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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Schulter zu blicken, aber er hielt sie fest. »Keine Bange, sie sind noch weit weg.«
    »Wie willst du das wissen? Folgen sie uns schon seit London? Nein, natürlich nicht. Das hätte ich gemerkt. Bist du auch ganz sicher? Und wie viele sind es?«
    »Ich bin völlig sicher, Sie folgen uns seit drei oder vier Meilen. Genauer gesagt, seit wir die Grenze meiner Ländereien überquert haben. Wahrscheinlich sind es sechs oder sieben Mann.«
    »Aber …«
    »Ich sah sie, als ich das letzte Mal zurückritt.«
    »Da war ich auch dabei. Und ich habe nichts gesehen.«
    Caine verstand nicht, warum sie so wütend war, stellte aber keine Fragen. »Ist es noch weit bis zu deinem Haus?« wollte sie wissen.
    »In fünfzehn Minuten sind wir da.«
    Wenig später kamen sie an eine kleine Lichtung, und Jade glaubte, ein Märchenreich zu erblicken. »Wie schön es hier ist!« wisperte sie.
    An zwei Seiten wurde die Lichtung von schmalen Bächen gesäumt. Auf einem sanft ansteigenden Hang stand eine kleine Hütte. Sonnenlicht sickerte zwischen den Zweigen der Bäume hindurch, die das Paradies umgaben.
    »Vielleicht ist der Wildhüter daheim«, meinte sie. »Er könnte uns helfen, den Schurken eine Falle zu stellen.«
    »Die Hütte ist unbewohnt.«
    »Dann müssen wir sie allein schnappen. Hast du überhaupt keine Pistole mitgenommen?« Wortlos ritt er weiter.
    »Caine! Wollen wir ihnen nicht hier auflauern?«
    »Nein. Wir nehmen eine Abkürzung.«
    »Willst du sie an einem anderen Ort erwarten?«
    »Zuerst bringe ich dich nach Hause. Solange du bei mir bist, riskiere ich nichts. Zieh jetzt den Kopf ein und halt den Mund. Die Situation ist ohnehin schon schwierig genug.«
    Da seine Stimme wieder sehr mürrisch klang, gehorchte sie, drückte das Gesicht an seine Brust und spürte sein Kinn am Scheitel. »Eines Tages möchte ich wieder hierherkommen«, flüsterte sie.
    Diese hoffnungsvolle Bemerkung ignorierte er. Er hatte nicht übertrieben, als er die Situation »schwierig« genannt hatte.
    Sobald sie offene Felder erreichten, versetzte er den Hengst in wilden Galopp, und sie glaubte, dahinzufliegen. Während sie sich dem Landsitz näherten, wuchs Jades Angst vor einem Hinterhalt. Inständig betete sie, daß ihre Männer zur Stelle sein und den Kampf aufnehmen würden.
    Kurz bevor sie einen Grat und den Schutz einer Baumgruppe erreichten, knallten Pistolenschüsse. Jade wußte nicht, wie sie jetzt Caines Rücken schützen sollte. Sie versuchte, sich umzudrehen und festzustellen, aus welcher Richtung die Gefahr drohte. Instinktiv spreizte sie ihre Hände auf Caines Schultern, um so viel wie möglich von seinem Körper abzuschirmen.
    Die Schüsse kamen von Südosten. Jade rutschte auf Caines linken Schenkel, als das Echo eines weiteren Knalls im Wind verhallte.
    »Rühr dich nicht!« befahl er, und gleichzeitig spürte sie einen leichten Stich an der rechten Seite. Überrascht schrie sie auf und schaute zu ihrer Taille hinab. Es fühlte sich so an, als hätte eine Löwenpranke nach ihr geschlagen. Aber der Schmerz begann sehr schnell nachzulassen und ging in ein leichtes Brennen über. Sie entschied, daß sich einer der Zweige, durch die sie geprescht waren, zwischen ihre Rippen gebohrt haben mußte. Sicher nur ein kleiner Kratzer …
    »Bald sind wir da«, verkündete Caine.
    In ihrer Sorge vergaß sie, Angst zu heucheln. »Paß auf deinen Rücken auf, wenn wir zum Haus reiten!«
    Er antwortete nicht und bog in den Weg ein, der zu den Ställen führte. Offenbar hatten seine Männer den Lärm gehört, denn mindestens zehn rannten zum Wald, mit erhobenen Waffen.
    Caine befahl dem Stallmeister, das Tor zu öffnen, und ritt hinein, gefolgt von Jades Stute.
    Ein Reitknecht packte sie am Zügel und verfrachtete sie in eine Box, noch ehe Caine abgestiegen war und Jade aus dem Sattel gehoben hatte. Der eiserne Griff um ihre Taille verstärkte den Schmerz wieder, und sie biß sich auf die Lippen, um nicht zu schreien.
    »Kelley!« rief Caine.
    Ein stämmiger blonder Mann mit Vollbart eilte herbei.
    »Ja, Mylord?«
    »Bleiben Sie hier bei Jade und halten Sie das Tor geschlossen, bis ich zurückkomme.« Caine versuchte, sich wieder auf seinen Hengst zu schwingen, aber Jade hielt ihn am Jackett fest.
    »Bist du wahnsinnig? Du darfst nicht hinausreiten.«
    »Laß mich los, Süße. Ich bin bald wieder da.«
    Er schob ihre Hände weg, und sie klammerte sich an seine Jackenaufschläge.
    »Caine, sie wollen dich umbringen!« jammerte sie.
    »Ich weiß,

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