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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Ursprünglich wollte er nur den Jungen verhauen, der Colin attackiert hatte. Aber als sie in geschlossener Formation anrückten, nahm er sich jeden einzeln vor. O ja, mein Junge hat’s ihnen tüchtig gegeben.«
    Sie fand diese Geschichte überhaupt nicht lustig, aber der Herzog grinste voller Vaterstolz. »Sie sehen also, Mylady – Colin nahm Ihnen jenes Versprechen ab, weil er Caine kennt – und nicht, weil er ihm mißtraut. Der jüngere Bruder muß den älteren schützen, ehe er eine Gelegenheit findet, die Situation zu erklären. Colin will verhindern, daß Caine mit einer neuen Bradley-Phalanx zusammenprallt, und er war immer der vorsichtigere von den beiden. Auch er hat für die Regierung gearbeitet. Das weiß Caine nicht. Ich wußte es übrigens auch nicht. Niemals hätte ich es zugelassen, schon gar nicht, als ich erfuhr, daß Sir Richards nicht sein Vorgesetzter war.«
    »Richards war der Mann, von dem Caine seine Anweisungen erhielt, nicht war?«
    Erstaunt hob der Herzog die Brauen »Oh, Sie wissen eine ganze Menge. Wie sind Sie zu diesen Informationen gelangt? Wer hat Ihnen so streng gehütete Geheimnisse verraten?«
    Die Frage kränkte Jade ein wenig. »Niemand. Das alles habe ich selbst herausgefunden. Und ich bin sehr tüchtig, Sir. Mein Bruder Nathan half Colin, ein kompliziertes Problem zu lösen. Aber irgendjemand wollte einen Erfolg der beiden verhindern. Sie sind nur deshalb noch am Leben, weil Pagan mißtrauisch wurde. Zum Glück konnte der Pirat rechtzeitig eingreifen.«
    »Kennt Colin seinen Gegner?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir wissen nur, daß es ein hoher Beamter im Kriegsministerium sein muß. Colin und Nathan sind in Sicherheit, solange man sie für tot hält. Mehr kann ich Ihnen nicht erzählen. Wenn Ihr Sohn zurückkehrt …«
    »Würden Sie mich jetzt gleich zu ihm führen?«
    »In ein paar Tagen kommt er heim. Natürlich darf er nicht hierbleiben, es sei denn, Sie schicken alle Dienstboten aus dem Haus. Die Einzelheiten müssen noch geregelt werden.« Lächelnd fügte Jade hinzu: »Ich bin neugierig, ob Sie Colin wiedererkennen werden. Das Haar ist ihm bis zu den Schultern gewachsen. Jetzt sieht er wie ein echter Pirat aus – Nathan übrigens auch.«
    »Pagan freut sich bestimmt darüber.«
    »O ja, sehr.«
    »Waren Nathan und Colin schwer verletzt?«
    »Sie wurden gefesselt und geknebelt, angeschossen und ins Wasser geworfen. Ihre Feinde wußten, daß die beiden nicht tot waren.«
    »Offenbar wollte man sie ertrinken lassen.«
    »Nein, die Haie sollten sie fressen. An jener Stelle wimmelt das Meer von diesen Raubfischen, und das frische Blut lockte sie sofort an.«
    »Mein Gott …«
    »Aber die Haie mußten auf ihre Mahlzeit verzichten. Allerdings gab es ein paar kritische Minuten. Bei der Rettungsaktion verlor Pagan einen seiner besten Männer.«
    »Pagan ist mit diesem anderen Piraten ins Wasser gesprungen?«
    »Ja. Er ist ein großartiger Schwimmer. Außerdem würde er von anderen niemals etwas verlangen, was er selbst nicht zustande brächte.«
    Jade ging zur Tür, doch eine Frage des Herzogs hielt sie zurück. »Lieben Sie meinen Colin?«
    »Du lieber Himmel, nein!« Die Hand auf der Klinke, drehte sie sich noch einmal um. »Wenn wir uns das nächste Mal sehen, müssen Sie so tun, als würden Sie mich nicht kennen. Vorerst werde ich Caine beschäftigen. Wie Sie wissen, ist er fest entschlossen, Pagan aufzuspüren. Durch diese Jagd setzt er sich gewissen Gefahren aus, aber Pagan beschützt ihn. Der Pirat wird beschuldigt, Nathan und Colin ermordet zu haben. Die Regierung hat einen Preis auf seinen Kopf ausgesetzt – eine Summe, die von Caine verdoppelt wurde. Überlegen Sie mal, was geschehen würde, wenn er Pagan fände und mit ihm spräche, bevor er …«
    »Pagan könnte ihm glaubhaft erklären, er habe Colin nicht getötet.«
    »Genau, Verstehen Sie es jetzt? Wer immer hinter alldem steckt, will sichergehen, daß Pagan unauffindbar bleibt.«
    »Oder er tötet Caine, ehe die Wahrheit ans Licht kommt.«
    »Ja.«
    »Großer Gott, Caine schwebt in Gefahr! Ich muß …«
    »Bitte, unternehmen Sie nichts, Sir. Wie ich bereits erwähnt habe – Pagan paßt auf Caine auf.«
    »Er ist also nicht unser Feind«, flüsterte der Herzog. »Und den Dank, den ich ihm schulde, kann ich niemals zurückzahlen. Liebe Lady, darf ich denn gar nichts für Sie tun.«
    »Jetzt muß ich mich um Caine kümmern. Er ist sehr eigensinnig, aber der geborene Beschützer. Im Augenblick hat er eine

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