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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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geöffnet und bist rausgeklettert?« wollte Nathan im selben Augenblick wissen.
    »Ja und nein«, entgegnete Jade. »Ja, ich glaube, Sie dachten, die Briefe wären unter den Lederbezügen verborgen. Und nein, ich öffnete nicht einfach die Tür. Die Ausgänge waren an beiden Seiten mit Zweigen verbarrikadiert. Ich zwängte mich durch ein Fenster hinaus. Glücklicherweise war der Rahmen nicht so stabil, wie du dachtest, Nathan. Wenn ich jetzt darüber nachdenke – du hast viel zuviel für das Vehikel bezahlt. Auch die Türangeln waren nicht besonders haltbar und …«
    »Jade!«
    »Schrei mich nicht an, Caine!«
    »Jedenfalls bist du mit knapper Not davongekommen, Jade«, meinte Colin.
    »Ich hatte große Angst, und ich schäme mich nicht, das zuzugeben. Das ist doch keine Schande, Caine?« fragte sie in unsicherem Ton, als fürchtete sie seinen Widerspruch.
    »Gewiß nicht.«
    Erleichtert atmete sie auf. Legte sie so großen Wert auf seine Anerkennung? Über diese Möglichkeit dachte er lange nach, ehe er bemerkte: »Jetzt weiß ich, wie die Verletzungen an deiner Schulter entstanden sind. Die hast du dir zugezogen, als du durch das Fenster gekrochen bist, nicht wahr?«
    »Wieso zum Teufel wissen Sie von diesen Verletzungen an Jades Schulter?« brüllte Nathan.
    »Weil ich sie gesehen habe.«
    Nathan wollte sich auf Caine werfen, aber Colin hielt ihn zurück. »Darüber könnt ihr später diskutieren. Es sieht so aus, als müßten wir die Gastfreundschaft dieses Hauses noch eine ganze Weile beanspruchen.«
    Wäre Nathan in Aussicht gestellt worden, er müsse wieder zwischen den Haien schwimmen, hätte er nicht finsterer dreinschauen können.
    »Wenn ihr weggeht, bringt ihr euch in Gefahr«, warnte Jade.
    »Natürlich, wir müssen hierbleiben«, stimmte Colin zu, und Nathan nickte widerwillig.
    »Mit deiner Jagd auf Pagan hast du auch einiges riskiert, Caine«, meinte Colin. »Die restlichen Mitglieder des Tribunals können nicht zulassen, daß du den Piraten findest.«
    »Pagan hätte Ihnen vielleicht klargemacht, sie sei unschuldig am Tod Ihres Bruders«, fügte Nathan hinzu.
    »Trotzdem war das Wagnis zu groß.«
    »Und deshalb haben Sie Jade zu mir geschickt«, warf Caine ein.
    Nathan schüttelte den Kopf. »Das war ihre Idee, und wir wurden erst nach ihrer Abreise informiert. Wir hatten gar nichts zu sagen.«
    »Wie sollen wir die Schurken loswerden?« fragte Colin seinen Bruder. »So lange sie hinter dir her sind, kannst du uns nicht helfen, sie zu schnappen. Verdammt, wie sollen wir sie jemals finden. Wir haben keinerlei Anhaltspunkte.«
    »Da irrst du dich, Colin. Wir wissen, daß Hammond, der Leiter des Tribunals, ein legitimes Regierungsmitglied war. Er rekrutierte Ice, Fox und Price. Davon sind nur ein oder zwei noch am Leben, nicht wahr? Und einem oder beiden untersteht Willburn. Der scheint übrigens ein Doppelleben zu führen. Er muß sowohl für die Regierung als auch für das Tribunal arbeiten.«
    »Wieso glauben Sie das?« fragte Nathan.
    »Als meine Familie von Ihrem und Colins Tod erfuhr, schickte man uns Akten mit Berichten über geringfügige, aber immerhin heroische Taten, die ihr beide angeblich zum Wohle England begangen habt. Willburn schützte seine eigene Haut, und das Dossier enthielt keine substantiellen Informationen, die sich überprüfen hätten lassen können. Da fällt mir ein – ihr habt Tapferkeitsmedaillen bekommen.«
    »Warum hat man sich diese Mühe gemacht?« wollte Colin wissen.
    »Um deine Angehörigen zu beschwichtigen. Immerhin ist unser Vater ein Herzog. Willburn konnte dich nicht einfach verschwinden lassen, sonst hätte man zu viele Fragen gestellt.«
    »Und Nathan? Warum wurde er nach seinem Ableben geehrt? Sein Vater war bereits tot, und sonst gab es keine adeligen Wakerfields von männlichem Geschlecht. Sollte Jade besänftigt werden?«
    Caine schüttelte den Kopf. »Du vergißt Nathans zahlreiche Adelstitel. Unter anderem ist er der Marquis von St. James. Das Tribunal mußte alle möglichen Konsequenzen seiner barbarischen Handlungsweise berücksichtigen und damit rechnen, daß Nathans Freunde Nachforschungen anstellen würden.«
    »Oh, an den Namen St. James habe ich gar nicht mehr gedacht.« Colin grinste Nathan an. »Diesen Familienzweig erwähnst du kaum.«
    »Würdest du das vielleicht tun?« konterte Nathan trocken, und Colin lachte schallend.
    »Für solche Späße haben wir jetzt keine Zeit«, murmelte Jade. »Außerdem glaube ich, daß die Geschichten über

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