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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Dass er jetzt denselben Rang hatte.
    "Baci zu töten, Colonel", er betonte das letzte Wort.
    Tatuki las Abudis Brief schnell durch. Danach sah er Kepler abschätzend an.
    "Na gut ." Er faltete den Brief zusammen. "Ich habe hier das operative Kommando. Und ich brauche jeden Mann hier", stellte er drohend klar. "Auch Ihre."
    Kepler wusste nicht, was im Brief stand, aber er war sich sicher, dass Tatuki sich mehr oder minder über Abudis Befehle hinwegsetzte. Verflucht nochmal, dachte Kepler, wie oft musste er sich denn beweisen? Wegen jeder neuen Knarre? Weil er jetzt Oberst war? Aber er hatte es kommen sehen.
    Dummerweise konnte er sich nicht erlauben, sich über den Befehl eines von Abudi selbst bestimmten Vertreters hinweg zu setzten. Deswegen diskutierte Kepler nicht und schluckte seinen Ärger herunter.
    "Ich bitte um Erlaubnis , einen vorgeschobenen Posten beziehen zu dürfen. So kann ich Sie unterstützen", bot er an. "Wir sind Aufklärer."
    Sein Versuch, Tatukis Befehl zu umgehen , schlug fehl.
    " Ich will Sie an der Frontlinie, nicht dahinter", stellte Tatuki sofort klar. "Besorgen Sie für sich und Ihre Männer eine Bleibe, dann kommen Sie wieder her."
    Kepler und seine Männer ließen sich am Rande des Lagers nieder. Tatukis Einheit war ausgerückt, deswegen waren alle in Zelten u ntergebracht. Keplers Männer bauten ihr Zelt ebenfalls auf, dann besorgten sie Wasser und etwas zu essen. Nach dem Essen ging Kepler zu Tatuki. Alle Offiziere waren schon da.
    Kepler wurde sehr zurückhaltend begrüßt , Tatuki hatte mit der Lagebesprechung schon begonnen. Er hatte persönliches Interesse daran, Baci aus dem Weg zu räumen. Abudi würde weiteres Territorium gewinnen und Tatukis Sippe könnte diese Provinz seines Reichs regieren. Kepler leitete es aus Tatukis Ausführungen über den unbedingten Sieg ab.
    I n den letzten vierundzwanzig Stunden war eine Veränderung im Kräfteverhältnis eingetreten. Baci wusste, dass er langfristig gegen Abudi keine Chance hatte, deswegen hatte er sich mit einem anderen Warlord zusammengetan. Ihre gemeinsame Streitmacht war etwa fünftausend Mann stark. Der Haken an der Sache war, dass Baci mit lediglich tausend Mann hierher marschierte, um die Mine in einem Blitzeingriff zurück zu erobern. Tatuki nahm an, dass die restlichen viertausend – noch – überall auf Bacis und Baruks Gebiet verstreut waren, aber diese Information war nicht sicher. Damit waren Tatukis Truppen zumindest im Moment taktisch gesehen im Gleichgewicht zu denen von Baci. Die Mannstärke war dieselbe und keiner der Gegner hatte Vorteile im Terrain. Sollte es zu einer Schlacht kommen, würde derjenige sie gewinnen, der seine Leute besser im Griff hatte und schneller manövrieren konnte. Schaffte Baci es, seine Truppen zu verstärken, würde es heikel werden, denn Abudis Kräfte waren im Süden gebunden. Der General hatte zwar schon Verstärkung losgeschickt, aber Tatuki schätzte, dass sie noch vier Tage brauchte, bis sie hier war. Griff Baci jetzt an, waren sie auf sich allein gestellt.
    Kepler hörte diesen Ausführungen fassungslos zu. Erstens arbeitete Tatukis Aufklärung offensichtlich nicht so effizient wie Keplers Einheit. Zweitens könnte Kepler den feindlichen Warlord vielleicht auf dessen Territorium erwischen.
    Aber a nstatt ihn seine Arbeit erledigen zu lassen, was die Schlacht unter Umständen verhinderte, wollte Tatuki sich einen Orden verdienen. Wenn die Verstärkung wirklich vor dem großen Angriff kam, war Kepler fein raus. War das nicht der Fall, musste er seine Einheit wieder einem enormen Risiko aussetzen.
    Doch um Unschuldige zu retten war er dazu bereit. Weil Baci aufgehalten werden musste. Abudi war nicht zu besiegen, und wenn Baci eine Schlacht gegen ihn gewann. Das würde nur weitere Kämpfe nach sich ziehen, die schlussendlich sinnlos sein würden. Die Leichtfertigkeit, mit der Baci mit Menschenleben um sich warf, machte Kepler wütend.
    Tatukis Engstirnigkeit fand er abartig. Der Plan des Obersts, sollte Baci mit dem kleinen Verband angreifen, entsprach Abudis Doktrin, Tatuki wollte Bacis Trupp in mehrere Teile zerschlagen und dann einzeln vernichten. Das hatte einiges für sich, aber die Idee der Ausführung gefiel Kepler überhaupt nicht.
    "Sir", meldete er sich zu Wort.
    "Jaa?", machte Tatuki sofort wehleidig.
    Sowohl er als auch die anderen Offiziere sahen Kepler abschätz ig an. Sie hatten nur darauf gewartet, dass er Einwände erhob. Trotz seines Rufes wusste jeder, dass er lieber

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