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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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geschminkt. Insgesamt hatte Jasmin eine Eleganz an sich, die sie weit über den Durchschnitt der hiesigen Frauen hob.
    " Wie geht es Ihrer Freundin?", fragte sie. "Ich dachte, sie würden öfter kommen." Sie lächelte. "Habe mich sogar darauf vorbereitet."
    Kepler schüttelte den Kopf.
    "Keine Freundin mehr." Er sah Jasmin an. "Wenn Sie mir natürlich eine weitere Exklusivberatung anbieten, dann komme ich gern einfach so."
    "Mal sehen", sagte sie geziert.
    "Sind Sie alleine hier?", fragte Kepler.
    "Ja." Sie wurde etwas verlegen. "Ich trinke hier gern einen Kaffee. Die Atm osphäre in diesem Laden erinnert mich an England, verstehen Sie?"
    "Wieso sind Sie nicht in Europa geblieben?"
    "Ich liebe mein Land", antwortete Jasmin.
    Sie erzählte Kepler von ihre n Plänen, dass sie es zu etwas bringen wollte. Er hörte nicht richtig zu, die Erinnerung an Katrin stieg in ihm hoch. Er lauschte Jasmins Stimme, bis er merkte, dass sie ihn schweigend ansah. Er schüttelte die Erinnerungen ab und lächelte.
    "Ich überlegte, was ich Ihnen anbieten soll", redete er sich aus. "A lkohol kommt nicht in Frage, oder?"
    "Ich würde gern Wein trinken ", lächelte Jasmin, "aber das kann ich hier nicht."
    "Kaffee?"
    "Gern."
    Kepler bestellte einen Kaffee für sie und ein Bier für sich selbst. Dann grinste er über Jasmins leicht entrüstete Miene.
    "Ich bin eine fiese Ratte ."
    "Ich habe Ihnen sogar zu diesem Bild verholfen", erinnerte sie ihn ebenfalls l ächelnd. "Würden Sie etwas für mich tun?", fragte sie zögernd nach einer Weile.
    "Kommt darauf an", wich Kepler aus.
    "Würden Sie bitte einen Wein für mich kaufen?", bat sie mit verlegen gesenktem Blick. "Wir können ihn bei mir trinken."
    "Was sagen die Nachbarn über einen weißen Besuc her?"
    "Ich wohne allein."
    "Wie soll es laufen?"
    "Ich trinke meinen Kaffee und gehe. Sie kaufen den Wein und kommen hinte rher. Wir treffen uns in meinem Laden", sagte Jasmin schnell.
    Es war g ut durchdacht, sie musste es ziemlich nötig haben. In diesem Moment brachte der Ober die Getränke. Kepler hob sein Glas.
    "Prost."
    Er trank das halbe Glas genüsslich aus. Jasmin blickte ihn gespielt erbost an.
    "Sie sind wirklich eine ziemliche Ratte", kommentierte sie. "Entschuld igung."
    "Wieso?", erkundigte Kepler sich. "Ich stehe dazu, und Sie kommen mit der Erkenntnis voran, das ist immer gut."
    Sie unterhielten sich, bis Jasmin den Kaffee ausgetrunken hatte. Dann vera bschiedete sie sich und ging. Kepler sah ihr nach, zündete eine Zigarette an und nahm die Zeitung.
    Zehn Minuten später b ezahlte er seine Rechnung, ging zur Bar und kaufte aufs Geratewohl eine Flasche lieblichen roten Wein. Er ging in die andere Richtung aus dem Restaurant als Jasmin und machte einen Bogen zu ihrem Laden. Die Flasche hatte er so unter seiner Weste verstaut, dass sie nicht sichtbar war.
    Jasmin wartete anscheinend hinter der Tür, sie kam heraus, sobald Kepler sich dem Laden näherte.
    "Wollen wir?", fragte sie.
    Kepler nickte und sie gingen los, mit einem Meter Abstand zueinander, damit Keplers Begleitung allen Regeln des Anstandes entsprach. Die Straßen waren nicht mehr voll, als sie bei Jasmins Haus ankamen. Kepler machte trotzdem eine Schleife um den Block, kehrte zurück, und als er niemanden sah, ging er hinein.
    Jasmin wohnte im ersten Stock eines alten Hauses. Ihre Wohnung machte auf Kepler denselben Eindruck wie das Hotel . Des der Asche entstiegenen Phönix'.
    "Die Geschäfte laufen wohl ziemlich gut", mutmaßte er, während Jasmin den Kittel abnahm und er die Fl asche herausholte.
    " Die Unterwäsche geht besonders gut." Jasmin schüttelte ihr Haar durch und reichte ihm einen Flaschenöffner. "Sogar Abudis Milizen kaufen bei mir ein. Sie halten ihre Frauen nach außen hin an der kurzen Leine", sie lachte, "aber hinter den verschlossenen Türen nicht mehr." Sie holte zwei Gläser. "Seltsam."
    " Ist es nicht", widersprach Kepler und goss ein Glas ein. "Alle Menschen haben dieselben Bedürfnisse."
    "Welche?", intere ssierte Jasmin sich und nahm auf dem Sofa Platz.
    "Schönheit ." Kepler setze sich neben sie. "Liebe, Sex, Geld, Macht. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge."
    "Sie auch?"
    "Ein paar davon. Ich bin nur mental eine Ratte. Physiologisch gesehen bin ich ein Mensch."
    Jasmin lachte.
    "Sie sind aber auch einer." Sie blickte fragend auf die Weinflasche und das zweite Glas. "Wollen Sie nichts?"
    " Ich mag Wein nicht." Kepler lehnte sich zurück. "Ich sehe lieber Ihnen zu."
    Jasmin lehnte sich

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