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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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möchtet, werde ich keine Szene machen. Ich bin ja selber schuld daran. Aber dann fahre ich auch nach Hause. Ich will nicht zwei Wochen allein hier rumsitzen, das würde mich zu sehr deprimieren.« Welch eine Schande wäre es, den Urlaub auf dieser schönen Ranch sausen zu lassen …
    »Okay, heute Nacht bleibe ich hier«, erklärte Zoe. »Womöglich startet heute Abend gar keine Maschine mehr. Das ist nicht der Kennedy Airport.« Zögernd wandte sie sich zu Mary Stuart. »Ist dir das recht, Stu?« Wie selbstverständlich kam der alte Spitzname über ihre Lippen.
    »Ja, natürlich«, antwortete Mary Stuart höflich. »Morgen fliege ich nach New York zurück.«
    »Nein, das wirst du nicht tun!«, protestierte Tanya. »Du hast versprochen, eine Woche bei mir in L.A. zu verbringen.« Warum war Mary Stuart so unvernünftig?
    »Keine Bange,
ich
reise morgen ab«, verkündete Zoe beiläufig, und Tanya ließ es vorerst dabei bewenden. Die Nacht war zumindest ein Anfang, und vielleicht würde morgen früh ein Wunder geschehen.
    »Wo wollt ihr schlafen?« Tanya nahm ihren Cowboyhut ab und warf ihn auf einen Hutständer. In den Zimmern stand alles zur Verfügung, was man sich nur wünschen konnte – Kleiderständer, Stiefelknechte, Handschuhe für die kühlen Morgenstunden. Sogar Regenponchos hingen in den Schränken, falls ein Gewitter ausbrechen und der Himmel seine Schleusen öffnen würde. Alles war komfortabel, luxuriös und perfekt organisiert. Nicht einmal Tanya kannte einen schöneren Urlaubsort. »Hier gefällt's mir.« Sie wagte wieder ein zaghaftes Lächeln, das diesmal von den beiden anderen Frauen erwidert wurde.
    »Haben sie das alles nur für dich so toll hergerichtet, Tan?«, fragte Zoe. »Oder genießt jeder diesen Service?« Doch daran zweifelte sie. Noch nie hatte sie in einer Hotelanlage gewohnt, die keine Wünsche offen ließ. Erstaunt musterte sie die Zeitschriften, die auf einem Tischchen lagen – für jeden Geschmack etwas.
    »Wahrscheinlich sieht's in den anderen Bungalows genauso aus.« Tanya nahm sich ein Root Beer. »In der Woche vor unserer Abreise rief die Hoteldirektion meine Sekretärin an und fragte, was ich gern esse und trinke und lese, welche Seife ich bevorzuge, wie viele Kissen und Handtücher ich brauche, was für Videos ich sehen möchte, ob ich ein Fax oder zusätzliche Telefonanschlüsse brauche. Ich rief zurück und erklärte, ein Telefon würde mir genügen. Aber ich ließ ein Faxgerät und drei Videorecorder installieren, und ich versuchte zu erraten, was ihr beide essen und trinken möchtet. Wenn ihr irgendwas braucht, müsst ihr's nur sagen.«
    »Erstaunlich«, meinte Mary Stuart, nachdem sie alle Schlafzimmer inspiziert hatte. Auf dem Rückweg stieß sie beinahe mit Zoe zusammen. »Wie geht's dir, Stu?«, fragte Zoe teilnahmsvoll. Die Sorge und das Leid in ihren Augen bestürzte Mary Stuart.
    »Ganz gut«, entgegnete sie leise und wollte fragen, was Zoe in den letzten zwanzig Jahren gemacht habe. Doch sie war bereits von Tanya informiert worden.
    »Tut mir Leid, dass dein Sohn gestorben ist.« Instinktiv berührte Zoe den Arm der einstigen Freundin. »Wie unfair … Tanya hat's mir erzählt. Tag für Tag werde ich mit dem Tod konfrontiert, und es ist jedes Mal schrecklich. Ganz besonders, wenn ein so junger Mensch das Leben verliert. Tut mir wirklich Leid.«
    »Danke, Zoe.« Um ihre Tränen zu verbergen, wandte Mary Stuart sich ab. Zoe spürte den tiefen Kummer und entfernte sich rücksichtsvoll.
    »Also, wo schlafen wir?« Tanya kehrte ins Wohnzimmer zurück und bemerkte Mary Stuarts gerötete Augen. Hatten die beiden gestritten? Aber keine sah verärgert aus. Wahrscheinlich war es um Todd gegangen. Als sie die Brauen hob, nickte Zoe.
    Schließlich suchte sich jede ein Zimmer aus. Zoe und Mary Stuart bestanden darauf, dass Tanya in den größeren Raum mit der versenkten Badewanne und dem Jacuzzi zog, obwohl sie es sehr gern einer ihrer Freundinnen überlassen hätte. Letzten Endes gab sie nach und erklärte, beide könnten den Jacuzzi jederzeit benutzen, obwohl sie betonten, am nächsten Morgen ohnehin abzureisen. Nur mühsam verkniff sie sich den Kommentar, dass sie furchtbar borniert seien, ging in ihr Zimmer und zog sich fürs Dinner um. Bald danach folgten die anderen ihrem Beispiel.
    Von ihrem Zimmer rief Zoe zu Hause an, wo alles in bester Ordnung war. Jade aß gerade zu Abend, und Inge holte sie ans Telefon. Als das Kind die Stimme seiner Mutter hörte, weinte sie nicht

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