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Die Raffkes

Die Raffkes

Titel: Die Raffkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndorf Jacques
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erziehende Mutter, ich muss meinen Job behalten.«
»Klare Aussage«, nickte Mann. »Dann kommen Sie mal, Frau Westernhage!«
Marion Westernhage war blass und ihre rechte Augenbraue war aufgerissen und hatte heftig geblutet.
»Du bist der Chef, nicht wahr?«, fragte Peter den älteren Mann. Er mochte um die vierzig sein und seine Augen waren hellwach und ohne Furcht.
»Ja«, bestätigte er.
»Wer sind deine Auftraggeber?«, fragte Mann.
»Die Bankgesellschaft«, antwortete der Sicherheitsmensch.
»Falsch!« Mann wurde scharf. »Ich will einen Namen hören! Wer hat mit dir gesprochen?«
»Die Bankgesellschaft«, wiederholte der andere.
Peter schoss, es machte erneut Plopp, die Kaffeekanne vor dem Mann machte einen Satz und fiel mit viel Lärm vom Tisch. »Du sollst antworten«, befahl Peter ruhig.
»Mal Dreher, mal Blandin«, murmelte der Mann.
Peter wandte sich an Mann: »Kumpel, du gehst jetzt mit der Frau in den Garten. Links an der Hauswand steht eine Leiter. Stell sie an die Mauer. Ich komme gleich nach.«
Mann nickte und fasste Marion Westernhage leicht am Arm. »Gehen Sie langsam vor, junge Frau. Und nicht abhauen, sonst fange ich an zu schießen. In den Garten.«
Marion lief nach links, dann nach rechts durch eine Tür, durchquerte einen Raum, in dem es mehrere Sitzecken gab, und öffnete eine Terrassentür.
»Links ist die Leiter«, flüsterte Mann. Laut sagte er über die Schulter zurück: »Wir haben die Leiter!«
»Gut«, rief Peter. »Ich komme.«
Mann nahm die Leiter, trug sie schnell durch den Garten und lehnte sie an die Mauer.
»Dass du kommst!«, keuchte Marion hinter ihm.
»Ich musste«, sagte er. »Rauf mit dir. Auf der anderen Seite musst du dich runterlassen. Mach schnell.«
Sie verharrte einige Sekunden auf der Mauerkrone und ließ sich dann herunterfallen. Ironisch meldete sie: »Der Adler ist gelandet!«
»Na fein«, sagte Mann und kletterte die Leiter hinauf.
Er beobachtete, dass Peter die Terrassentür durchschritt und sich dann mit einer schnelle Drehung an die Hauswand presste.
Hinter ihm schoss der Chef der Sicherheitstruppe ins Freie und schrie: »Verdammte Schweine, ich mache euch fertig.« In der Rechten hielt er eine schwere Waffe.
»Du machst gar nichts mehr«, sagte Peter kühl in seinem Rücken und drückte den Abzug.
Der Mann griff sich an den linken Oberschenkel und jaulte auf. Dann brach er zusammen.
Peter rannte zur Mauer, erklomm die Sprossen, zog die Leiter hoch und kippte sie auf der anderen Seite hinunter.
»Das war nicht nötig, verdammt nochmal!«, erregte sich Mann.
»Doch, das war es«, widersprach Peter. »Oberschenkelschuss. Wird sie davon abhalten, irgendetwas zu unternehmen. Sie sitzen jetzt hier fest, sie werden sich nicht mal mehr in den Garten trauen. Du warst übrigens wirklich gut, Kumpel.«
»Na ja«, sagte Mann und ließ sich von der Mauer fallen. »Was machen wir, wenn die die Polizei rufen?«
»Nie im Leben rufen die die Polizei«, sagte Peter und landete neben Mann. Dann reichte er Marion die Hand und stellte sich vor: »Mein Name ist Peter, ich bin das Sondereinsatzkommando.«
»Guten Tag«, sagte sie hilflos. Plötzlich begann sie zu weinen, zitterte und stammelte laut: »Scheiße!«
»Das sind die Nerven«, befand Peter. »Wir gehen jetzt auf dem kürzesten Weg nach Kehrigk. Ich werde vorauslaufen und den Schlitten holen, damit die ältere Generation sich nicht so anstrengen muss.« Schon war er unterwegs.
»Warum hast du das gemacht?«, fragte Marion aufgebracht und wischte sich über die Wangen. »Das war sehr gefährlich. Diese Männer hatten Waffen.«
»Ich hatte Peter«, entgegnete er trocken. »Und jetzt lass uns gehen. Es ist sowieso die Zeit, in der die Leute hier zur Kirche gehen.« Er nahm sie an der Hand.
»Ich habe was geträumt«, murmelte sie. »Ich habe geträumt, du bist mein Held und kommst mit einem Hubschrauber aus den Wolken, um mich zu retten.«
»Ich mache so was lieber zu Fuß. Das ist sicherer«, grinste er.
»Ist dieser Peter auch ein Staatsanwalt?«, fragte sie.
»Das würde ich verneinen wollen«, antwortete er.
»Also ein Bulle?«
»Das noch weniger«, sagte Mann.
»Irgendwie vom Geheimdienst?«
»Er ist Koniews Leibwächter«, klärte Mann sie auf.
Sie blieb stehen und lachte ungläubig. »Das ist nicht wahr?«
»Doch«, sagte er. Ein jähes Glücksgefühl überwältigte ihn. »Es ist jedenfalls wunderbar, dich wiederzuhaben. Obwohl ich dich nie hatte. Wie geht es dir?«
»Beschissen«, antwortete sie. »Ich glaube, ich habe

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