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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Er holte tief Luft.
    Und dann läutete das Telefon.
    Beide Zwillinge zuckten erschreckt zusammen.
    Duncan hob den Hörer auf. »Ja?«
    »Ah, Duncan, so gut, deine Stimme zu hören.«
    »Olivia, ich möchte …«
    Sie überhörte den Anfang seiner Bitte und plauderte weiter in einem freundlich-spöttischen Tonfall.
    »So, Zahlentyp. Du hast wahrscheinlich die Sekunden in Minuten und die Minuten in Stunden umgerechnet. Die Zinsen dafür ausgerechnet. Tageszinsen, was, Mann?«
    »Olivia …«
    »Ich schätze, in diesem Fall ist Zeit tatsächlich Geld.«
    Sie lachte hart über ihren Witz.
    »Olivia, ich habe mich an meinen Teil unserer Abmachung gehalten.«
    »Gesprochen wie ein Geldmann, Mister Banker. Du hast die Minuten zusammengezählt. Ich habe Dollars gezählt.«
    »Ich will sie jetzt wiederhaben!« schrie Duncan ins Telefon.
    »Ruhig, Zahlentyp«, erwiderte Olivia sanft. Die Drohung schwang wie immer in ihrer Stimme mit. »Vielleicht sollte ich einfach aufhängen und dich noch ein bißchen warten lassen.«
    »Nein!«
    »Duncan, du hast keine Geduld. Du solltest lernen, dich zu beherrschen. Ich habe Geduld. Ich rufe dich später an.
    Vielleicht.«
    »Nein, bitte!« Duncan halbierte seine Lautstärke. »Ich bin hier. Was jetzt?« Er war sofort wütend auf sich selbst: Jedesmal, wenn wir geredet haben, hat sie dieselbe Drohung benutzt, daß sie die Verbindung abbrechen und mich hängen lassen will. Und jedesmal falle ich wieder, ohne zu überlegen, auf ihren Trick herein. Er biß die Zähne zusammen und knirschte wütend.
    Aber während er wartete und das Schweigen um ihn her wuchs, begriff er, daß sie Megan nicht erwähnt hatte. Das hieß, daß seine Frau okay war. Irgendwo da draußen, aber okay. Der Gedanke erfüllte ihn mit Erleichterung.
    Ein paar Augenblicke später hörte er sie langsam ausatmen. Als sie sprach, war das Zischen ihrer Stimme kaum lauter als ein Flüstern: »Es ist nicht genug«, sagte sie.
    Duncan fühlte, wie sich ihm das Herz im Leibe zusammenzog.
    »Ich kann’s nicht glauben –«
    »Es ist nicht genug!« wiederholte sie.
    »Ich besorge mehr«, erwiderte er sofort.
    »Das geht ja schnell«, sagte Olivia und lachte leise vor sich hin.
    »Ich weiß nicht, wie. Ich besorge es«, sagte er. »Laß die Tommys frei.«
    »Du verstehst nichts, wie, Duncan?«
    Duncan wußte nicht, was er sagen sollte, und blieb still.
    »Was wir brauchen, ist vielleicht eine Beziehung«, sagte Olivia.
    »Olivia, bitte, wovon redest du, zum Teufel?«
    »Was ich brauche, ist ein Banker. Meinen eigenen, persönlichen Banker und mein eigenes, privates Konto. Genau wie ich neulich schon sagte. Also, Zahlentyp, du wirst mein Konto sein. Wenn ich mehr haben will, werde ich wiederkommen und es mir holen. Und du wirst es mir einfach geben, nicht wahr?«
    Er dachte: Es wird nie mehr aufhören.
    Aber er sagte: »Ja.«
    Olivia brach in ein heiseres, triumphierendes Gelächter aus.
    »Das war zu schnell, Duncan. Viel zu schnell.«
    Er holte tief Luft. »Ja«, sagte er langsam.
    »Du weißt nicht, wann ich wiederkomme. Vielleicht in sechs Monaten. Oder in sechs Jahren. Aber ich komme wieder. Eine Langzeit-Kredit-Beziehung, nehme ich an. Nennst du das nicht so? Eine Hypothek auf dein Leben, Duncan, das ist es.«
    Duncan dachte wieder: Es wird nie enden.
    »Was ist, wenn ich einverstanden bin?«
    »Dann kriegst du sie zurück.«
    »Dann bin ich einverstanden.«
    »So schnell und so leicht«, sagte Olivia. »Glaub nicht, daß du dich auf mich vorbereiten kannst, Duncan. Du wirst nie wissen, wann. Siehst du nicht, wie schön das ist? Du machst Geld, und dann und wann komme ich und nehme etwas. Deine Familie lebt in Frieden. Keine Kugeln in den Rücken. Wenn ich es wollte, wäre es so leicht. Vielleicht kommt eines der Kinder eines Tages aus der Schule. Von ferne aus einem Wagen wird ein Schuß aus einem Gewehr mit großer Durchschlagskraft abgefeuert. Oder Megan fährt zu einer Verabredung wegen einer Grundstückssache los, und es stellt sich heraus, daß es etwas anderes ist. Mord ist einfach, Duncan. Er ist eine alte amerikanische Tradition. Du erinnerst dich doch sicher daran? Das Jahr, das wir damals zusammen waren, war doch für seine Morde berühmt.«
    Ist das die Wirklichkeit? dachte Duncan. Laut sagte er:
    »Ganz wie du willst. Wie bekomme ich meinen Sohn und den Richter?«
    »Bist du sicher, daß du den alten Bastard wiederhaben willst, Duncan? Er ist der streitsüchtigste Gast gewesen, den du dir vorstellen kannst. Was

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