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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Anspannung, die ihm anzusehen war.
    "Sie haben meine Zusage", sagte der Dicke gnädig.
    "Danke." Der UNO-Mitarbeiter erhob sich mürrisch. "Einen schönen Tag noch, Gentlemen", wünschte er, warf einen Blick auf Kepler und ging hinaus.
    "Das hätten wir", meinte der Dicke, als die Tür sich hinter ihm schloss. "Tja, was machen wir denn?", fragte der Dicke. Er blickte Abudi an. "Wo hast du den eigentlich her?", fragte er den General auf Russisch, sah aber auf Kepler.
    K epler zuckte mit keinem Muskel.
    "Aus Europa", erwiderte Abudi ausweichend. "War deiner mit in Moskau?"
    "Er versteht genug", sagte der Dicke , dünn und verschlagen lächelnd.
    Kepler musste sich ein ebensolches Lächeln verkneifen. Abudi dac hte mit und handelte schnell. Die Information glich den Nachteil des fremden Territoriums vielleicht etwas aus.
    "Du willst also nicht mit der Regierung zusammenarbeiten", sagte der D icke.
    "Doch", entgegnete Abudi. "Zu einigen Bedingungen."
    Der General wollte für Süd-Kurdufan nicht die Souveränität wie der Süden sie anstrebte, aber er verlangte Autonomie für die Provinz. Der Dicke bot föderativen Status innerhalb des Sudans. Er und Abudi führten Argumente für ihre Positionen an und widerlegten die des anderen.
    Ke pler verharrte im Sessel in gelöster Anspannung. Er verfolgte nicht den Sinn des Gesprächs, er achtete nur darauf, wie gesprochen wurde.
    Es glich dem Ausharren auf einem Posten , wenn Kepler das gesamte Zielgebiet beobachtete, ohne sich nur auf das eigentliche Ziel zu konzentrieren, aber auch ohne es aus den Augen zu lassen.
    "Ich will doch nicht aus dem Staat", sagte Abudi gerade, "ich will nur Selbstbestimmung. Wie lange soll dieser Krieg denn noch gehen?"
    "Das ist dumm von dir !"
    D er Ton des Dicken ließ Kepler sich wieder ganz auf ihn konzentrieren.
    "Du kommst her und stellst Forderungen", warf der Regierungsbeamte Abudi kopfschüttelnd vor. "Soll ich dir deine Position klarmachen?", fragte er überlegen, dann wechselte er ins Russisch. "Wie wär’s, wenn ich deinem Typen hier ein Loch in den Schädel machen lasse?" Er lächelte Abudi süffisant an. "Ich brauche nur mit den Fingern zu schnippen." Er hob die Hand. "So..."
    Kepler schnellte so rasant vor, dass der Dicke nur den Mund aufzuklappen schaffte. Mitten in der Bewegung riss Kepler die Glock aus dem Halfter und presste den Schalldämpfer gegen die Stirn des Beamten.
    "Wenn du einmal zuckst, schieße ich dir die Eier weg", setzte er den Bodyg uard hinter dem Sessel in Kenntnis. "Du", sagte er dem Dicken, der ihn mit riesigen Augen anstarrte, "nimm die Hand runter und pack dich damit an deinem Schwanz." Er drückte den Schalldämpfer gegen die Stirn des Mannes, und der tat hastig das Befohlene. "Wenn du General Abudi noch einmal drohst, oder, was noch schlimmer ist, mir, bringe ich dich um."
    Die Arroganz des Beamten, die Kepler die ganze Zeit genervt hatte, löste in ihm eine kalte Wut aus, die nach Befriedigung suchte. Er reichte die Glock ohne hinzusehen hinter seinen Rücken an Abudi. Als der General die Waffe geno mmen hatte, richtete Kepler sich auf und ging um den Sessel herum.
    "Auf die Knie", befahl er dem Bodyguard.
    Der Mann war einen Kopf größer als er. Er blickte Kepler nur mordlüstern an.
    "Dann nicht", sagte Ke pler zufrieden und ging zum Angriff über.
    Sein Gegner war geübt, er versuchte etwas, das wie Karate anmut ete. Kepler schnaubte abfällig. Er versetzte dem Bodyguard mit dem Schienbein in schneller Reihenfolge Tritte gegen die Seite, Oberarm und Kopf, danach seitlich gegen das Knie. Der Bodyguard verlor für einen Augenblick das Gleichgewicht. Kepler wechselte zum Muay-Thai, sprang vor und hoch, packte den Hals des Bodyguards mit beiden Händen, riss dessen Oberkörper herunter und versetzte ihm gleichzeitig einen Schlag mit dem rechten Knie gegen das Brustbein. Ein geübter Kämpfer konnte mit diesem Schlag über eine Tonne Kraft übertragen. Kepler hatte Muay-Thai nur nebenbei trainiert, er schaffte vielleicht nur fünfhundert Kilogramm. Aber auch die reichten aus, um seinem Gegner die Rippen zu brechen. Der Mann ging röchelnd zu Boden. Kepler durchsuchte ihn. Er fand seine Waffe und nahm sie an sich. Dann zog er dem Bodyguard die Krawatte aus und band ihm damit die Hände auf dem Rücken fest, die Schmerzensschreie des Mannes ignorierte er. Anschließend ging er zurück.
    "Verhandlungen? Das war eine Falle ."
    Er sah Abudi wütend an, der erschrocken zurückblickte. Kepler drückte die Pistole

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