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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Blätter von einer Einfahrt fegen. Ein paar Häuser weiter oben an der Straße packte ein älteres Ehepaar in Erwartung des ersten Schnees Mulch auf ein Blumenbeet. Einen Augenblick lang überwältigte sie beinahe die Normalität des Ganzen. Ein Wagen kam vorbei, und sie erkannte einen der Makler aus ihrem Büro, der weiter unten an der Straße wohnte. Megan winkte ihm mit einer gespielten Heiterkeit zu, die Übelkeit in ihr erregte. Aber sie nutzte die Gelegenheit, dem Wagen der Nachbarn hinterherzuse-hen und dabei die Straße in Augenschein zu nehmen. Als sie sicher war, daß niemand auf sie wartete und daß auch niemand das Haus beobachtete, rutschte sie hinter das Steuer. Aber bevor sie den Motor anließ, prüfte sie ihre Ausrüstung: Landkarte. Adressen. Papier und Schreibstift.
    Feldstecher. Sofortbildkamera und Film. Pistole. Sie trug hohe wasserdichte Stiefel, einen dunklen Parka und auf dem Kopf eine von Duncans gestrickten Schimützen, die sie herunterziehen konnte, bis sie fast ihr ganzes Gesicht bedeckte. Sie schaltete die Zündung ein, holte noch einmal tief Luft und fuhr los.
    Sie durchquerte Greenfield rasch, behielt dabei immer den Rückspiegel im Auge und fragte sich jedesmal, ob die dunkle Limousine oder der Kombiwagen oder der Sportwagen oder das Lieferauto, das hinter ihr fuhr, sie verfolgte. Ich muß es genau wissen, dachte sie. Zweimal bog sie in eine Tankstelle ein, wartete und ließ den Verkehr vorbeirauschen, aber sie war nicht sicher, ob das eine gute Methode war, um einen Verfolger abzuhängen.
    Schließlich ließ sie sich etwas anderes einfallen. Sie fuhr zum Eingang des Greenfield College am Rande der Stadt.
    Es besaß eine lange, kreisförmige Auffahrt, die zum Zulassungsgebäude führte. Sie wand sich schnell durch den Verkehr hindurch, bog auf den Rundweg der Einfahrt, beschleunigte und kam in der entgegengesetzten Richtung wieder heraus. Kurz darauf hielt sie an und suchte in den Spiegeln nach irgendeinem Auto, das vielleicht gerade wendete. Als sie keines entdecken konnte, setzte sie ihren Weg fort, noch nicht ganz sicher, wie sie ihre Aufgabe angehen sollte, aber fest entschlossen, es zu versuchen.
     
    Im Farmhaus diskutierten die Entführer.
    Die Euphorie des Geldzählens vom Vorabend war einer Debatte gewichen, die sich darum drehte, was man tun sollte. Olivia, die in einem großen Sessel saß, hörte genau zu, als Bill Lewis und Ramon Gutierrez ihre Sehnsüchte und Wünsche ausplauderten. Es war seltsam, wie ein bißchen Geld die Leute veränderte, wie schnell sie dadurch das aus den Augen verloren, worauf es wirklich ankam. Sie mußte darüber lachen, wie sehr sich ihre Haltung verändert hatte. Vierundzwanzig Stunden vorher hatten sie noch gezittert und waren unsicher gewesen, gelähmt von der Spannung. Jetzt, da der Erfolg in greifbare Nähe gerückt schien, plusterten sie sich auf, prahlten mit ihrem Mannesmut. Sie hatte für beide nur Verachtung übrig, war aber so vorsichtig, das nicht zu zeigen. Es war Zeit für den nächsten Schritt im Plan.
    »Ich versteh’ das nicht«, sagte Ramon. »Warum verschwinden wir denn nicht jetzt sofort von hier? Was wollen wir hier noch? Wir haben doch erledigt, was wir wollten. Jede Minute, die wir warten, ist ein Fehler.«
    »Sind wir wirklich schon fertig?« fragte Olivia kühl.
    »Bist du sicher, daß wir erreicht haben, was wir erreichen wollten?«
    »Ich ja«, antwortete Ramon. Aber dann wurde er still.
    »Ramon hat recht, Olivia. Warum sollen wir hier denn noch rumhängen? Warum springen wir nicht einfach in den Wagen und schießen ab in den Wind?«
    »Du meinst, sie haben genug bezahlt?« Sie mußte diese Karte sorgfältig ausspielen, sie die eine Sache glauben machen, während sie eine andere tat.
    »Es sind fast fünfzigtausend für jeden. Das ist mehr, als ich je besessen habe. Das reicht doch, um irgendwo was Neues anzufangen.«
    »Meinst du nicht, daß sie mehr haben?«
    »Wo denn? Er hat die Bank ausgeraubt. Was soll er jetzt noch haben?«
    »Was ist mit dem Geld, das er für seine Aktien, Anleihen, Einlagen, für seinen Grundbesitz herausbekommen hat, mit dem ganzen Mist, der Duncan gehört und den er wie verrückt an den Mann bringt? Seht ihr denn nicht: Er rechnet sich wahrscheinlich aus, daß er der Bank das geraubte Geld zurückzahlen kann, ich weiß, daß er das vorhat. Ja, und dieses Geld sollte uns gehören.«
    Die beiden Männer dachten darüber nach. Olivia beobachtete sie genau.
    »Wie kommen wir dran?«
    Olivia

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