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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Beschäftigung, weil er glaubt, meine Probleme lösen zu müssen. Wenn Colin und Nathan zurückkehren, können sie zu dritt entscheiden, was geschehen soll.«
    »Pagan hat Sie also zu Caine geschickt?«
    »Ja«, bestätigte Jade lächelnd.
    »So leicht wird Caine nicht aufgeben. Hoffentlich kommt Colin bald wieder.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn Sie Caine bitten, seine Jagd zu beenden, wird er sie um so eifriger betreiben. Er strebt viel zu verbissen nach seinem Erfolg, um jetzt aufzuhören.«
    »Dann müssen Sie sich ihm anvertrauen.«
    »Unmöglich, Sir. Ich habe Colin mein Wort gegeben. Außerdem wird es nur noch wenige Tage dauern, bis wir die Wahrheit bekanntgeben.«
    »Und wenn Ihr Bruder und Colin aufgehalten werden?«
    »In so einem Fall müssen wir einen neuen Plan schmieden.«
    »Was für einen?«
    »Wir werden einen Weg finden, um dem Jäger die Beute wegzunehmen. Caine wird vor Wut toben, aber am Leben bleiben. Darüber will ich gründlich nachdenken«, fügte Jade hinzu und öffnete die Tür.
    »Wann sehe ich Sie wieder? Sie betonten, ich müsse vorgeben, Sie nicht zu kennen, aber …«
    »Oh, wir sehen uns bestimmt wieder. Und wenn Sie etwas für mich tun möchten …«
    »Was immer in meiner Macht steht.«
    »Caine ist Ihr ältester Sohn, und wenn Sie schon unbedingt ein Lieblingskind haben müssen, sollte er es sein.«
    Erstaunt hob der Herzog die Brauen. »Ich liebe alle meine Kinder, und ich wußte nicht, daß ich eines bevorzuge.«
    »Sir Harwick glaubt, Colin sei Ihr Favorit. Und er erwähnte auch, Caine würde sich von der Familie fernhalten. Versuchen Sie, diese Situation zu ändern. Caine braucht Ihre Liebe.«
    Die Tür fiel hinter Jade ins Schloß. Der Herzog blieb noch lange am Schreibtisch sitzen, ehe er seinen Beinen die Kraft zutraute, ihn zu tragen. Freudentränen strömten über seine Wangen, und er betet stumm, um dem Allmächtigen für das Wunder zu danken, das ihm widerfahren war.
    Sein Colin lebte.
    Plötzlich verspürte Henry einen Bärenhunger, und er sprang auf, um zu frühstücken. Die nächsten Tage würden ihn auf eine harte Probe stellen. Er war ein schlechter Schauspieler, aber er wollte sich bemühen, sein Lächeln zu unterdrücken. Das Personal durfte nicht erraten, warum er die Trauerzeit beendet hatte.
    Er fühlte sich wie neugeboren – so als hätte ihn jemand aus dem dunklen Abgrund seiner Verzweiflung geholt und zu den Sternen emporgehoben.
    Was für ungewöhnliche grüne Augen die junge Dame besaß, die er nun als seine Retterin betrachtete … Nach dieser schönen Frau mußte Pagan sein Schiff benannt haben – die Emerald. Das bedeutete »Smaragd«. Henry glaubte, die wahre Identität des Piraten zu kennen. Aber dieses Geheimnis wollte er für sich behalten und notfalls ins Grab mitnehmen.
    Was würde Caine wohl sagen, wenn er herausfände, daß die Frau, um deren Probleme er sich kümmerte, Pagans Schwester war? Dann würde ein Donnerwetter losbrechen, und Henry konnte nur hoffen, rechtzeitig zur Stelle zu sein und seine Retterin beschützen zu können, wenn das Temperament seines älteren Sohnes explodierte.
    Der Herzog von Williamshire war fest überzeugt, die Wahrheit erraten zu haben.
    Er füllte seinen Teller gerade zum zweiten mal mit Rührei und gebratenen Nieren, als seine Frau Gweneth ins Speisezimmer eilte. Das blonde Haar hing ihr zerzaust in die Stirn, und es schien ihr nicht zu gelingen, den Gürtel ihres Morgenmantels verknoten zu können. Verblüfft starrte sie ihren Mann an. »Henry! Warum frühstückst du?«
    »Das ist morgens so üblich, und ich hatte Hunger.«
    Tränen glänzten in ihren Augen. »Du hattest Hunger?« wisperte sie.
    Er stellte den Teller auf das Sideboard, ging zu ihr und nahm sie in die Arme. Liebevoll küßte er ihren Scheitel.
    »In letzter Zeit habe ich dir großen Kummer bereitet, nicht wahr?«
    »Fühlst du dich jetzt besser?«
    »Ich bekam die Anweisung, nicht länger zu trauern.«
    »Von wem?«
    »Von meinem Gewissen«, log er. »Wenn es an der Zeit ist, werde ich dir meinen plötzlichen Sinneswandel erklären, Gweneth. Vorerst kann ich nur sagen, wie tief ich es bedaure, dir und den Kindern soviel Leid zugefügt zu haben. Nun habe ich mich wirklich lange genug in meiner Verzweiflung vergraben.«
    »Ein Wunder ist geschehen …«
    Ja, dachte er, ein Wunder mit bezaubernden grünen Augen hat mich beglückt. »Iß mit mir, Liebling. Du siehst ein bißchen blaß aus.«
    »Ich? Blaß?« Mit bebenden Lippen lächelte

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