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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Gedanken.
    Sofort wurde ihr die Brust eng. Sie brüllte sich an, weil die Panik aufhören mußte. Schließlich war sie Polizistin. Sie konnte sich nicht so gehenlassen. Rasch tastete sie in ihrer Tasche nach der Waffe.
    Die funktionierte wenigstens.
    Im Rückspiegel wurden helle Scheinwerfer größer, füllten ihn ganz aus. Cindy drehte sich um, sah das Auto langsamer werden ... immer langsamer, bis es sechs Meter hinter ihr anhielt. Aber es war nicht irgendein Auto. Es war ... die Highway Patrol\
    Ja!
    Nie hatte das CHP Emblem so gut ausgesehen.
    Cindy sah auf ihre Hand, die den Griff der Dienstwaffe umklammert hielt. Wenn sie mit der Waffe herumfuchtelte, konnte das mißverstanden werden. Sie steckte den Revolver in die Tasche, zog aber ihre Dienstmarke heraus, rutschte über die Mittelkonsole und stieg auf der Beifahrerseite aus. Gefaßt ging sie auf den Streifenwagen zu, bis sie das Gesicht des Fahrers erkannte. Zuerst dachte sie, sich das nur einzubilden, aber dem war nicht so. Die Erregung, die sie spürte, war gleichzeitig entsetzlich und überwältigend. Ihr wurde schwindlig, die Knie wurden ihr weich. Sie zwang sich, stehenzubleiben, verdrängte den Impuls, entweder wegzurennen oder ohnmächtig zu werden — beides nicht zu empfehlen, weil er eine Waffe hatte. Der Lauf ruhte auf seinem Arm, die Mündung zeigte nach unten. Aber das konnte sich in Sekundenschnelle ändern. Stell dich dumm!
    Was nicht schwer war. Sie war dumm!
    War er ihr gefolgt oder hatte er die ganze Zeit vor ihrer Wohnung gewartet?
    Aber ein Wagen der Highway Patrol wäre ihr aufgefallen. »Probleme mit dem Auto, Decker?« fragte er. »Vielleicht kann ich helfen.«
    Seine Stimme unterbrach ihre verängstigten Gedanken.
    »Haben Sie immer nebenbei für die Highway Patrol gearbeitet?« fragte sie. »Die Uniform steht Ihnen gut.«
    Langsam hob er den Arm wie zum Hitlergruß, hielt aber inne, als die Mündung der Waffe auf ihren Bauch zeigte. »Wenn du noch ein bißchen länger leben willst, hältst du besser die Klappe. Und komm nicht auf dumme Gedanken wie Weglaufen oder Schreien oder eine Show abzuziehen. Weil ich den Finger am Abzug habe und dich genauso schnell umpusten kann, wie ich einen Furz loslasse. Hast du verstanden?«
    »Ja.«
    »Wer weiß, Decker? Vielleicht schaffst du es ja, mich mit deinem klugscheißerischen Gerede einzulullen.« Er lächelte. Cindy sah seine Zähne im Mondlicht aufblitzen. »Du bist ein cleveres Mädchen. Was meinst du?«
    »Ich werd's versuchen.«
    »Komm mit.« Er wedelte mit der Waffe, senkte sie. Aber die Mündung war immer noch auf ihren Bauch gerichtet. Cindy hatte gehört, daß Bauchwunden sehr schmerzhaft waren — ungeheuer schmerzhaft. Aber der Tod war schlimmer.
    Er redete weiter. » ... machen eine kleine Fahrt. Nur wir beide. Wir nehmen meinen Wagen. Ein Gentleman läßt eine Dame nicht fahren. Außerdem wolltest du vielleicht immer schon mal mit einem Streifenwagen der Highway Patrol fahren.«
    »Mannomann! Mit Sirene und Blinklicht?«
    »Immer einen dummen Spruch parat.« Jetzt funkelte er sie böse an. »Mal sehen, ob du auch noch Witze reißt, wenn du um Gnade winselst.«
    Sie überlegte, ob sie behaupten sollte, ihr Vater sei auf dem Weg hierher. Doch das könnte eine Panikreaktion auslösen. Bring nie jemanden mit einer Schrotflinte in Panik. Sie spürte seinen durchdringenden Blick, merkte, wie ihr Kopf leer wurde, keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Aber Freud hatte da dieses kleine Ding namens Unterbewußtsein entdeckt. Und schon sprang sie zu ihrem eigenen Erstaunen über die Leitplanke und ließ sich wie ein Ball die Böschung des Freeways hinunterrollen. Schlang die Arme um die Knie und betete ...wo kam das plötzlich her? Eine Sekunde, zwei, drei, vier. Feuer explodierte hinter ihrem Kopf. Sie schrie, spürte den Schmerz, als die Schrotkugeln ihren Schädel streiften. Kopfüber stürzte sie sich ins Gebüsch, ließ sich auf den Bauch sinken, kroch auf eine Stelle zu, die die beste Tarnung bot, versuchte gleichzeitig zu fliehen und sich zu verstecken. Blut sickerte ihr über die Schläfe. Sie berührte die Wunde, zuckte zusammen, atmete tief durch. Ihr Bauch schrammte über die Steine, während sie vorwärtsrobbte.
    Cindy hörte ihn die Böschung hinabkommen. Unter seinen dicken Schuhsohlen bröckelte lose Erde. Sie mußte weg. Wie verhalten sich Tiere, wenn sie gejagt werden? Sie rennen. (Dann sieht er dich.)
    Sie krabbeln und kriechen und verstecken sich. { Krabbeln und

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