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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Blaubeerpfannkuchen.« Zum Beweis hielt sie die Dose hoch. »Hier sind die Blaubeeren.«
    »Das seh ich.«
    »Ich hab noch nie Pfannkuchen gemacht«, sagte Cindy. »Glaubst du, das ist schwer?«
    »Nein, nicht mit Fertigteig. Hab ich dauernd gemacht, als meine Jungs noch klein waren. Als mein Leben noch einen Sinn hatte.«
    »Was für ein hingebungsvoller Vater. Meiner hat mir nie Pfannkuchen gemacht, und schon gar keine Blaubeerpfannkuchen.«
    »Tja, dann bin ich wohl der bessere Vater.« Oliver lächelte. »Du siehst fix und fertig aus. Laß mich den Teig anrühren.«
    »Er kauft für mich ein und kocht sogar für mich. Wieviel Glück kann eine Frau haben?« Langsam trat Oliver zu ihr, griff nach ihren Händen. Er nahm ihr die Waffe ab und legte sie auf die Arbeitsplatte. »Ich hab eine prima Idee. Leg dich hin, und ich mach nicht nur Pfannkuchen, sondern auch noch Rühreier dazu. Dann deck ich den Tisch und ruf dich, wenn alles fertig ist. Ein Butler und Koch, und ich verlange nicht mal Trinkgeld.«
    »Das ist unschlagbar.«
    »Geh ins Bett, Cin. Der Koch braucht Platz.« Aber sie blieb stehen. »Du wohnst eine Dreiviertelstunde entfernt. Offensichtlich bist du nicht nach Hause gefahren.«
    »Offensichtlich.«
    »Wo warst du?«
    Oliver lachte leise. »Hab mir einen starken Kaffee genehmigt, dann bin ich einkaufen gegangen. Geh ins Bett.«
    »Ist es dir wirklich nicht zu ... «
    »Ich muß selbst was essen«, meinte Oliver. »Treff mich nachher mit Marge wegen der Sache mit dem Camry.«
    »Oh, das hatte ich ganz vergessen.«
    »Geh ins Bett.«
    Geh ins Bett ... ihr Bett, auf dem jetzt keine Scheiße mehr lag. Sie wollte Oliver fragen, was er mit dem Haufen gemacht hatte, aber das könnte seine Begeisterung fürs Kochen dämpfen. Regel Nummer eins: Wenn ein Mann für dich kochen will, laß ihn.
    Cindy küßte ihn auf die Wange. »Danke, Scott. Das bedeutet mir viel.«
    Er drehte sich um, streifte ihre Lippen. »Gern geschehen. Leg dich hin.«
    Sie zögerte, wußte, daß sie mehr daraus machen konnte. Mit einer einzigen Berührung seines Fingers konnte sie viel mehr daraus machen. So müde, und doch so erregt. Ihr Körper war eine traurige Mischung durcheinandergeratener Hormone.
    Oliver zog die Schublade auf, die jetzt mit Schreibutensilien vollgestopft war. »Du hast umgeräumt.«
    »Wie konnte ich dir das antun!«
    Oliver lachte. »Los, verschwinde.«
    Er schien es ernst zu meinen. Langsam trottete Cindy zum Schlafzimmer, schlüpfte unter die Decke, schmiegte sich an die Matratze. Nach wenigen Minuten drangen ihr köstliche Düfte aus der Küche in die Nase. Sie hatte nur kurz die Augen schließen wollen ... ganz kurz. Aber ihr Bett war so bequem und der Duft so wunderbar, und irgendwie konnte sie die Augen nicht mehr öffnen. Außerdem war sie nicht allein. Oliver war da ...
    Cindy erwachte völlig verschwitzt und mit wild klopfendem Herzen. Zu verängstigt, um sich zu bewegen, aber sie konnte zumindest die Augen öffnen. Zuerst drehte sich alles, doch dann beschloß das Zimmer, wieder zur Ruhe zu kommen. Es gelang ihr, einen Blick auf den Wecker zu werfen. Kurz nach zwei. Zweifellos am Nachmittag, weil die Sonne schien. Die herrlichen Düfte waren verflogen, nur der Geruch nach kaltem Fett hing noch in der Luft. Sich aufzurichten, war gar nicht so einfach, aber schließlich fand sie ihr Gleichgewicht und ihren rosa Bademantel. Sie schlurfte ins Wohnzimmer.
    Scott war weg, seine Pfannkuchen waren in Frischhaltefolie eingeschlagen und lagen im Kühlschrank. Das Geschirr war abgewaschen. Die Arbeitsflächen waren sauber, wie zuvor, nur daß Cindy jetzt eine Kaffeemühle besaß. Wieder öffnete sie den Kühlschrank, nahm den ungemahlenen Kaffee heraus, füllte einen Meßlöffel voll in die Mühle.
    Das Ding funktionierte, verwandelte die Bohnen in duftendes Kaffeemehl. Schon der Duft hob ihre Laune. Sie füllte die Kaffeemaschine, ging ins Bad. Kam wieder zurück, überprüfte die Tür. Natürlich war sie zu, aber da Oliver keinen Schlüssel besaß, war sie nicht abgeschlossen. Sofort drehte Cindy den Schlüssel um und legte den Riegel vor.

23
    Nach dem Duschen zog sie einen lockeren Jogginganzug an. Das feuchte Haar kitzelte im Nacken. Sie machte die Pfannkuchen in der Mikrowelle warm, goß sich ein Glas Orangensaft ein, tat Milch in ihren Kaffee. Ein himmlisches Frühstück mit Butter und Zucker und Fett und all dem ungesunden Zeug, aber Cindy genoß jeden Bissen. Während sie genüßlich kaute, klingelte das

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