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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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musste bei seinen Männern den Eindruck bestätigen, dass er an jeder Waffe besser als sie war und dass ihr Respekt ihm gegenüber gerechtfertigt war.
    "Das übt ihr den ganzen Tag", befahl er.
    E r hatte vorgehabt, Kobi für seine eigene Übung mitzunehmen, entschied sich nun dagegen. Sollten seine Männer sich alle zusammen einen schönen Tag machen, das stärkte die Gemeinschaft. Er konnte sich vielleicht anders behelfen.
    "Ihr lost die Reihenfolge wohl besser aus", schlug er vor. "Nach fünf Magazinen ist die Waffe zu reinigen. Massa", wandte er sich an den Milizen, der am längsten bei der Einheit war, "du bist verantwortlich."
    Nachdem die Männer fast geistesabwesend salutiert hatten, sie machten schon in Windeseile die Lose fertig, ging Kepler weg.
    Als er um die Ecke des Stab sgebäudes bog, sah er Abudi, der sich an den Jeep lehnte und auf ihn wartete. Sein Gefolge stand etwas abseits.
    "Mister Kepler", begann Abudi, "wollen sie nicht doch Major sein?"
    "Nein, Sir", antwortete Kepler fest.
    "Sie wären aber ein guter Major. Sogar Oberst."
    "Wäre ich nicht", bestritt Kepler mit Nachdruck.
    "Na gut." Abudi machte ihm den Einstieg frei. "Dann machen Sie weiter, es gibt bald bestimmt wieder was zu tun."
    "Sir ."
    Kepler salutierte knapp und stieg ins A uto.
    Katrin saß auf ihrem Bett und hantierte mit ihrer Fotoausrüstung. Sie war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie Kepler nicht bemerkte, als er hereinkam.
    "Katrin?"
    Sie zuckte zusammen, hob den Kopf, dann lächelte sie ihn an.
    "Ich muss schießen üben. Hast du Lust mitzukommen? Ich brauche jemanden, der mir hilft und meine Männer sind beschäftigt", erklärte er auf ihren verwunderten Blick hin. "Wäre eine Gelegenheit für dich, rauszukommen."
    Katrin lächelte, nickte und erhob sich. Kepler musterte sie.
    "Ich gebe dir eine von meinen Hosen. Deine Jeans fällt bald auseinander."
    Er ging zum Schrank, nahm eine Hose und ein Shirt heraus und legte die Sachen auf ihr Bett. Danach nahm er den Gewehrkoffer.
    "Zieh dich um. Ich besorge Wasser und etwas zu essen, dann fahren wir."
    Als er von der Kantine zurückkam, stand Katrin in der Tür. Kepler grinste. Sie sah lustig aus in seiner ihr zu weiten Hose, die nur der Gurt auf ihren Hüften hielt, und dem Bundeswehrhut auf dem Kopf. Keplers Shirt machte dagegen etwas her, eben weil es zu groß war. Katrin ignorierte sein Grinsen und stieg ein.
    Sie fuhren etwa eine Stunde lang in Richtung Süden. Als die Landschaft hügeliger wurde, fuhr Kepler langsamer und sah sich um. Er hielt an einem Hügel an, nahm den Gewehrkoffer und stieg auf den Gipfel der Erhebung, Katrin kam hinterher. Kepler packte das Gewehr aus, schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf und legte sich bäuchlings auf den Boden.
    "Leg dich links neben mich, damit du keine heiße Hülse abkriegst", wies er Katrin an und reichte ihr das Fernglas sobald sie neben ihm lag. "Siehst du die Bäume da vorn? Such einen Ast an einem der Bäume aus, richte das Fernglas genau darauf und drück den Knopf rechts oben mit dem Zeigefinger", wies er an nachdem sie genickt hatte. "Die Zahl in der Ecke ist die Entfernung."
    Er wartete , bis Katrin sich mit dem Fernglas vertraut gemacht hatte. Dann legte er die Wange an den Schaft und blickte durch die Optik.
    "We lches Ziel?"
    "Der ganz rechte Baum", antwortete Katrin. "Der zweite Ast von u nten, der so komisch gebogen ist. Genau der Knick. Neunhundertachtundzwanzig Meter."
    Kepler blickte auf die Bäume, um den Wind einz uschätzen, dann rechnete er die Abweichung der Kugel und den Vorhalt aus und stellte das Visier ein.
    "Nicht erschrecken", sagte er anschließend.
    Er zog den Abzug durch. Katrin zuckte trotz der Warnung zusa mmen, behielt das Fernglas aber oben.
    "Getroffen", sagte sie.
    "Such etwas anderes, weiter entfernt", wies Kepler sie an. "Immer weiter, in etwa Fünfzigmeterabständen."
    Die nächsten anderthalb Stunden suchte Katrin Ziele für ihn. Es schien ihr Spaß zu machen, sie suchte die ganze Savanne ab. Sie hatte sich gut in die Aufgabe eingefunden, die Ziele wurden immer schwieriger. Kepler schmunzelte in sich hinein. Nicht nur Jungs waren verspielt, Mädchen waren es auch. Als dreiundzwanzig verschossene Hülsen dalagen und Katrin bei über zwölfhundert Metern Entfernung angelangt war, machten sie Pause. Nach dem sie gegessen hatten, schraubte Kepler den Schalldämpfer ab.
    "Er nimmt zu viel Energie weg, wenn man auf größere Entfernu ngen schießen will", erklärte er. "Es wird jetzt

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