sie denn schon wieder weggelaufen?« rief Nathan.
    »Selbstverständlich.« Caine sprang auf und ging zur Tür. »Es wird nicht lange dauern.« Da er bereits seine Reithose trug, eilte er direkt zu dem Korral, wo die Pferde untergebracht waren. Die gefleckte Stute war verschwunden. »Wie viele Männer folgen ihr?« fragte er den Stallmeister.
    »Die drei Wachposten, die an der Hintertür standen.«
    Caine legte seinem Hengst nur das Zaumzeug an und machte sich nicht die Mühe, ihn zu satteln. Während er sich an der schwarzen Mähne festhielt, stieg er auf.
    An der Grenze seiner Ländereien fand er Jade.
    Sie stand an einem Bach und

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