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Die Raffkes

Die Raffkes

Titel: Die Raffkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndorf Jacques
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Geschichte so schön findet. Und jetzt dürft ihr dort wohnen. Das ist eine Ehre.«
»Und wo befindet sich dieses AltGaarz?«, fragte Marion.
»Sozusagen in der Müritz, da ist absolutes lands end . Geradeaus Wasser, links Wasser, rechts Wasser. Das ist sozusagen der Schürmann-Bau Mecklenburg-Vorpommerns.« Peter pfiff ein fröhliches Liedchen.
»Das kannst du uns nicht antun«, protestierte Mann.
»Das muss ich sogar!«
Peter fuhr zügig, blieb auf der linken Spur. Wollte jemand nicht ausweichen, fluchte er wild. Sie wechselten auf die Autobahn Richtung Rostock. Kurz darauf, beim Anblick eines Raststättenschildes, seufzte Peter zufrieden: »Aah, Frühstück!«
Sie machten eine Stunde Rast und Peter machte alle seine wilden Ankündigungen wahr, sodass Marion leicht angewidert kommentierte: »Das kann man doch nicht essen: vier Spiegeleier mit Schinken! Und drei Scheiben Brot und einen halben Camembert.«
»Was schätzt du, wie lange wir in Schürmanns Haus bleiben sollten?«, fragte Mann.
»Das weiß ich nicht. Ich hole euch, sobald wir wissen, dass die Luft rein ist. Es wäre jetzt nicht gut, durch Berlin zu tigern und irgendwelchen Leuten zu begegnen, die euch nicht mögen.«
»Was haben wir denn an uns?«, fragte Marion aufgebracht. »Wer sollte zum Bespiel mir was tun? Und warum? Weil ich meine Arbeit im Stich gelassen habe? Das ist doch Blödsinn!«
»Junge Frau, wir kennen uns kaum«, erwiderte Peter langsam. »Deshalb kann ich Sie ruhig beleidigen. Ich finde es bodenlos leichtsinnig von Ihnen, sich als harmlos einzuschätzen. Sie sitzen seit vielen Jahren auf dem Schoß des Mächtigen! Wir wissen schon von fünf Toten: Sirtel, Benny, seine Freundin und ihr Zuhälter sowie Ziemann. Das muss Ihnen doch zu denken geben!«
Als sie wieder in dem Golf saßen, drehte sich Mann zu Marion um und fragte: »Hat sich Dreher eigentlich mal bei dir gemeldet?«
»Nein. Aber ich weiß nun sicher, dass er dabei ist, seinen Vorstandsstuhl zu räumen. Na ja, der wird schon was Neues in Aussicht haben. Obwohl er als Banker eigentlich unter Mittelmaß ist. Ich weiß, über was ich da rede.«
Auf dem Schild der Abfahrt stand Röbel . Über Landstraßen ging es weiter in Richtung eines Städtchens namens Mirow. Dann jähes Bremsen, rechts einbiegen, anhalten.
»Ich möchte euch bitten, die Köpfe runterzunehmen«, sagte Peter.
»Das ist doch überflüssig«, sagte Mann.
»Ist es nicht«, widersprach Peter. »Ich komme allein in AltGaarz an. Ich schaue nach dem Haus, mich kennen sie. Ich fahre in die Garage, schließe sie hinter mir und dann dürft ihr aussteigen.«
»Das ist auch nicht besser als in dem Fortbildungszentrum«, murmelte Marion.
»Das Einfachste ist, ihr setzt euch beide nach hinten und ich lege eine Decke über euch. Bitte, das klingt lächerlich, aber es ist wichtig, dass hier geglaubt wird, dass ich allein komme und allein wieder abhaue. Hier heben die Leute die Köpfe, wenn ein Auto vorbeifährt.«
Mann stieg aus und setzte sich neben Marion. Peter breitete eine Decke über sie aus, dann fuhr er weiter.
»Dürfen wir etwa das Haus nicht verlassen?«, fragte Mann.
»Das wäre am besten«, bestätigte Peter.
»Ach, vielleicht gibt es Schlimmeres«, sagte Marion und nahm Manns Hände in die ihren.
»Ich beschreib mal, was ihr sehen würdet, wenn ihr könntet. Links befindet sich ein alter Flugplatz, auf dem die Russen ihre MiGs stationiert hatten. Die Straße ist schmal, rechts und links stehen uralte, meterdicke Weiden. Jetzt kommt eine scharfe Kehre nach rechts und nun sind wir auf einer noch schmaleren Straße, die nach NeuGaarz führt. Der Weg ist mit Betonfertigplatten belegt, wie ihr merkt, aber gleich ist damit Schluss, dann fahren wir auf Sand … Nun sehe ich eine wunderschöne alte Holzkirche, die es schon seit zwölfhundert geben soll. Drei Häuser, eins davon ist eine Töpferei, das ist alles. Ihr bewohnt das vierte Haus, das steht rechts des Weges. Hinter dem Haus gibt es eine Wiese, die in einer Bucht mit vier Bootsschuppen endet. Ein Schuppen ist umgekippt. Nur, damit ihr nicht glaubt, ihr sitzt im Dunkeln. Meine Ansage ist übrigens kostenpflichtig, fünf Euro pro Person.«
»Ich sitze im Dunkeln«, sagte Marion dumpf.
Peter lachte. Der Wagen stoppte, die Fahrertür ging auf und zu und sie hörten, wie etwas quietschte, dann kehrte Peter zurück und setzte den Wagen ein paar Meter weiter vor. »Wir sind da«, stellte er fest, stieg aus und schloss das Tor der Garage.
»Du wirst erzählen, dass wir

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