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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Dicken an. Der Beamte krümmte sich unter seinem Blick verängstigt im Sitz zusammen. Abudi atmete tief durch.
    Kepler entspannte sich ein wenig, seit sie auf Abudis Territorium waren, sah aber dennoch ständig aus den Fenstern. Er vertraute zwar auf die afrikanische Schwerfälligkeit, vor allem die einer Regierung, ganz sicher fühlte er sich jedoch nicht und hetzte Adil weiter. Beim Tanken ließ er die vier Leibgardisten die Umgebung weiträumig sichern. Danach rasten sie weiter, ohne auf die Straßenverhältnisse zu achten, obwohl sie noch immer keine Verfolger sahen.
    Kurz vor dem Morgen näherten sie sich Qurdud. Vor der Stadt wartete die halbe Miliz. Keplers Männer waren dabei.
    Abudi ließ anhalten. Er und Kepler stiegen aus und warteten auf die Offiziere, die zu ihnen liefen.
    "Der Rest der Miliz ist im Einsatz", sagte der General. "Wenn wir die Regi erung hier nicht aufhalten können, wird es brenzlig."
    "Wie wichtig ist der Dicke?", fragte Kepler.
    "Ziemlich", antworte te Abudi. "Der Cousin des Präsidenten."
    "Rufen Sie ihn an und machen Sie ihm klar, dass er ohne uns in Malakal verl oren hat", schlug Kepler vor. "Dann versuchen Sie es mit dem Dicken nochmal und ich versuche es mit dem Militär."
    Abudi nickte und winkte die Offiziere zu sich. Kepler ging zur Beifahrertür des Mercedes, öffnete sie und blickte drohend auf den Dicken herunter.
    "Wir versuchen es nochmal", sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. "Hör dem General erst richtig zu und denk dann nach, bevor du alles von vorne herein ablehnst. Vielleicht kommt ihr so zu einem Konsens." Er schwieg kurz. "Wenn nicht, überlege ich mir etwas Schlimmes, das ich mit dir mache", versprach er grimmig. "Wenn ja, lassen wir dich laufen."
    Er wartete nicht auf die Reaktion des Beamten, sondern machte die Tür zu.
    Es dauerte noch einige Zeit, bis Abudi sich mit seinen Offizieren besprochen hatte. Danach stieg er ein und wies Adil an, zum Grand Hotel zu fahren.
    Zehn Minuten später stand der Mercedes vor eine m Gebäude, das schon mal viel bessere Zeiten gesehen hatte. Kepler stieg aus und winkte den Gardisten und seinen Männern, die neben ihren Autos standen, zu sich. Adil ging währenddessen ins Hotel, um die nötigen Vorkehrungen zu treffen.
    "Ihr vier", Kepler sah die Gardisten an, "ab ins Hotel und schlafen. Ihr", er blickte seine Männer an, "sichert das Hotel. Zwei am Eingang, einer vor der Tür des Zimmers des Generals, zwei im Flur, der Rest patrouilliert durch das Haus." Er atmete durch. "Baris, dich brauche ich als Verbindungsmann zu den Einheiten, die vor der Stadt die Zufahrtswege sichern", brummte er müde. "Sobald die Regierungstruppen auftauchen, holst du mich."
    "Jawohl, Sir", antwortete der Scharfschütze und lief zum Jeep.
    D ie anderen Männer umringten den Mercedes. Nachdem Abudi und der Dicke ausgestiegen waren, begleiteten die Milizen sie ins Hotel. Im Eingang warteten Adil und der erschrockene Hotelbesitzer auf sie. Der Hotelier geleitete Abudi, den Dicken und Keplers Männer hinein. Der Sekretär blieb taumelnd vor Müdigkeit in der Tür stehen und wartete auf Kepler und die Leibgardisten.
    Eine Minute später waren sie im zweiten Stock. Kobi stand mit der MP5 in den Händen vor der Tür des besten Zimmers, in dem Abudi und der Beamte einquartiert waren, Massa und Musi sicherten den Flur. Der Hotelbesitzer hielt Kepler, Adil und den Gardisten eine Zimmertür auf. Sie waren so müde, dass sie das Essen zurückwiesen, das der zitternde Hotelier ihnen anbot. Kepler befahl ihm, sich um die Bedürfnisse des Generals zu kümmern, schaffte es noch bis zu einem Bett und fiel drauf. Er schlief ein, bevor sein Kopf das Kissen berührte.
    Es kam ihm vor, als wäre er zwei Sekunden später vom Rütteln an seiner Schulter wach geworden. Baris stand über ihm.
    "Regierung", flüsterte der Scharfschütze. "Zehn Kilometer vor der Stadt."
    Kepler kroch müde vom Bett.
    "Wie spät ist es?"
    " Vier Uhr, Sir."
    Einer der Gardisten hob den Kopf und blinzelte verschlafen, dann sah er Ke pler fragend an. Kepler deutete ihm mit der Hand, dass er liegen bleiben solle.
    "Lass sie schlafen", sagte er gähnend zu Baris. "Wir beide – Küche."
    Der Scharfschütze führte ihn in einen großen Raum. Kepler scherte sich nicht um die erschrockenen Köche und Kellner. Er ging zu einem Waschb ecken und wusch sich das Gesicht. Dann sah er sich um. Auf einem der blanken Metalltische sah er ein frisches Fladenbrot liegen. Er riss ein Stück ab und

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