Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
Vom Netzwerk:
blicken können. Sie ging zu ihm, aber er schien sie nicht zu bemerken. Katrin berührte kurz seinen Oberarm. Er kam zu sich und sah sie an.
    "Wie kann ein erwachsener Mann nur ein wehrloses Kind schlagen?", fragte Katrin wütend. "Auch noch so brutal?"
    "Er wird es nie wieder tun", versprach Kepler grimmig.
    "Wieso hast du ihn nicht erschossen?"
    "Er ist der Vater. Wer würde dann für die Familie sorgen?"
    Er blickte Katrin kurz an, dann sah er wieder hinaus zum Horizont.
    "Ich habe ihm gesagt, dass ich es m ache, tut er dem Jungen nochmal was an."
    "Was hast du dem Kleinen gesagt?"
    "Dasselbe", erwiderte Kepler tonlos ohne den Kopf zu drehen.
    "Gut", sagte Katrin grimmig zufrieden.
    Kepler bedachte sie mit einem überraschten Blick, in den sich langsam Spott schlich. Katrin erwiderte den Blick herausfordernd, dann sah sie zur Seite.
    "Ich muss los", sagte er. "Das E ssen wird gleich gebracht."
    Er duschte schnell, dann stieg er in den Jeep. Er fuhr zuerst zur Kantine, d anach zum Stab. Die Wache am Eingang sagte nichts und er ging weiter ohne die Waffe abzuliefern. Adil erhob sich, als er hereinkam.
    "Ha ben Sie nicht frei?", fragte er.
    "Wie komm st du darauf?", erwiderte Kepler, sehr überrascht wegen der Anrede. "Ich muss kurz zum Chef."
    "Ich frage mal nach."
    Adil ging ins Büro des Generals. Er kam nach einer Minute wieder heraus und hielt Kepler die Tür weit auf.
    "Bitte."
    Kepler ging hinein.
    "Morgen, mon general", grüßte er. "Ich will Ihnen wieder mit Bitten auf den Geist gehen", sagte er nachdem er dem kleinen Mann die Hand g edrückt hatte.
    "Na los", resignierte Abudi gespielt theatralisch.
    "Ich brauche neun Berettas und vier Kisten Neunmillimetermunit ion."
    Bei einer Kiste hätte er nicht gefragt, aber das Zeug war auch hier nicht gerade billig. Was die Pistolen anging, war er bis jetzt der einzige der Mannschaftsdienstgrade gewesen, der eine Pistole offen trug. Jetzt wollte er für jeden seiner Männer eine haben. Und dabei wollte er Abudi testen.
    "Gibt es einen Krieg, von dem ich nichts weiß?" , wunderte der General sich.
    "Ne, damit meine Privatarmee was zum Üben hat."
    "Für Ihre Truppe haben Sie völlig freie Hand", meinte Abudi. "Machen Sie, was Sie für richtig halten."
    Er hielt sich also an sein Wort.
    "Danke, Sir." Kepler stand auf. "Wissen Sie, bei Ihnen ist es meine bis jetzt beste Anstellung. Sie sind bekloppt genug, mich zum Kommandeur zu machen, aber Sie haben auch den Schneid, dazu zu stehen."
    Abudi hob perplex die Augen zu ihm hoch.
    "Danke..."
    Kepler salutierte und ging. Er hatte die Wahrheit gesagt. Wenn es zwischen ihm und dem General weiter so lief, konnte er sich entspannen.
    Er holte die Waffen und die Munition ab, dann fuhr er zur Kaserne. Seine Männer standen abgesondert von den anderen Milizen. Sie waren Aufklärer, und nun auch noch unter dem Befehl eines Weißen, absolute Sonderlinge. Kobi stand umringt von seinen Kameraden. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd und präsentierte den anderen stolz und eifersüchtig die MP5.
    "Ist jetzt gut", sagte Kepler.
    Die Männer blickten sich um, dann bildeten sie eine Reihe und grüßten ihn.
    "Ab heute habt ihr wieder Dienst", bestimmte er und sah Kobi an. "Waffe her."
    Kobi hä ndigte ihm die MP maßlos unwillig aus.
    "Mitkommen" , befahl Kepler.
    E r fuhr zum Schießstand am Stab, die Männer ließ er hinlaufen. Am Waffentisch ließ er sie einen Kreis bilden und zerlegte vor ihren Augen die Waffe.
    "Sobald es geht, besorge ich jedem von euch eine, aber es schadet nicht, sie jetzt schon zu ke nnen."
    Er zeigte und erklärte alles über die MP5, was er selbst wusste. Dann ließ er Kobi die Waffe reinigen und zusammensetzten. Danach nahm er die Maschinenpistole und überprüfte sie. Es war gute Arbeit.
    "Gut gemacht, Kobi", lobte Kepler. "Hol die Sachen aus dem Jeep", wies er ihn an. "Pause", sagte er den anderen.
    Sie rauchten, bis Kobi alle Kisten angeschleppt hatte. Kepler ließ die Männ er wieder an den Tisch treten und verteilte die Berettas. Das machte die Milizen sehr zufrieden, obwohl sie durch die Pistolen zu Sonderlingen wurden wie Kepler es schon war. Damit unterschieden sie sich aber von der gesamten Miliz.
    "Jeder wird jetzt mit der MP schießen, danach mit den Pistolen. Ich will keine Schlacht, sondern gezieltes tödliches Feuer", befahl Kepler. "Ich zeige es euch."
    Er lief einmal mit der MP 5 durch das Schießfeld, danach wiederholte er den Durchgang mit einer Beretta. Er feuerte schnell und genau, er

Weitere Kostenlose Bücher