Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
die St. James-Männer stark übertrieben sind. Im Grunde sind sie sehr nett, nicht wahr, Nathan?«
    »In den Augen von Schweinen ganz sicher.«
    Nathans offenherzige Antwort trug ihm einen vernichtenden Blick seiner Schwester ein, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Caine. »Warst du bei der Zeremonie, die zu Colins und Nathans Ehren veranstaltet wurde? Hat’s dir gefallen? Gab es viele Blumen? Und wie viele Leute …«
    »Nein, ich war nicht dabei«, unterbrach er sie.
    »Schäm dich! Du hast eine Feier versäumt, die für deinen eigenen Bruder …«
    Er fiel ihr erneut ins Wort. »Ich war zu wütend, und ich wollte mir keine Reden anhören und auch keine Medaille in Colins Namen entgegennehmen. Diese Pflicht überließ ich meinem Vater und …«
    »… und inzwischen sannst du auf Rache«, vollendete Colin den Satz. »So wie damals, als du dich mit den Bradley-Brüdem angelegt hast.« Er erzählte Nathan, was vor vielen Jahren geschehen war, und Jade wurde wieder ungeduldig.
    »Wir wollen zu unserem Thema zurückkehren. Hast du irgendwelche Schlüsse gezogen, Caine?«
    Er nickte. »Ich glaube, ich habe einen brauchbaren Plan, um die Schakale von meiner Fährte abzulenken. Jedenfalls würde sich ein Versuch lohnen. Aber das ist nur ein Problem. Wir müssen auch an Jade denken.«
    »Was meinst du?« fragte Colin.
    »Es geht hier um zweierlei. Sicher, ich bin eine Zielscheibe. Die Schurken wissen, daß ich meine Suche nach Pagan, ihrem willkommenen Sündenbock, nicht aufgeben werde.«
    »Was hat das mit Jade zu tun? Niemand ahnt, daß sie Pagan ist.«
    Caine seufzte. »Fangen wir von vom an. Die beiden anderen Mitglieder des Tribunals wissen offensichtlich, daß Fox die Briefe aufgehoben hat. Da sie sie bei ihm nicht fanden, taten sie das Nächstbeste – sie beauftragten Willburn, Sie zu rekrutieren, Nathan. Das war die einfachste Möglichkeit, Fox’ Sohn im Auge zu behalten.« Er wartete keine Reaktion auf diese Feststellung ab, sondern fuhr fort: »Ich nehme an, Ihre Räume in Oxford wurden mehrmals durchsucht?« Als Nathan nickte, meinte Caine:
    »Die Leute müssen ganz sicher gewesen sein, daß Sie die Briefe haben. Der einzige logische Kandidat waren Sie, denn Jade erschien ihnen vermutlich zu jung, und Harry hatte sie außerdem schon weggebracht. Daß Fox die Korrespondenz Harry anvertraut hatte, glaubte wohl niemand. Allein schon sein Äußeres widerspricht einer solchen Mutmaßung. Und sie konnten nicht wissen, wie lange Ihr Vater und Harry sich schon kannten.«
    Erleichtert atmete Jade auf. Caines Ausführungen klangen so vernünftig, und es kam ihr vor, als würde ihnen allen eine schwere Last von der Seele genommen. Wie die Miene seines Bruders verriet, dachte er genauso.
    »Und?« drängte Nathan, nachdem Caine eine Weile geschwiegen hatte.
    »Sie warteten, in der Hoffnung, die Briefe würden irgendwann auftauchen. Und genau das geschah. Harry gab sie Jade, die sie Nathan zeigte, und der weihte dich ein, Colin.«
    »Das wissen wir doch alles!« rief Nathan ungeduldig.
    »Sei still!« flüsterte Jade vorwurfsvoll. »Caine geht jetzt ganz methodisch vor, und wir dürfen ihn nicht in seiner Konzentration stören.«
    »Colin erzählte Willburn von den Briefen, und der ging natürlich zum Tribunal.«
    »Daraufhin versuchte man, uns zu ermorden«, spann Colin den Faden weiter. »Ich habe dem falschen Mann vertraut.«
    »Allerdings«, bestätigte Caine.
    »Und jetzt sind sie immer noch hinter den Briefen her«, warf Nathan ein.
    Caine nickte, »genau!«
    Sein Bruder richtete sich ein wenig auf. »Nathan – jetzt, wo sie uns für tot halten, gibt es in ihren Augen nur noch eine einzige Person, die das belastende Beweismaterial besitzen könnte.« Angstvoll wandte er sich zu Jade. »Bestimmt wissen sie, daß du die Briefe hast.«
    »Nicht mit Sicherheit«, widersprach sie. »Sonst hätten sie mich schon umgebracht. Das ist der Grund, warum sie immer noch auf der Suche sind, warum sie das schöne Haus und die Kutsche zerstört haben …«
    »Und nun wissen sie nicht mehr, wo sie noch nachschauen sollen.« Nathans Augen verengten sich. »Sie haben nur mehr eine einzige Möglichkeit.«
    »Sie werden versuchen, Jade gefangenzunehmen«, meinte Colin.
    »Genau«, pflichtete Nathan ihm bei.
    »Ich lasse niemanden in ihre Nähe«, erklärte Caine.
    »Aber ich bezweifle, ob sie tatsächlich überzeugt davon sind, daß Jade die Briefe hat. Bevor ihr überfallen wurdet, hättet ihr sie irgendwo verstecken

Weitere Kostenlose Bücher