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Die rätselhafte Reise des Oscar Ogilvie

Die rätselhafte Reise des Oscar Ogilvie

Titel: Die rätselhafte Reise des Oscar Ogilvie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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zugestiegen bin.«
    »Aber es war ein echter Zug«, sagte mein Dad verwirrt.
    »Allerdings«, stimmte Dutch zu.
    »Dutch«, sagte ich, »erinnern Sie sich an den Telefonanruf, den Sie gemacht haben? Erinnern Sie sich an diesen elektrischen Schlag …«
    »Das vergess ich nie!«, sagte Dutch. »Ich war danach eine Woche lang stocktaub!«
    »Ich glaube, ich weiß, was das für ein Lärm war«, sagte ich.
    »Was?«, fragten Dad und Dutch wie aus einem Mund.
    »Ich denke, nur der Zug und der Bahnhof waren im Jahr 1931 . Wer immer sich auf der Indian Grove Ranch gemeldet hat, war zehn Jahre später in der Zukunft. Deshalb war da dieser ohrenbetäubende Lärm in der Leitung.«
    »Ich hab’s!«, sagte Dutch plötzlich. »Ich hab’s !«
    »Was?«, fragten Dad und ich gleichzeitig.
    »Ich habe eine Idee.« Dutch bestellte Eis für alle. Dann entschuldigte er sich, um in die Lobby zu gehen und zu telefonieren.
    Bis wir unsere Eiscreme gegessen und die Männer ihren Kaffee getrunken hatten, war die Sonne untergegangen. »Joan ist nicht da, also wird uns Alma einlassen«, hatte Dutch vergnügt gesagt, als er an den Tisch zurückkehrte. »Wir können kommen, um die Crawford’sche Modelleisenbahn anzusehen. Die ist in ganz Hollywood berühmt. Ich hätte schon früher dran denken können!«
    »Die Crawford’sche Modelleisenbahn?«, fragte mein Dad.
    Dutch grinste fröhlich über seinen Einfall. »Es ist eine Modelleisenbahnanlage so groß wie eine kleine Stadt. Sie ist direkt in den Felsen gebaut, der das Fundament des Hauses bildet. Die Anlage führt sogar durch einen kleinen Tunnel nach draußen in den Garten. Sie gehört Joan Crawfords kleinem Jungen. Er ist natürlich noch ein Baby, insofern dient die Anlage nur zur Schau. Joan ist einer der bezauberndsten Drachen Hollywoods. Sie hat einTemperament wie ein undichter Ofen, in den der Wind fährt. Zu unserem Glück ist sie nicht in der Stadt und das Haus ist an einen netten Filmregisseur und dessen Frau vermietet. Joan Crawford könnten wir nicht ohne Weiteres um eine Führung bitten!«
    Ich wollte nicht fragen, wer Joan Crawford war. Mein Dad schien es zu wissen. Ich kannte niemanden in dieser zehn Jahre späteren Welt, nicht einmal den Präsidenten oder den größten Champion im Baseball.
    Dutchs Auto, ein nagelneuer Chrysler Thunderbolt, bewegte sich mit sanft schnurrendem Motor fast lautlos durch die Stadt. Wir fuhren die Hügel nordöstlich von Los Angeles hinauf, hoch über der weit geschwungenen, nächtlich glitzernden Küstenlinie des Pazifischen Ozeans. Dad saß auf dem Rücksitz und beugte sich zu mir nach vorn. Seine Hand wich nie von meiner Schulter, als könnte er mich auf diese Weise von der Armee zurückhalten.
    »Wo sind wir?«, fragte ich.
    »Wir verlassen Santa Monica in Richtung Beverly Hills!«, sagte Dutch. Neben uns glitten Fensterfronten vorüber, zu schnell, um viel zu erkennen. Jedes Haus beherbergte eine Familie, auf die ich fürein paar Sekunden einen Blick erhaschte. In einigen Fenstern konnte ich Leute sehen, die in ihren Wohnzimmern Cocktails tranken oder sich in ihren Schlafzimmern umzogen. Das Leben in den riesigen Häusern schwirrte vorbei wie die Seiten eines Buches, das ich noch nicht gelesen hatte.
    Die Villen von Beverly Hills präsentierten sich in den vielfältigsten Baustilen, die man sich nur vorstellen konnte. Dutch zeigte, welche Villa welchem berühmten Schauspieler, welcher berühmten Schauspielerin gehörte. »Hier wohnt Judy Garland!«, sagte er. »Und dort drüben Clark Gable.«
    Wer immer diese Leute waren, sie alle schienen in von Palmen beschatteten Häusern mit kreisrunden Auffahrten zu wohnen, die aussahen, als würden sie jeden Morgen mit einer Zahnbürste geschrubbt.
    »Wer sind diese Leute?«, fragte ich, aber Dad bedeutete mir, ich solle still sein. Er wusste, wer sie waren. »Ich führe ein einsames Leben, Oscar«, sagte er. »Also gehe ich so oft wie möglich ins Kino.«
    Dutch schlug das Lenkrad ein und wir bogen in eine weitere erstaunliche Straße mit sogar noch größeren Villen ein. Im Vorbeischnurren warf ich einen Blick hinter die Häuser und entdeckte einen wie einEdelstein blitzenden Swimmingpool, eine Laube, ein Gästehaus. Viele der Villen waren durch Bäume verdeckt. Offensichtlich sollten gewöhnliche Sterbliche zwar wissen, dass die Häuser da waren, aber nicht, was sich wirklich hinter den Bäumen verbarg.
    Dutchs Thunderbolt brauste die Straßen von Beverly Hills hinauf. »Roy Rogers wohnt in dem Haus

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