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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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erinnert.«
    »Aber ich lebe und er ist tot!« kreischte Stacy. »Bitte gehen Sie jetzt!«
    »Ich versuche nur, Ihnen zu helfen.«
    »Ich brauche keine Hilfe! Verschwinden Sie!«
    »Die Sache wird nicht so einfach verschwinden, Ms. Mills.«
    »Hauen Sie ab!« schrie sie. Dann verzerrte sich ihr Gesicht. »Bitte, gehen Sie ... bitte.«
    »Also gut.« Oliver nickte. »Ich gehe.« Er zögerte, zog seine Brieftasche raus. »Falls Sie es sich anders überlegen, hier ist meine Karte.« Er hielt ihr die Visitenkarte hin.
    Zur Überraschung aller griff Stacy Mills danach.

10
    Decker merkte, daß er Kopfschmerzen bekam und rieb sich die Schläfen. Er betrachtete Oliver, der wie immer todschick aussah, und Marge in ihrem praktischen schwarzen Hosenanzug. »Wer von euch hat Crayton erwähnt?«
    »Ich«, erwiderte Oliver. »Warum?« fragte Decker.
    »Weil sie ein rotes BMW-Kabrio fuhr. Craytons Auto war eine rote Corniche und Tarkum hatte einen roten Ferrari. Vielleicht kein Zufall?«
    »Auf jeden Fall hat er einen Nerv getroffen«, meinte Marge. »Du hättest sehen sollen, wie sie reagierte. Sie ist ausgeflippt. Hat gesagt, wir sollten uns verpissen. Aber Olivers Visitenkarte hat sie genommen. Stacy weiß irgendwas. Die Frage ist nur, was?«
    Wieder rieb sich Decker die Schläfen. Welche Farbe harte Cin-dys Saturn? Irgendein merkwürdiges Grün. Und der Wagen war mit Sicherheit kein Luxusauto. Decker richtete sich auf und versuchte, objektiv zu wirken. »Was verbirgt sie eurer Meinung nach?« Oliver knöpfte sein blaues Jackett auf, verkniff es sich aber, die Krawatte zu lockern. Ihm war heiß, und er wunderte sich, wieso es den anderen nicht auch so ging. »Ein Racheakt. Die Leute, die Crayton umgelegt haben, könnten auch hinter ihr her sein.«
    »Hat der Täter versucht, sie zu entführen?«
    »Nein.« Marge schnippte ein Stäubchen von ihrer schwarzen Hose. »Laut Stacys Aussage hat er ihr befohlen, sich auf den Boden zu legen und bedauert, daß er nicht mehr Zeit hat, weil sie hübsch ist.«
    »Hübsch? Also hätte er sie gern vergewaltigt?«
    »Das war damit gemeint«, bestätigte Oliver. »Gut, in dem Punkt stimmen Crayton und Mills nicht überein. Aber ich glaube, es gibt einen Zusammenhang. Besonders nach Stacys Reaktion.«
    »Mich erinnert der Fall eher an den von Elizabeth Tarkum«, sagte Decker. »Vielleicht hängen sie alle zusammen.«
    »Und die Gemeinsamkeit wäre?«
    Oliver zuckte die Schultern. »Crayton hat sich Feinde gemacht. Es kann viele Gründe geben, warum ihn jemand umbringen wollte. Möglicherweise hatte er Beziehungen zu beiden Frauen. Die drei Fälle passen auf jeden Fall nicht in das Muster. Die Frauen hatten keine Kinder bei sich, und die Opfer wurden nicht gezwungen, ins Auto zu steigen.«
    »Und wieso werden die Frauen erst jetzt überfallen, wo der Crayton-Fall längst kalt ist?«
    »Erstens liegt die Sache mit Elizabeth Tarkum nur sechs Monate zurück. Zweitens könnte er es für einen guten Zeitpunkt gehalten haben, Mills zu überfallen, weil die Polizei das mit den anderen Fällen in Verbindung bringen würde.«
    »Stacy sagt, der Täter klang amerikanisch«, fügte Marge hinzu. »Einige unserer Opfer mit Kindern haben ausgesagt, der Täter hätte wie ein Ausländer geklungen.«
    »Aber Stacy hat ihn nicht gesehen.«
    »Nein.« Marge betrachtete Decker, ihren ehemaligen Partner, der jetzt ihr Vorgesetzter war. Statt erfreut zu sein über die Informationen, wirkte er bedrückt. »Der Crayton-Fall ist nicht abgeschlossen. Ich denke, wir sollten die Unterlagen noch mal durchgehen und schauen, ob Stacy Mills oder Elizabeth Tarkum da irgendwo reinpassen.« Decker lehnte sich zurück. »Gut, machen wir das. Stellt eine Liste von Craytons Freunden und Bekannten zusammen und überprüft, ob jemand bedroht oder ausgeraubt wurde, seltsame Anrufe bekam ... oder ob auf ihn geschossen wurde.«
    Stille. Oliver versuchte, seine Besorgnis zu verbergen. Aber Decker achtete nicht auf ihn. Er sah zur Decke. »Das heißt, ich muß mit meiner Tochter sprechen.« Marge machte große Augen. »Cindy? Wieso das denn?«
    »Sie kannte Crayton«, erwiderte Decker.
    Sofort war Oliver ungeheuer erleichtert. Aber er spielte mit und tat verwirrt. »Was? Woher?«
    »Die beiden haben im selben Fitneßstudio trainiert«, gab Decker zu. »Sie waren lose befreundet.«
    »Lose befreundet?« wiederholte Marge.
    »Das ist ihre Version.« Decker wand sich. »Sie hat es mir so geschildert: Eines Tages gingen sie zusammen über den

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