Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
braucht jemanden, der von ihr verlangt, mit diesem Unsinn aufzuhören.«
    Colin hob die Brauen. »Und das bist du, Caine?«
    »Ja.«
    Nun kam Jade in den Salon zurück, und Nathan sah zu ihr auf. »Vorerst solltest du nicht mit Matthew und Jimbo aufbrechen. Warte lieber, bis das Problem gelöst ist.«
    »Bis ihr das Tribunal aufgestöbert habt?« rief sie entsetzt. »Ich kann unmöglich hierbleiben – nicht, nachdem …« Unter Caines durchdringendem Blick verstummte sie, ging zu ihm und stellte sich neben seinen Sessel, die Hände ineinandergeschlungen.
    Caine wandte sich an die beiden Männer. »Und Harry? Wird er uns Schwierigkeiten machen?«
    »Warum sollte er?« Colin gähnte ausgiebig. »Er ist in den Ruhestand getreten. Wie du sicher bemerkt hast, wurde in letzter Zeit kein Schiff mehr überfallen.«
    »Ja, das habe ich bemerkt. Aber es wird ihn sicher stören, wenn die Emerald verbrennt.«
    »Nein!« Jade erschrak so heftig, daß ihre Beine sie nicht mehr trugen. Sie taumelte zu ihrem Sessel und sank hinein.
    Nathan schaute sie mitfühlend an. »Dieses Schiff ist Jades Zuhause. Vielleicht finden wir ein anderes, das so ähnlich aussieht. Wir könnten es mit den gleichen Farben bemalen und in Brand stecken. Und Harry müßte die echte Emerald in ein sicheres Versteck bringen.«
    »Einverstanden«, stimmte Caine zu. »Kümmern Sie sich drum. Das Schiff muß vor den Augen mehrerer Leute versinken, die danach bezeugen, sie hätten Pagan sterben sehen.«
    »Natürlich muß Harry seine Brille tragen«, warf Colin grinsend ein.
    »Ich rede mal mit ihm«, verkündete Caine.
    »Und du mußt dich jetzt ausruhen, Colin.«! Nathan stand auf, und ehe die anderen seine Absicht erkennen konnten, nahm er den verletzten Freund auf die Arme, schwankte ein wenig unter dem Gewicht und trug ihn aus dem Zimmer.
    »Um Himmels willen, laß mich runter!« protestierte Colin. »Ich bin doch kein Baby.«
    »So, wirklich nicht?«
    Jade schaute den beiden nach. »Nathan hat sehr gut für deinen Bruder gesorgt, Caine.«
    »Du auch.«
    Sie starrte zu Boden und ignorierte das Kompliment.
    »Mein Bruder ist so sanftmütig. Meistens verbirgt er das hinter einer grimmigen Miene. Sein Rücken ist voller Narben von den Schlägen, die er bekommen hat. Er war nicht immer auf der Schule, sondern lange Zeit verschwunden. Darüber spricht er nicht. Ich weiß nur, daß seine schrecklichen Erlebnisse mit einer Frau zusammenhingen. Sicher liebte er sie sehr, und sie muß ihn hintergangen haben, weil er jetzt diese kalte, zynische Maske trägt. Aber Colin hat einen Weg zu seinem Herzen gefunden. Dein Bruder verschenkt seine Freundschaft rückhaltlos, und er hat Nathan mehrmals vor dem Tod bewahrt. Der traut kaum jemandem. Colin bildet da eine der wenigen Ausnahmen.«
    »Traut dein Bruder dir?«
    Diese Frage verwirrte Jade. »Natürlich!« Sie sah die Zärtlichkeit in Caines Augen und überlegte, was dieses Gefühl bewirkt haben mochte. Rasch wechselte sie das Thema. »Ohne Hilfe hätte Colin die Treppe nicht geschafft. Das weiß Nathan. Und so ließ er ihm gar keine Zeit, an seinen verletzten Stolz denken zu können.«
    »Jetzt scheint er um so intensiver daran zu denken«, meinte Caine gedehnt. Colins lautstarker Protest war immer noch zu hören.
    Jade lächelte zögernd und stand auf. »Da ich England noch nicht verlassen kann, werde ich Lady Briars schreiben und sie bitten, mich vorerst in ihrem Haus aufzunehmen.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich bin es leid, mich ständig wiederholen zu müssen. Du bleibst hier.«
    »Lady Briars würde mich herzlich willkommen heißen. Und für dich wäre es viel leichter, wenn ich wegginge.«
    »Wieso?«
    »Wenn du gründlich über alles nachdenkst, wirst du feststellen, daß du mir niemals verzeihen kannst. Deshalb.«
    »Willst du, daß ich dir verzeihe?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Du lügst schon wieder.«
    »Kommt es darauf an?«
    »Allerdings. Ich habe dir meine Liebe gestanden. Zählt das nicht?«
    »Doch …« Als er aufsprang und auf sie zuging, wich sie zur Tür zurück. Sein Blick ängstigte sie, und sie wollte ihr Heil in der Flucht suchen. »Warum siehst du mich so an?«
    »Du hast mich getäuscht und manipuliert und ständig im Kreis laufen lassen. Aber das wird sich jetzt ändern, nicht wahr?«
    Jade machte noch einen Schritt nach hinten. »Wenn du deinen Verstand gebrauchst, wirst du erkennen, daß ich das alles nur getan habe, um dich und deinen Bruder zu schützen. Aber vorher mußt du deine Wut

Weitere Kostenlose Bücher