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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Caine.
    »Warum hast du das arme Kind in die Themse geworfen?« Mit ausgestreckten Armen ging Christina zu Jade. »Sie müssen ja bis auf die Knochen frieren!« Abrupt hielt sie inne, als sie zu nahe an das Mädchen herankam, und wich zurück.
    »Es war nötig«, erläuterte Caine und ignorierte Jades zornigen Blick.
    »Ich glaube, ich hasse ihn«, teile Jade der Hausherrin mit. »Und es ist mir egal, ob er Ihr Freund ist oder nicht. Ich halte ihn für einen rüden Schurken!«
    »Ja, manchmal kann er ein Schurke sein«, stimmte Christina zu, »aber er hat auch nette Eigenschaften.«
    »Die müßte ich erst mal kennenlernen.« wisperte Jade.
    Christina rümpfte die Nase, holte tief Luft, dann legte sie einen Arm um Jades Taille. »Kommen Sie, wir kriegen Sie schon wieder sauber. Ich glaube, die Küche wird uns heute nacht die besten Dienste leisten. Lyon, weck doch das Personal. Wir brauchen heißes Wasser.« Sie wandte sich wieder zu Jade. »Was für einen ungewöhnlichen Namen Sie haben! Aber er gefällt mir.«
    »Er hat sich darüber lustig gemacht«, flüsterte Jade laut genug, so daß Caine es hören konnte.
    Er verdrehte die Augen und rief: »Ich habe mich nicht über Ihren Namen lustig gemacht! Christina, ich schwöre, seit ich diese Frau kenne, tut sie nichts anderes als weinen und jammern.«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu, dann ließ sie sich von Christina in den hinteren Teil des Hauses führen. Die beiden Männer schauten ihnen nach.
    »Da hören Sie’s, Lady Christina!« klagte Jade. »Ständig beleidigt er mich. Dabei habe ich ihn nur um einen kleinen Gefallen gebeten!«
    »Und er hat sich geweigert, Ihnen zu helfen? Das sieht Caine gar nicht ähnlich. Normalerweise ist er sehr freundlich.«
    »Ich bot ihm sogar alle meine Silbermünzen an. Jetzt bin ich völlig verarmt. Er warf nämlich auch mein Cape in die Themse, und das Geld steckte in der Tasche.«
    Christina schüttelte den Kopf. An der Ecke des Küchentrakts blieb sie stehen, um vorwurfsvoll in Caines Richtung zu schauen. »Wie ungalant!«
    Eifrig stimmte Jade zu, während sie weitergingen.
    »Um welchen Gefallen hat sie dich denn gebeten?« fragte Lyon.
    »Ach, das war nichts Besonderes«, erwiderte Caine gedehnt, bückte sich und zog seine nassen Stiefel aus.
    »Ich sollte sie nur umbringen.«
    Lyon brach in lautes Gelächter aus, verstummte aber sofort, als er merkte, daß sein Freund nicht scherzte.
    »Sie wollte noch vor Tagesanbruch sterben.«
    »Nein!«
    »Aber sie erlaubte mir, vorher meinen Brandy auszutrinken.«
    »Sehr rücksichtsvoll von ihr.«
    Die zwei Männer grinsten, und Caine bemerkte: »Nun glaubt deine Frau, ich sei ein Monstrum, weil ich Jade enttäuscht habe.«
    »Christina weiß ja nicht, welchen Wunsch du dem Mädchen abgeschlagen hast.«
    Caine warf seine Stiefel in die Mitte der Halle und ließ ihnen die Socken folgen. »Ich könnte mich immer noch anders besinnen und Jades Bitte erfüllen«, meinte er trocken. »Verdammt, meine Lieblingsstiefel sind ruiniert.«
    Der Hausherr lehnte sich an einen Torbogen und beobachtete, wie Caine aus dem Hemd schlüpfte. »Du wärst unfähig, sie zu töten. Außerdem hat sie’s sicher nicht ernst gemeint. Sie wirkt ziemlich verängstigt. Ich kann mir nicht vorstellen …«
    »Sie wurde Zeugin eines Mordes«, unterbrach ihn Caine. »Und jetzt sind ein paar Leute hinter ihr her, die sie offenbar zum Schweigen bringen wollen. Mehr weiß ich nicht, aber ich möchte mich so bald wie möglich über die Einzelheiten informieren. Je eher ich das Problem löse, desto schneller werde ich Jade los.«
    Da Caine so wütend dreinschaute, unterdrückte Lyon seinen Lachreiz. »Sie bringt dich schrecklich durcheinander, was?«
    »Warum sollte mich eine Frau durcheinanderbringen?«
    »Weil du mitten in meiner Halle die Hose runtergelassen hast. Deshalb glaube ich, daß du einigermaßen verwirrt bist.«
    »Ich brauche einen Brandy.« Caine begann seine Hose wieder hochzuziehen – zu spät, denn in diesem Moment schlenderte Christina an ihm vorbei, lächelte ihren Mann an und stieg die Treppe hinauf, ohne einen Kommentar zu der unzureichenden Bekleidung des Gastes abzugeben.
    Lyon genoß die Verlegenheit seines Freundes in vollen Zügen. In einer solchen Verfassung hatte er Caine noch nie gesehen. »Geh in die Bibliothek, auf dem Sideboard findest du eine Karaffe Brandy. Bediene dich, ich lasse inzwischen ein Bad für dich vorbereiten. Großer Gott, du stinkst grauenhaft!«
    Ohne zu zögern

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