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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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überzeugt, dort würden wir den Hengst finden.«
    »Und behielt er recht?«
    »Nein. Den ganzen Vormittag suchten die Dienstboten die Umgebung ab, aber das Pferd blieb verschwunden. Dafür fanden sie frische Wagenspuren auf der Südstraße. Weißt du, was ich vermute, Caine? Die Bastarde haben den Hengst in einer Kutsche weggebracht. Was hältst du von dieser Möglichkeit?«
    Ihre Stimme klang so eifrig, daß er es bedauerte, sie enttäuschen zu müssen. »Offensichtlich hast du keine Ahnung, wieviel ein ausgewachsener Hengst wiegt. Glaub mir, es braucht mehr als drei Männer, um so ein Tier in eine Kutsche zu verfrachten.«
    »Es wäre schwierig«, warf Lyon ein, »aber nicht undenkbar.«
    »Vielleicht wurde das Pferd nur verwundet, und es ist irgendwohin gelaufen«, überlegte Caine.
    »Mit einer Wunde zwischen den Augen?« Jade seufzte.
    »Wohl kaum. O Gott, Nathan wird sich so aufregen, wenn er das von seinem Haus hört – und von seiner Kutsche …«
    »Was zum Teufel ist denn mit seinem Haus passiert?« rief Caine. »Jade, ich wünschte wirklich, du würdest alles der Reihe nach erzählen.«
    »Ich glaube, nun kommt sie endlich zu der Feuersbrunst«, bemerkte Lyon, und Jade nickte.
    »Nathans Haus brannte bis auf die Grundmauern nieder.«
    Caine seufzte müde. »Wann? Bevor das Pferd erschossen wurde? Oder nachher?«
    »Kurz danach. Hudson hatte Nathans Kutsche für mich anspannen lassen. Ich wollte zu meinem Bruder nach London fahren, denn ich war es leid, wie die Dienstboten mich behandelten. Sie machten einen großen Bogen um mich und warfen mir seltsame Blicke zu. Außerdem wußte ich, daß Nathan mir helfen würde, das Rätsel zu lösen.«
    Unwillkürlich hatte sie die Stimme erhoben, und Caine tätschelte beschwichtigend ihre Hand. »Beruhige dich, Süße, und erzähl weiter.«
    »Jetzt schaust du mich auch schon so an wie Hudson … Ich brach also nach London auf, und plötzlich schrie der Kutscher, Nathans Haus stehe in Flammen. Über den Gipfeln der Hügel sah ich Rauch. Wir kehrten sofort um, und als wir das Haus erreichten … Nun, da war es schon zu spät. Ich befahl dem Personal, in Nathans Stadthaus zu ziehen.«
    »Und du bist nach London gefahren?« Caine streichelte geistesabwesend Jades Nacken, und das fühlte sich so angenehm an, daß sie ihn nicht bat, damit aufzuhören.
    »Ja, Hinter einer Kurve lauerten uns die Schurken auf. Der Fahrer geriet in Panik und lief davon.«
    »Dieser Bastard!« schimpfte Lyon, und Caine nickte zustimmend.
    »Ich nehme es ihm nicht übel«, verteidigte Jade den Mann. »Wenn sich die Menschen fürchten, tun sie die merkwürdigsten Dinge.«
    »Einige Menschen«, gab Caine zu.
    »Und was geschah dann, Jade?« fragte Lyon.
    »Sie verbarrikadierten die Türen mit Ästen und steckten den Wagen in Brand. Nathan hatte gutes Geld für das Vehikel bezahlt, aber es war nicht besonders stabil. Deshalb konnte ich ein Fenster aus dem Rahmen brechen und hinauskriechen. Das werde ich Nathan besser nicht sagen, sonst regt er sich noch mehr auf. Es sei denn, er möchte noch eine Kutsche bei derselben Firma kaufen …«
    »Du schweifst schon wieder vom Thema ab«, mahnte Caine.
    Lyon lächelte. »Sie erinnert mich an Christina. Jade, würden Sie bitte nach meiner Frau sehen? Sie packt gerade eine Reisetasche für Sie.«
    Dankbar für die Atempause verließ sie den Salon. Es kam ihr so vor, als würde sie die schrecklichen Ereignisse noch einmal erleben.
    »Nun, was hältst du davon?« erkundigte sich Lyon, als er mit seinem Freund allein war.
    »Letzte Nacht wurden wir verfolgt.«
    »Du glaubst ihr also?«
    »Irgendwas hat sie gesehen.«
    »Danach habe ich nicht gefragt.«
    Langsam schüttelte Caine den Kopf. »Kein Wort glaube ich ihr. Und du?«
    »Nie zuvor habe ich eine so unlogische Geschichte gehört. Aber wenn sie die Wahrheit sagt – verdammt, dann müssen wir ihr helfen.«
    »Und wenn nicht?« Caine erriet die Antwort bereits.
    »Dann solltest du aufpassen.«
    »Du denkst doch nicht …«, begann Caine.
    Lyon ließ ihn nicht ausreden. »Erstens – du bist nicht objektiv – Das werfe ich dir nicht vor. Manchmal bringt Christina mich genauso durcheinander wie Jade dich. Zweitens – sie schwebt in Gefahr und hat auch dich in eine üble Lage gebracht. Das sind die einzigen Fakten, von denen wir ausgehen können.«
    Caine mußte ihm recht geben. Er lehnte sich in die Sofakissen zurück. »Was für ein Gefühl hast du bei der ganzen Sache?«
    »Vielleicht hängt das alles

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