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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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allein die Gebühr. Etwa eine Viertelmillion Dollar … Und diese Leute wissen alles, Diz – nach jedem Fall, den ich gewinne, nach jedem Rennen, das mir was einbringt, steht Johnny LaGuardia da und streckt seine Hand aus. Weißt du, was das für ein Gefühl ist, ihnen jeden Monat ein paar tausend Dollar in den Rachen schmeißen zu müssen?« Er schüttelte den Kopf. »Ich wollte ihm um keinen Preis der Welt auch nur einen weiteren Penny geben. Dann kam Maxine mit dem Geld. Noch mehr Geld … Das Mädchen hatte schon immer ein lausiges Timing.«
    »Also hat es sich erst in diesem Moment ergeben? Die Idee, sie umzubringen?«
    Rusty zuckte die Achseln. »Mitnehmen konnte ich sie nicht. Erstens kann sie ihren Mund nicht halten, erzählt es ihren Freunden, ihrem Mann, irgendwem, und plötzlich ist Johnny hier und macht mich kalt. Und außerdem, Diz, du weißt doch …«
    »Was weiß ich?«
    »Frauen. Man kommt an einen bestimmten Punkt …«
    »Und dann bringt man sie um?«
    Rusty lachte. »He, wichtig ist doch, daß wir hier sind, mit dem Geld. Fünfundzwanzig könntest du schon bekommen …«
    »Ich könnte vielleicht alles bekommen, was ich haben will. Ich könnte alles nehmen. Wo ist es?«
    »Nein, nein, nein, so nicht. Verstehst du nicht? Ich würde mir meine Chancen vermasseln.«
    Hardy entsicherte die Waffe. Der Kerl besaß kolossalen Mut. »Du hast dir deine Chancen schon vermasselt, Russ. Wo ist das Geld?«
    Rusty schüttelte nur den Kopf. »Nein. Wenn du mich erschießt, bekommst du nichts. Und wenn du mich vor Gericht bringst, werde ich alles für meine Verteidigung brauchen.«
    »Was für eine Verteidigung? Tortoni wird herausfinden, wo du bist, und dich zu Hackfleisch verarbeiten.«
    »Wenn es dazu kommt, werde ich gegen Tortoni aussagen, ein Geständnis ablegen, und alles sieht wieder ganz anders aus.«
    Hardy sicherte die Waffe wieder. »Du bist schon erstaunlich, Rusty. Du wirst des Mordes an Maxine angeklagt und hast außerdem versucht, mich umzubringen. Ich habe nicht vor, das alles auf sich beruhen zu lassen.«
    »Warum nicht, Diz? Nein, ich meine es ernst. Es war nicht persönlich gemeint, ich mag dich. Also bezahle ich für deine Unannehmlichkeiten. Ich gehe fort, und wir vergessen die ganze Sache.«
    »Wir vergessen, daß du versucht hast, mich zu töten?«
    »Genau.«
    »Wir vergessen, daß du mich dazu benutzt hast, Louis Baker reinzulegen und sein Leben zu zerstören?«
    Rusty Ingraham verdrehte die Augen. »Ich bitte dich.«
    »Er ist nur ein dreckiger schwarzer Ex-Sträfling, was?«
    »Im günstigsten Fall.« Rusty setzte sich auf und beugte sich auf dem Bett vor. »Komm, Diz. Was habe ich dem Kerl getan, das er nicht sowieso verdient hat? Er hätte seine dreizehn Jahre für das Verbrechen absitzen sollen, für das wir ihn damals verurteilt haben. Wenn sie ihn schon nach neun Jahren rauslassen, ist das ihr Problem. Scheiß auf Louis Baker. Nicht mal dreizehn Jahre waren genug. Sie hätten den Schlüssel wegschmeißen sollen.«
    »Das werden sie bei dir tun, Rusty. Wie hört sich das an?«
    Rusty schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich halte das für unwahrscheinlich. Hör zu, Diz. Wer außer dir und mir weiß, was wirklich passiert ist? Ich garantiere dir, Baker war da. Also hat er auf mich und Maxine geschossen. Ich bin verletzt, kann entkommen. Es klappt noch immer. Ich gebe dir die Hälfte des Geldes.«
    »Und der weiße Mann kommt davon?«
    Rusty hob seine gesunde Hand und gestikulierte, noch immer verschwörerisch lächelnd. »Um Schwarz oder Weiß geht es nicht«, sagte er. »Es geht darum, wer ich bin und wer Baker ist.«
    Hardy leerte seine Kaffeetasse in einem langen, langsamen Schluck. »Das ist richtig, Rusty. Genau darum geht es.«
     
    Nachdem er vom Flughafen zu Hardy ins El Sol gefahren war, machte Abe sich auf den Weg, um eine Rolle Seil, ein Paar billige Sandalen und – auf dem Schwarzmarkt – ein paar Tetracyclin zu besorgen. Mexiko war schwierig in solchen Dingen.
    Hardy hatte erklärt, er könne nichts tun, bevor er nicht ein wenig Schlaf bekommen habe, also hatte Abe Ingraham trotz dessen höflicher Proteste an einen Stuhl gebunden, während Hardy seine Kissen nahm und auf das Bett krachte. Ingraham hatte wenig gesprochen, auch er schien ziemlich angeschlagen zu sein. Er hatte keinen Versuch gemacht, den Mord an Maxine Weir zu leugnen. Später war er eingedöst.
    Abe hatte den Nachmittag auf der Terrasse verbracht, Loren Estlemans Bloody Season gelesen und sich gefragt,

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