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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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daß er überhaupt nichts verstand, und Jade fügte hinzu: »Ich wollte Sie nur darauf hinweisen, damit Sie die Gästezimmer rechtzeitig herrichten lassen können.« Sie raffte ihre Röcke und stieg die Eingangstreppe hinunter. »Schauen Sie nicht so finster drein, Sterns. Ich werde Caine versichern, Sie hätten Ihr Bestes getan, um mich im Haus festzuhalten.«
    »Und ich werde Mylord mitteilen, daß Sie nicht in Ihrem Zimmer waren!« rief er ihr nach.
    Sie traf Caine an der Stelle, wo einmal sein Stall gestanden hatte. Nur schwelende Asche war übriggeblieben. Die Pferde befanden sich in einem großen rechteckigen Korral, den die Männer hastig gebaut hatten.
    Ruß befleckte Caines weißes Hemd.
    »Hast du alle Pferde wieder eingefangen?« fragte Jade. Langsam wandte er sich zu ihr. Sein Blick war so wütend, daß er einen neuen Brand hätte entfachen können, aber seine Stimme klang täuschend mild. »Alle – bis auf die Stute, die du dir ausgeliehen hast.«
    »Ausgeliehen?« wiederholte sie mit unschuldigem Augenaufschlag.
    »Warte im Salon auf mich«, befahl er.
    »Aber ich will dir helfen, Caine.«
    »Helfen?« Er verlor fast die Beherrschung. »Du und deine Männer, ihr habt mir schon genug geholfen.« Nach ein paar tiefen Atemzügen sagte er: »Geh ins Haus. Sofort.«
    Sein Gebrüll erreichte die gewünschte Wirkung. Jade machte auf dem Absatz kehrt und eilte zur Eingangstreppe. Dabei spürte sie, wie Caine auf ihren Rücken starrte, und sie wäre nicht erstaunt gewesen, wenn ihr Kleid Feuer gefangen hätte. Vorerst erschien es ihr sinnlos, vernünftig mit ihm zu reden. Sie mußte warten, bis sein Zorn verraucht war. Auf der untersten Stufe drehte sie sich um. »Caine, wenn ich im Haus bleiben muß – versuch, keine Zielscheibe abzugeben.«
    Sterns lief die Treppe herab und packte Jades Ellenbogen. »Gehorchen Sie ihm, Mylady. Sie wollen ihn doch nicht noch mehr in Wut bringen.« Hastig führte er sie in die Halle. »Ich glaube, ich habe Mylord noch nie so erbost gesehen.«
    »Ja, offenbar ist er ziemlich ungehalten«, bestätigte sie und ärgerte sich über das Zittern in ihrer Stimme. »Sterns, könnte ich eine Tasse Tee haben? Das dürfte ein Unglückstag werden, und er ist noch nicht einmal zur Hälfte vorbei.«
    »Natürlich, ich werde Ihnen Tee servieren. Sicher wollte der Marquis Sie nicht so anschreien. Wenn er sich beruhigt hat, wird er Sie um Verzeihung bitten.«
    »Vermutlich wird der sich nie beruhigen«, murmelte Jade.
    »Der Stall war noch nicht einmal einen Monat alt«, seufzte Sterns.
    Sie versuchte ihm zuzuhören, aber Caines Worte dröhnten in ihrem Kopf. »Du und deine Männer …« Also wußte er Bescheid über Matthew und Jimbo. Aber wieso? Und viel wichtiger – was wußte er sonst noch?
    Während Sterns den Tee bereitete, wanderte Jade im großen Salon auf und ab. Sie öffnete die Verandatür, um die frische Frühlingsluft hereinzulassen. Außerdem war es eine Vorsichtsmaßnahme, denn wenn Caine sie ermorden wollte, mußte sie fliehen.
    »Unsinn«, flüsterte sie. Niemals würde Caine die Hand gegen sie erheben, und mochte er noch so zornig sein.
    Und die ganze Wahrheit konnte er unmöglich herausgefunden haben.
    Plötzlich flog die Haustür auf und schlug zweimal gegen die Wand, ehe sie zugeworfen wurde. Caine war in die Halle gekommen.
    Jade setzte sich auf ein goldgelbes Brokatsofa und faltete die Hände im Schoß. Dann zwang sie sich zu einem Lächeln. Er durfte nicht merken, daß sie zitterte. Ehe daß sie ihm ihre Sorge zeigte, würde sie lieber ins Grab sinken.
    Nun schwang die Salontür auf, und Caine stand auf der Schwelle. Jade konnte ihr Lächeln nur beibehalten, bis sie seine Miene erblickte. Er sah tatsächlich mörderisch aus. »Wo warst du heute morgen?« donnerte er.
    »Sprich nicht in diesem Ton mit mir, sonst platzt mein Trommelfell.«
    »Antworte!«
    Empört starrte sie ihn an, weil er ihren Befehl ignorierte und immer noch brüllte. »Ich habe deinen lieben Papa besucht.«
    Diese Mitteilung schien seine Wut etwas abzukühlen, aber dann schüttelte er den Kopf. »Ich glaube dir nicht.«
    »Ich sage die Wahrheit.«
    Caine kam ins Zimmer und blieb vor Jade stehen. Seine Stiefelspitzen berührten den Saum ihres Kleides. Er erschien ihr wie ein Racheengel, und sie fühlte sich in die Enge getrieben. Genau das bezweckte er natürlich. Er wollte sie einschüchtern. »Tut mir leid, daß du mir nicht glaubst, Caine. Ich war wirklich bei deinem Vater, weil ich mir Sorgen um

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