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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Parkplatzes. Sie trat durch die breiten Eingangstüren in das Warenhaus ein, wich den letzten Kunden aus, die dem Parkplatz zustrebten, marschierte rasch durch die Korridore und hörte ihre Schuhe eindringlich über den gewachsten Fußboden klicken. Sie atmete schwer wie eine Schwimmerin, die gegen die Wellen ankämpft. Die Lichter aus den Läden - eine unendliche Vielzahl von Boutiquen und Kleidergeschäften - funkelten sie an, als wollten sie ihre Panik und Verzweiflung extra beleuchten. Ich muß aufpassen, daß ich nicht durchdrehe, ermahnte sie sich. Sie schauderte, wenn sie daran dachte, was sie vorhatte. Aber sie redete sich selbst gut zu: Was ich tun werde, ist das einzig Richtige. Sie sah die steinernen Augen der Schaufensterpuppen zu ihr herausstarren, als sie an ihnen vorbeihastete und manchmal zu laufen anfing, und sie fragte sich, ob tote Augen so aussähen. Sie schlug sich den Gedanken aus dem Kopf und hetzte weiter.
    Als sie in den Sportwarenladen kam, erleichterte es sie, daß sie dort bis auf einen einsamen Verkäufer, der hinter einer Registrierkasse die Einnahmen addierte, allein war.
    Er war ein junger Mann, und er warf erst Megan, dann der Uhr an der Wand einen Blick zu - sah, daß es noch zwölf Minuten vor Ladenschluß war, und wandte sich ihr zu. Er kam hinter der Kasse hervor, und Megan sah, daß er Blue jeans, ein weißes Hemd und eine Krawatte sowie einen Ring im Ohr trug. Er sah nicht gerade wie ein Sportler aus.
    Sie allerdings auch nicht, wie sie plötzlich erkannte.
    »Hi«, sagte der junge Mann mit einer ganz angenehmen Stimme. »Noch auf die letzte Minute. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich möchte gern Ihre Jagdausrüstungen sehen«, erwiderte Megan, bemüht, möglichst sicher aufzutreten.
    Der Verkäufer nickte. »Kein Problem«, sagte er. Er führte Megan zur Rückseite des Ladens, dessen Wand eine stattliche Reihe von Waffen schmückte: wildgeschwungene Bogen und buntlackierte Pfeile, die wie verrückte futuristische Schießgeräte wirkten, und ein Arrangement von Schrotflinten, Gewehren, Pistolen und Armbrüsten.
    An den Kleiderständern darunter hingen Parkas und Jagdhosen von fluoreszierendem Orange bis zu gedämpften Tarnfarben. Die Oberfläche des Tresens war aus Glas, und in den Schaukästen lag ein Sortiment von Jagdmes-sern - gezackte, glänzende, bösartig aussehende Dinger. Es lagen auch ein paar Zeitschriften aus: Field and Stream, Guns and Ammo und Soldier of Fortune. Einen Augenblick lang kam Megan sich völlig verloren und lächerlich vor, als ihre Augen über das vorhandene Arsenal wander-ten. Aber dann trat das Bewußtsein der Wirklichkeit ihrer Lage an die Stelle dieses Gedankens, und sie konzentrierte sich auf das, was vor ihr lag.
    »Was für eine Art von Jagdausrüstung suchen Sie denn?« hörte sie den Verkäufer fragen. »Sollen es Geschenke sein, oder sind die Sachen für Sie selbst gedacht?«
    Sie holte tief Luft. »Für meine Familie«, sagte sie.
    »Geschenke also. Und woran dachten Sie?«
    »Für die Jagd«, erwiderte sie abrupt.
    »Was wollen Sie denn jagen?« fragte der Verkäufer. Er war geduldig und wirkte leicht amüsiert.
    »Wilde Tiere«, flüsterte sie.
    »Wie bitte?« Der Verkäufer beäugte sie eigenartig.
    Sie kümmerte sich nicht darum, wie er sie ansah, sondern dachte an die Zeit damals in dem Haus in Lodi zurück. Sie wußte noch, wie sie in dem finsteren Wohnzimmer voll von Rauch und Enthusiasmus herumgesessen und zugehört hatte, wie Olivia mit Kwanzi und Sundiata über Waffen diskutierte. Die beiden Schwarzen kannten sich mit Ghetto-Waffen aus - billigen Revolvern und abgesägten Schrotflinten. Olivia hatte mit echten Kenntnissen aufwarten können; sie sprach von Feuergeschwindigkeit und Reichweite und schmückte ihre Konversation mit Markennamen und Kalibern, sie gab an.
    Megan sah noch, wie Emily dazukam und ihnen allen zeigte, wie sie die Schrotflinte unter ihrem langen Regenmantel tragen wollte; sie sah die Schrotflinte in Emilys Augen. Sie sah den schwarzen Lauf und den braunen Holzschaft. Megan hob den Kopf und betrachtete die Gewehre an der Wand.
    »Die da zum Beispiel«, sagte sie zu dem Verkäufer und zeigte hinauf.
    »Das ist eigentlich kein besonders gutes Jagdgewehr«, erwiderte der Verkäufer und wandte sich den Regalen zu.
    Er musterte die Waffe, auf die sie gedeutet hatte. »Das ist eine zwölfkalibrige Anti-Aufruhr-Flinte. So etwas hat die Polizei im Streifenwagen, wenn sie Patrouille fährt. Farmer schießen damit

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