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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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sagen zu haben. Ich dachte, Sie reden erst mit denen, dann schieße ich weiter."
    "Wir beide sprechen uns später", Abudis Stimme war nun absolut wach und kaum überrascht. "Heißt einer von denen Ak Cincak?"
    "Was weiß ich", gab Kepler zurück. "Sekunde."
    E r richtete den Blick auf die Männer. Sie glotzten einfältig zurück.
    "Eure Namen" , verlangte er.
    Sie sagten sie ihm nacheinander.
    "Ja, ist d abei."
    "Habe ich gehört", meinte Abudi. "Mit dem will ich reden. Kehashi knallen Sie bitte sofort ab."
    "Sekunde ." Kepler schoss dem, der ihm am nächsten saß, in den Kopf. "Mit dir will er reden", richtete er seinen Blick auf Cincak, "nimm das Telefon."
    Der Mann nahm das Telefon vorsichtig aus Kobis Hand.
    "Ja, General?", sagte er eifrig .
    Die nächsten fünf Minuten lang sagte er unzählige Male Ja und Jawohl . Als er damit fertig war, reichte er Kepler wieder vorsichtig das Handy zurück.
    "Mister Kepler", sagte Abudi freudig. "Ach nein, das später", en tschied er sich um. "Wo sind Sie?"
    " In Dembo."
    "Morgen früh kommt eine Einheit , um Sie abzuholen. Cincak hat die Anweisung, seine Truppen bis dahin zu entwaffnen." Abudi lachte. "Ich schätze, dieser Krieg ist vorbei. Und Mensch, Mister Kepler", er klang neckend, "Sie werden vielleicht durch diese Aktion... ach, das auch später. Widerhören."
    Kepler legte auf, steckte das Telefon ein und sah die Männer am Tisch an.
    "So, und nun?", fragte er.
    "Ich werde tun, was General Abudi befohlen hat", sagte Cincak s ofort.
    "Wirklich toll", antwortete Kepler. Er blickte nach unten. "Du bist auch Mini ster?", erkundigte er sich. "Bisschen jung, finde ich."
    "Er ist Bacis Sohn", sagte Cincak dienstei frig.
    Schon in der Orestie, einer antiken Trilogie, stand, dass ein Narr war, wer den Vater tötete und die Söhne davonkommen ließ. Beda uernd, aber Kepler erschoss den Mann, er wollte keinen Rächer in seinem Nacken haben.
    "Klar?", fragte er die anderen.
    Sie nickten. Kepler streckte sich, die Anspannung fiel langsam von ihm ab.
    "Vielleicht kriegen wir bald Fe ierabend."
    Den Rest der Nacht verbrachten sie damit, auf den Morgen zu war ten.
    Als es hell wurde, schickte Kepler Cincak, die Milizen zum Aufgeben zu überreden. Jeder Mensch will leben, die Milizen liefen einfach davon, manche warfen sogar ihre Waffen weg. Das waren auch nur einfache Bauernburschen, die mit der Angst um das eigene Leben an die AKs gezwungen worden waren.
    Mit dem harten Kern der Offiziere verhandelte Cincak länger. Was auch i mmer er ihnen erzählte, niemand stürmte das Haus. Kepler nahm sich vor, Cincak für eine Auszeichnung vorzuschlagen, während er vor Müdigkeit so überdreht war, dass er nicht mehr schlafen wollte. Er saß mit der Glock in der Hand in der hinteren Ecke des Raumes. Die Gefangenen saßen nach wie vor am Tisch, Kobi döste nervös mit dem Kopf auf Keplers Schulter und im Raum breitete sich langsam der Leichengeruch aus.
    Es war lange her, dass Kepler bei den Luftstreitkräften gedient hatte. Aber er war auch ein guter Luftwaffensoldat gewesen, deswegen brauchte er nicht lange, bis er das Geräusch identifizierte, das am frühen Vormittag durch den Schleier seiner Erstarrtheit zu ihm drang. Es war das ploppende Geräusch eines Mehrblattrotors, der sich so schnell drehte, dass die Spitzen der Rotorblätter Überschall erreichten. Kepler schüttelte Kobi wach, der benommen hochkam, und ging zum Fenster. Einige Minuten später fragte er sich, wozu Abudi ihn eigentlich noch brauchte. Sudan besaß die meisten Mi-24 Hind in Afrika, etwa vierzig Stück. Und Abudi war imstande, innerhalb von ein paar Stunden fünf davon für seine Zwecke zu gebrauchen. Natürlich, um Boden zu besetzen brauchte es Infanterietruppen, aber als Argumente waren die schweren Kampfhubschrauber nicht schlecht. Und wenn Abudi schon argumentierte, dann klotzte er ran. Ein Mi-24 konnte im Gegensatz zu anderen Kampfhubschraubern auch Transportaufgaben übernehmen und unter anderem acht voll ausgerüstete Soldaten befördern – russische. Sudanesische passten zehn bis zwölf hinein.
    Kaum dass die fli egenden Panzer gelandet waren, purzelten aus vier von ihnen knapp fünfzig Soldaten heraus, während die Hinds ihre 12,7mm-Kanonen schwenkten. Die Wirkung dieser Vierrohr-Waffen in Verbindung mit den nicht minder waffenstarrenden Soldaten war ausreichend, um Bacis Offiziere zum hastigen Einsteigen in die Jeeps zu bewegen. Die Fußtruppen sicherten das Gelände, während ein höflicher Major aus einem

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