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Die rätselhafte Reise des Oscar Ogilvie

Die rätselhafte Reise des Oscar Ogilvie

Titel: Die rätselhafte Reise des Oscar Ogilvie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Handbewegung in Richtung Norden. »Wir werden eine kleine Hütte in den Bergen finden, die jemand vergessen hat. Ich werde einen Job als Ranger im Nationalpark bekommen. Du kannst Fische fangen, Wild erlegen und Essen kochen, genau wie zu Hause. Wir werden dir alle Schulbücher besorgen, die du brauchst, um Schritt zu halten. Und wir werden warten, bis du wirklich einundzwanzig bist. Dann werden wir zurückkommen und niemand wird etwas merken. Wenn dich die Armee immer noch will, wenn du einundzwanzig bist, dann wirst du deinem Land dienen wie jeder andere waschechte Amerikaner. Einverstanden, Oscar?«
    »Einverstanden, Dad!«, sagte ich. Fisch, dachte ich. Ich hatte noch nie Fisch gekocht. Aber wir würden zusammen sein, Dad und ich, und nicht einmal eine Herde wilder Pferde würde uns auseinanderreißen können.
    Mr H. schlenderte in seinem Smoking die Treppe herunter und blickte bewundernd auf Dads Werk.
    »Ich werde bis morgen früh nichts weiter anstreichen können«, sagte Dad. »Der Gips muss trocknen.«
    »In dem Fall sind Sie herzlich eingeladen, die Nacht in den Gästezimmern zu verbringen«, sagte Mr H.
    Gegen acht legten Dad und ich eine Pause ein. Die reizende Miss Chow brachte uns wortlos ein Tablett mit Sandwiches.
    Dad und ich arbeiteten bis zehn an dem zerbrochenen Fenster des Bahnhofs von Denver. Dann stolperten wir die Treppe hinauf. »Oscar«, sagte mein Dad. »Ich habe weder Dutch noch Mr H. oder sonst wem von meinem Plan erzählt. Es bleibt unter uns. Okay?«
    »Ja, Dad.«
    »Wir fahren morgen früh, Oscar«, fügte er hinzu. »Wenn wir uns beeilen, erreichen wir den Regionalzug um elf Uhr zweiundzwanzig nach Seattle und steigen dann um neunzehn Uhr einundvierzig nach Billings, Montana, um.«
    Auf dem Kopfkissen in meinem Bett lag ordentlich zusammengefaltet ein seidener Gästepyjama. Ich zog ihn an. Ich hatte noch nie in meinem Leben Seide getragen.
    Ein vorsichtiges Klopfen an meiner Tür ließ mich aufhorchen.
    »Ja?«, sagte ich.
    »Verzeihen Sie! Miss Chow hier!«
    »Ja, Miss Chow?« Ich öffnete die Tür.
    »Zahnbürste und Seife«, sagte Miss Chow. Sie hatte alle Toilettenartikel fein säuberlich auf einem Silbertablett angeordnet. Ich nahm die Sachen und bedankte mich.
    »Und noch etwas«, sagte Miss Chow.
    »Ja?«, fragte ich.
    Sie lächelte. »Miss Chow hört alles! Ich werde helfen, verschlossene Tür zu Erinnerung in Kopf von Oscar aufstoßen! Ganz leicht. Ganz leicht!«, sagte sie. »Chinesische Methode zweitausend Jahre alt!«

Miss Chow setzte sich neben mich aufs Bett. Aus einem Samtbeutel brachte sie einen schwarzen Stein, annähernd so rund wie ein Ball, zum Vorschein. Der Stein war aus Glas und halb durchscheinend. Innen drin schoss ein kleiner leuchtender Fisch, oder etwas, das wie ein Fisch aussah, hin und her. Aber es war kein Fisch. Es konnte keiner sein.
    »Was ist das?«, fragte ich Miss Chow.
    »Heißt übersetzt Sternstein«, anwortete sie. »Sehr selten. Diesen wir haben in Nordchina in Nähe von Harbin gefunden. Manchmal man findet Sternstein in Fluss. Manchmal unter Ginkgobaum. Die Leute zahlen eine Menge Geld dafür auf Schwarzmarkt. Madame Chiang Kai-shek, First Lady von China, hat Sternstein, für ihren Mann zu helfen, Krieg gegenJapaner gewinnen. Miss Chow sagt, du ganz entspannen, bitte. Schau nur auf kleinen Stern in Stein. Entspanne einfach hier in Bett. Nimm Augen nicht weg von kleine Stern. Okay?«
    Ich gehorchte.
    »So ist gut, Oscar. Jetz reibe den Sternstein. Hitze von deine Körper wird machen kleine Stern herumspringen. Du konzentrieren auf diese Stern, bis Miss Chow kommen zurück in Zimmer, bitte.«
    Wieder befolgte ich ihre Anweisung. Die Hitze meines Körpers und meines Bauchs, auf dem der Stein lag, ließ den kleinen Stern im Innern des Steins wie wild in seinem runden, schwarzen Gehäuse herumflitzen. Ein wohliges Gefühl, warm wie eine Sommernacht, breitete sich in mir aus. Alle Ängste schwanden aus meinem Bewusstein. Nichts schien von Bedeutung zu sein mit Ausnahme des winzigen tanzenden Lichts in meinen Händen. Meine Augen folgten ihm, während ich in einem Zustand wacher Ruhe dalag. Die Zimmertür öffnete sich lautlos. Miss Chow kam auf Zehenspitzen so leise wieder herein, dass ich sie nicht bemerkt hätte, wäre nicht das Licht vom Flur durch die Tür hereingefallen.
    Ich hörte ein winziges Kichern in ihrem Flüstern.»Dein Vater schlafen fest. Er hat nicht gewartet auf Miss Chows Zahnbürste und Seidenpyjama.«
    Ich lächelte als

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