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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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nichts darin war, kein Umschlag, keine Notiz, die verraten hätten, daß die Säcke von derselben Person stammten. Sie prüfte, ob die Säcke gut verschlossen waren. Dann warf sie einen nach dem anderen, so weit sie konnte, auf den Müllberg.
    Sie waren unter Hunderten von anderen nicht wiederzuerkennen.
    Megan streifte ihre Hände am Mantel ab. Sie war mit sich zufrieden und fuhr mit dem Gefühl nach Hause, daß Olivia sich sicher bald melden würde.
    Duncan und den Mädchen hatte sie von ihren Nachforschungen nichts verraten. Dazu war sie sich selbst nicht sicher genug. Allerdings hatte sie durch Vergleich der Liste all der Häuser, die vor einigen Monaten frei gewesen waren, mit der aktuellen Liste herausgefunden, daß etwa ein Dutzend Häuser in Frage kamen. Sie hatte jedes einzelne auf einer Meßblattkarte ausfindig gemacht, aber jetzt, wo sie soweit war, wußte sie eigentlich nicht, was sie mit ihrem Wissen anfangen sollte. Im Grunde wollte sie diese Piste auch gar nicht weiter verfolgen; sie zwang sich zu glauben, daß Olivia bald das Geld in Empfang nehmen und die beiden Tommys zurückgeben würde. Je mehr sie sich aber einredete, alles werde sich auf diese Weise regeln, desto weniger glaubte sie daran.
    Duncan kam ihr bereits auf der Eingangstreppe entgegen. Er antwortete auf ihre Frage, bevor sie sie überhaupt gestellt hatte.
    »Nichts, nein, kein Wort bisher.«
    »Worauf warten sie denn noch?« fragte Megan verzweifelt. Sie sah auf die Uhr. »Schon halb vier vorbei. Bald wird es dunkel. Vielleicht warten sie nur deshalb noch, weil sie die Übergabe lieber nachts machen wollen?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht will sie uns einfach länger auf die Folter spannen. Du weißt doch, wie sadistisch sie manchmal ist. Sie läßt uns warten, um uns zu quälen.«
    »Wie erfährt sie eigentlich, daß du das Geld zusammen hast? Und woher weiß sie, daß wir alles vorbereitet haben?«
    »Sie sagte, das erführe sie von ganz allein. Vielleicht hat sie letzte Nacht vor der Bank gewartet und gesehen, wie ich rausgekommen bin. Kann auch sein, daß sie nur spekuliert. Egal wie. Das Ganze war für heute geplant, und wir halten die Zeit ein.«
    Duncan ging nervös auf und ab. Megan sah ihm dabei zu. »Glaubst du vielleicht, daß sie …«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich meine, daß sie …«
    »Was?« fragte Duncan. »Wer kann schon sagen, was sie im Schilde führt? Ich weiß nur, daß sie bestimmt einen Weg findet, an das Geld zu kommen. Aber ich werde durchsetzen, daß sie es nur im Tausch gegen die Tommys kriegt. Weiter bin ich mit der Planung auch nicht gekommen. Es war ja schon aufregend genug, meine eigene Bank zu berauben. Jetzt habe ich’s hinter mir. Was kann ich sonst noch tun? Nichts als warten.«
    Duncan ging in die Küche, er sah mißmutig vor sich hin.
    Megan folgte ihm.
    »Entschuldige bitte!« sagte sie.
    Duncan ballte die Fäuste, dann entspannte er sich. »Es ist schon gut, mir tut es ja auch leid.«
    »Was haben wir nur getan?« fragte Megan plötzlich.
    Duncan sah sie überrascht an. »Was willst du denn damit sagen?«
    »Worauf haben wir uns nur eingelassen! Haben wir jetzt alles verloren?«
    Duncan nickte. »Alles und nichts.« Er sah sie an und sagte lachend: »Es ist doch nichts als Geld.«
    »Was heißt das?«
    »Eben daß es nur Geld ist. Wir zahlen es zurück, vielleicht muß ich auch ins Gefängnis. Aber letztlich ist es doch nur Geld. Olivia hat sich grundlegend getäuscht. Sie glaubt, Geld sei uns immer noch wichtig.«
    Duncan grinste und fuhr fort: »Soll sie ruhig denken, daß wir nichts im Kopf haben außer Geld und Autos, Ferien-wohnungen und Aktien. Das vereinfacht die Sache.
    Hauptsache, wir bekommen die Tommys wieder. Alles andere kriegen wir schon hin.«
    Megan nickte.
    »Es ist sowieso alles anders geworden. Ich merkte es, als ich aus der Bank kam. Wir sind nicht mehr dieselben wie achtundsechzig und auch nicht mehr wie sechsundachtzig. Wir sind anders als früher. Hauptsache, die Familie kommt wieder zusammen. Alles andere ist doch unwichtig.«
    Wieder nickte Megan.
    Duncan sah sie an. »Glaubst du mir nicht?« fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er lächelte.
    »Na gut, ich glaube mir ja selber nicht ganz.«
    Sie setzten sich an den Küchentisch.
    »Komisch«, sagte Duncan. »Man redet totalen Schwach-sinn, und dadurch geht es einem viel besser, aber auch viel schlechter.« Er verbarg für einen Moment das Gesicht in den Händen, so als wolle er sich verstecken, und Megan

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