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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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stützte die Ellbogen auf die Knie. »Ich bin leicht erregbar, gerate schnell in Fahrt. Zu schnell, wie manche sagen.« Er knöpfte das Jackett auf, gab den Blick auf den Schulterhalfter frei. »Heute nachmittag hab ich mit Graham geredet ... «
    »Beim Barbecue?«
    »Ja, woher ... ach ja, das hast du gestern bei Bellini's mitgekriegt.« Cindy nickte.
    »Ja, beim Barbecue. Graham war da. Wir kamen drauf, was ich zu dir gesagt habe ... über Hayley Marx ... und daß du nicht denselben Fehler machen sollst.« Er kratzte sich an der Nase. »Graham meinte, du ... könntest das falsch verstanden haben.«
    »Und das heißt?«
    Bederman biß die Zähne zusammen. »Das heißt, daß ich eine gute Ehe führe und das auch so bleiben soll. Ich will nicht, daß sich häßliche Gerüchte verbreiten.«
    »Die meisten Gerüchte sind häßlich.«
    »Ja. Stimmt wohl. Auf jeden Fall möchte ich, daß du vergißt, was ich gesagt habe. Ich geb ja zu, daß es nicht besonders klug war.«
    »Was mich betrifft, ich hab's bereits vergessen.« Bederman rutschte unruhig hin und her. »Okay. Na gut. Vergessen. Ich glaub zwar nicht, daß ich was falsch gemacht habe ... ich will nur nicht, daß du das mißverstehst.«
    Beide schwiegen. Cindy stand auf. »Ich weiß, was du meinst. Du kannst jetzt gehen. Auftrag erledigt.«
    Langsam erhob sich auch Bederman. »Du magst mich nicht.«
    »Dazu kenne ich dich nicht gut genug, Bederman. Und momentan bin ich ziemlich mißtrauisch. Kannst du mir das verübeln?«
    »Nein.« Bederman knöpfte das Jackett zu. »Du glaubst doch nicht, ich war das?«
    Cindy kam die Lüge glatt über die Lippen. »Wie um alles in der Welt kommst du denn darauf?«
    »Weil du immer noch die Kanone in der Hand hältst.«
    Sie sah auf die Waffe. »Könnte sie eigentlich auch gleich reinigen. Hab sowieso nichts Besseres zu tun.«
    »Gut, ich geh dann mal.« Aber er bewegte sich nicht. »Hast du eine Ahnung, wer es war?«
    »Vermutungen.«
    »Willst du darüber reden? Ich könnte dir vielleicht helfen. Bin schon länger dabei als du.«
    Muß mir seine Überlegenheit beweisen. Wenn sie ablehnte, würde er es persönlich nehmen. Wechsel das Thema, du Idiot! »Wer hat übrigens gewonnen?«
    »Was?«
    »Beim Spiel. Habt ihr euch nicht das Sonntagsspiel der Dodgers angesehen?«
    »Doch. Die Dodgers haben gewonnen. Warum fragst du? Hast du eine Wette laufen?«
    »Leider nicht, da hätt ich gut absahnen können. Kaum zu glauben, daß sie tatsächlich gewonnen haben. Hatten sie denn so viel Vorsprung?«
    »Die waren sechs zu null voraus, bis McGuire am Ende den siebten einen Ball weit ins rechte Feld hinausgeschlagen hat. Dann haben sie diesen neuen Jungen eingesetzt. Haben ihn erst ... ich weiß nicht genau, vor etwa einem Monat aus Albuquerque geholt. Der hat es geschafft, den Gegner während der letzten zwei Innings hinzuhalten. Die anderen haben zwar Treffer gemacht, aber keine Runs.«
    »Erstaunlich.«
    Bederman lächelte. »Magst du Baseball, Decker?«
    »Ich bin an allen Sportarten interessiert. Sonst kann ich mit den Jungs nicht mithalten.«
    »Ist dir das wichtig?« Bedermans Blick hielt den ihren fest. »Mit den Jungs mitzuhalten?« Cindy wich seinem Blick nicht aus. »Ich komm gerne mit allen aus, Rick. Frag Graham. Ihr beide seid rrotz des Partnerwechsels immer noch befreundet. Das ist ungewöhnlich. Weißt du, was mir das sagt? Daß du auch gern mit anderen auskommst.«
    »Klar liegt mir daran. Aber glaub mir, ich kann mich behaupten. Komm mir ja nicht in die Quere.« Eine versteckte Drohung oder nur Angeberei? »Ich werd's mir merken.«
    »Tu das.«
    »Okay. Dann bis später.«
    Aber Bederman macht immer noch keine Anstalten zu gehen. »Mit Graham, das war nichts Persönliches. Darum sind wir nach wie vor befreundet. Es war nichts Persönliches.«
    »Gut zu wissen.«
    »Keine große Sache, Cindy. Meine Frau hatte einen anstrengenden Job, bei dem sie sehr früh anfangen mußte. Also hab ich mich in die Nachtschicht versetzen lassen, damit ich mich morgens um die Kindern kümmern konnte. Ihnen Frühstück machen, sie zur Schule bringen. Kinder brauchen ihren Vater.«
    »Ich weiß. Ich verehre meinen Dad.«
    Bederman versteifte sich. »Stimmt ja. Dein Vater ist Detective — Lieutenant, oder?« Cindy nickte. Als wüßte er das nicht. »Muß angenehm sein.«
    »Das kratzt mich nicht, Bederman. Ich krieg trotzdem genügend Scheiße ab. Wann hast du geschlafen?«
    »Was?«
    »Als du Nachschicht hattest und tagsüber bei den Kindern

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