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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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los?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Karen. »Ich weiß nicht.«
    »Sind sie getroffen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wir müssen etwas tun!«
    »Was?«
    »Ich weiß nicht!«
    Beide Mädchen kämpften gegen den Drang, aus ihrem Versteck wegzulaufen, und blieben stehen, starr vor Erregung.
    Megan stolperte, als sie in die Diele rannte, und fiel hin.
    Eine Sekunde war sie wie betäubt, dann rollte sie sich herum und kam, die Pistole in der ausgestreckten Hand, auf die Knie hoch. Sie schwenkte sie hin und her, um sofort loszufeuern, falls irgendein Geräusch ertönte oder eine Bewegung sichtbar wurde oder ein Gespenst auftauchte oder die Angst sie überkam. Sie konnte ihren heißen, hechelnden Atem hören.
    Sie richtete sich auf und ging auf die Treppe zu, die vor ihr lag.
    Plötzlich hörte sie über sich das Tappen von Schritten auf dem Holzboden, und sie warf sich seitlich gegen die Wand und starrte die Treppe hinauf. Sie hob den Revolver, um sofort abdrücken zu können, und sah das Gesicht von Bill Lewis über das Geländer lugen. Einen Augenblick lang hielten sie beide inne, dann sah sie die Waffe in seinen Händen. Beide schrien etwas Unverständliches; Megan schoß einmal, wich dann in die Wohnzimmertür-
    öffnung zurück, während Lewis das Feuer erwiderte. Aber durch dieses kurze Zögern verlor er seine Überlegenheit.
    Die Kugeln schlugen in den Verputz und in die Holzverkleidung, und Staub und Splitter flogen umher.
    Megan schrie auf, als ein Splitter in ihren Unterarm drang. Sie sprang zurück und starrte das Blut an, das durch ihren Ärmel sickerte. Ein gezacktes Stück Holz steckte in dem Stoff und hatte sich in ihre Haut gebohrt. Sie brüllte und riß es aus ihrem Arm. Blut tropfte zwischen ihren Fingern hinunter. Dann drängte sie vorwärts, hob die 45er und feuerte eine wilde Serie von Schüssen ab, wobei sie den großen Revolver in ihrer Hand stoßen und zerren fühlte. Die Welt über ihr schien vor Lärm und Entsetzen zu explodieren.
    Bill Lewis sprang zurück, als die Kugeln in die Decke über ihm einschlugen, und hielt bei dem plötzlichen Angriff den Arm mit der Waffe schützend vors Gesicht.
    Dann feuerte er wieder wie ein Rasender aufs Gerate-wohl los und füllte die Luft mit tödlichem Blei.
    Im Schlafzimmer wartete Olivia beinahe geduldig auf Duncan, der aufs Haus zugerannt kam. Er lief geradeaus, nicht im Zickzack, ohne zu zögern, kam er genau auf die Haustür zu. Es kam ihr vor, als ob er sich im Zeitlupentempo bewegte; einen Augenblick lang überraschte es sie, daß er überhaupt da war. Ich dachte nicht, daß du das Zeug dazu hättest, Zahlentyp, dachte sie. Ich hätte nie gedacht, daß du es versuchen würdest. Und jetzt bist du dran. Sie konnte einen mächtigen Zorn in sich aufsteigen fühlen, der ihre Arme, Beine und ihr Herz elektrisierte. Sie merkte, wie ihre Hand zuckte und feuern wollte. Und das tat sie, während sie Verwünschungen brüllte, die das Tacken der automatischen Waffe übertönte.
    »Stirb!« schrie sie. Aber das Wort dehnte sich und klang eher wie eine gutturale, wortlose Totenklage. Die Waffe in ihrer Hand schien von derselben Wut besessen, krachte heiß und wahnsinnig, hüpfte und zuckte, während sie sorgfältig zu zielen versuchte.
    Sie feuerte immer weiter auf die Gestalt, die auf sie zukam und nicht zusammenbrach. Duncan hielt eine Hand hoch über den Kopf, als ob das die Schüsse abwehren könnte. Durch die Rauchwölkchen hindurch konnte sie den Dreck um Duncans Füße herum aufspritzen sehen, den die einschlagenden Kugeln hervorriefen. Ihre Nasenlöcher füllten sich mit dem heißen, beißenden Korditgestank.
    »Stirb, du Feigling!« schrie sie wieder.
    Dann lachte sie, denn Duncan fiel plötzlich hin, als hätte ihn eine große unsichtbare Hand zu Boden gerissen. Er streckte alle viere von sich und lag genau in ihrer Schußlinie.
    »Ich habe dich erwischt, du Bastard!«
    Sie zielte sorgfältig und versuchte, wieder zu feuern, fluchte aber, als sie merkte, daß das Magazin leer war. Sie wirbelte herum und griff sich einen neuen Ladestreifen.
     
    Schmerz durchflutete ihn.
    Er schmeckte bitteren, trockenen Dreck, wo er zu Boden gefallen war.
    In diesem Augenblick wußte er nicht, ob er tot war oder noch lebte. Er blickte an sich hinunter und sah Blutbäche über seine Beine rinnen. Jetzt bringt sie mich um, dachte er.
    Aber er merkte, daß er wieder auf die Füße kam.
    Die Haustür schien so weit entfernt, daß

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