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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Überfall erschreckt hat ...«
    »Natürlich hat er mich erschreckt! Er hat mich in Panik versetzt! Wenn ich Ihnen trauen soll, dann klären Sie das verdammte Verbrechen auf. Auch ohne meine Hilfe. Dafür bezahle ich schließlich meine Steuern!«
    Oliver sagte: »Ms. Mills, Ihre Kunden bezahlen Sie, um in Form zu bleiben oder fit zu werden. Aber wenn sie nicht trainieren oder auf ihr Gewicht achten, können Sie nichts ausrichten. Genauso geht es uns auch. Wenn Sie uns ein paar Hintergrundinformationen geben, könnte uns das sehr viel weiter bringen.«
    »Wir wissen, daß Lark unzufrieden mit Crayton war. Erzählen Sie uns die Einzelheiten«, fügte Marge hinzu.
    Stacy sah auf die Uhr. Dann ging sie zum Kühlschrank, nahm eine Flasche Wasser heraus. Sie trank gierig, als hätte ihr Crayton Energie geraubt. »Was wollen Sie wissen? Sie war unglücklich in ihrer Ehe. Weiß Gott kein Einzelfall in dieser Stadt.«
    »Worüber hat sie sich besonders beschwert?« fragte Marge.
    »Er arbeitete zu schwer, er arbeitete zu lange. Er war nie da, er hatte Freundinnen. Er verdiente nicht genug, obwohl sie in meinen Augen viel Geld hatte. Aber ich bin lange genug im Geschäft, um zu wissen, daß viele sogenannte Reiche am Rande des Bankrotts stehen, besonders die aus der Industrie. Selbst wer genug verdient, scheint das Geld nicht halten zu können. Erstaunlich, wie schnell sie die Millionen verpulvern. Wenn nicht für Autos, dann für Klmotten. Und wenn nicht für Klamotten, dann für Schmuck. Wenn sie bei Autos, Klamotten und Schmuck blieben, war das ja okay. Aber dazu kommen die üppigen Partys, die gecharterten Jets, die Dreißig-Meter-Yachten, die drei Ferienvillen zusammen mit der Residenz in Holmby Hills und der Wohnung in New York. Glauben Sie, die wohnen in einem dieser zig Häuser? Ich hab einen Kunden ... der hat eine riesige Wohnung an der Upper East Side, eingerichtet von einem Toparchitekten von Architectural Digest. Glauben Sie, der wohnt dort, wenn er in New York ist? Nein, natürlich nicht. Das würde zu viel Sinn ergeben. Er mietet eine Suite im Carlyle, weil ihm der Zimmerservice gefällt.«
    Marge lächelte. »Vielleicht könnten Sie die Wohnung billig von ihm leihen?«
    »Er hat mir mehr als einmal angeboten, mich mitzunehmen. Angeblich, um ihn in Form zu halten, wenn er in New York ist. Ja, um seinen Pimmel in Form zu halten.« Sie bückte sich und nahm eine Katze hoch. Das Tier hing über ihren Armen wie ein Muff. »Ich will Ihnen was sagen. Ich verdiene mein Geld auf anständige Weise. Ich bin keine Hure.«
    »Da haben Sie viel mit uns gemein«, sagte Oliver. »Wir werden dauernd rumgeschubst ... «
    » Wer sagt, daß ich rumgeschubst werde!« Stacy klang gereizt.
    »Sie vielleicht nicht, aber wir«, antwortete Marge. »Wir müssen dauernd befürchten, daß die ACLU oder das IAD oder irgendeine Bürgervereinigung uns beschuldigt. Und es ist schwer, methodisch vorzugehen, wenn man jemanden verhaftet, der betrunken oder mit Drogen vollgepumpt oder irrational wütend ist.«
    »Tut mir leid, aber mein Herz blutet nicht für die Polizei.« Stacy streichelte die Katze.
    »Das sollte es auch nicht«, erwiderte Marge. »Ich nörgele nicht. Ich wußte, was auf mich zukommt , als ich diesen Job gewählt habe. Sie doch bestimmt auch. Sie erzählen den Leuten, daß Sie für all diese reichen Filmstars arbeiten, die Ihnen alles mögliche anbieten. Und die Leute glauben dann, Sie hätten es geschafft. Aber alles hat seinen Preis, nicht wahr?«
    »Entschuldigen Sie, aber was hat das mit Crayton zu tun?«
    »Sagen Sie es uns«, meinte Oliver. »Sie sind diejenige, die so heftig reagiert hat, als wir seinen Namen erwähnten.«
    Stacy drehte sich um, setzte die Katze aufs Sofa. »Na gut. Armand war ein typisches Beispiel. Mit ein bißchen Charme und viel Ehrgeiz hat er sich hochgearbeitet. Er hatte das Haus, die schöne Frau, den Rolls, die Partys und die Kunden, die in seine Projekte investiert haben. Aber unter der Oberfläche war alles auf Treibsand gebaut und konnte jederzeit wegrutschen.« Sie atmete ein, stieß die Luft wieder aus. »Lark hat mir gesagt, daß sie sich Sorgen macht. Er steckte bis über beide Ohren in zwielichtigen Geschäften.«
    »Was für Geschäften?« fragte Oliver.
    »Lark hat keine Einzelheiten erwähnt, nur daß Armand mit den Zahlungen im Verzug war und dringend Bargeld brauchte. Sein Lebensstil fraß ihn auf. Aber er konnte seinen teuren Kram nicht verkaufen, weil die Leute dann spitzgekriegt

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