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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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zivile Bevölkerung war längst geflohen und Bacis Milizen gaben sich mit der Gleichgültigkeit von Verurteilten den Vergnügungen hin, die ihnen die letzten Tage an der Macht ermöglichten.
    Kepler wusste nicht, ob sie als Moslems dabei auch Alkohol tranken, aber Grölen von Männern und Schreie von Frauen hörten er und Kobi jedenfalls.
    Bacis Haus wurde zwar bewacht, aber nur halbherzig. Wenn Abudi kommen würde, dann würde man das schon mit kriegen, das war wohl die Überlegung der drei schlafenden Wachen vor der Tür gewesen. Kepler sprach gutes Arabisch, aber noch immer mit Akzent, deswegen rüttelte Kobi auf seine Anweisung hin die Wachen aus dem Schlaf und schickte sie die Pferde versorgen. Zwei der Männer gehorchten nach einem kurzen Blick auf die Uniformen sofort und wortlos. Die Dunkelheit und der Dreck, den Kepler sich ins Gesicht geschmiert hatte, um seine Hautfarbe zu verbergen, erfüllten ihren Zweck so wie die Uniformen, ansonsten interessierte nicht einmal der riesige Schalldämpfer des AWSM hinter Keplers Rücken die Wachen. Den dritten Milizen, der am Eingang zurückblieb, fragte Kobi, wo Baci sei. Der Mann winkte ins Haus.
    Kepler und Kobi gingen hinein und bis zu einem Raum, wo hinter geschlossener Tür mehrere Stimmen zu hören waren. Als Kepler die Wache vor der Tür sah, rügte er sich, unvorbereitet zu sein. Auch wenn er es nicht mochte, eine Wahl hatte er nicht mehr. Er ging geschäftig auf den Mann zu. Der Milize schaffte es nicht einmal, Luft zu holen, bevor Kepler ihn mit einer Hand gegen die Wand drückte, ihm den Mund zuhielt und ihm das Messer direkt ins Herz stach. Wenigstens war es schnell gegangen. Kepler schleifte die Leiche in den dunkleren Teil des Flurs, danach schraubte er den Schalldämpfer an die Pistole.
    Kobi lud die MP durch, den Schalldämpfer hatte er schon aufgeschraubt. Kepler konzentrierte sich, nickte Kobi zu und sie traten ein.
    Im Raum saßen sechs bewaffnete Männer an einer Wand und sechs im Kreis an einem Tisch. Kepler und Kobi nutzten die Überraschung, die die Männer bei ihrem Eintreten befiel, und erschossen die sechs an der Wand. B evor die am Tisch zu ihren Waffen greifen konnten, richtete Kepler die Glock auf sie.
    "Kontrollieren", sagte er über die Schulter zu K obi.
    Er hörte einen Schuss, dann war Stille im Raum. Kepler konnte s ogar das Knistern der Flamme in der Petroleumlampe auf dem Tisch hören. Er sah sich genau die erschrockenen Gesichter an, die ihn anblickten. Er erinnerte sich an ein Bild von Baci, das Abudi ihm vor der Abreise gezeigt hatte. Er blickte den Mann an, der dem Bild ähnlich sah.
    "Mister Baci?", erkundigte er sich beinahe höflich.
    "Ja-a", stotterte der Mann.
    Kepler schoss ihm in die Stirn. Der Mann kippte um.
    "Wer ist Baruk?", fragte Kepler in die Runde. "Ihr geht alle drauf", warnte er, weil er keine Antwort bekam. "Du da", er wies mit der Glock auf einen jüngeren Mann, der nicht Baruk sein konnte, "steh auf."
    Der Mann erhob sich. Kepler schoss ihm ins linke Knie. Der Mann fiel au fschreiend um und Kepler trat zu ihm. Er senkte die Glock, bis die Mündung auf seinen Kopf zeigte. Der Mann hörte auf zu winseln und sah flehend hoch. Kepler blickte kalt zurück. Der Verletzte hob zitternd die Hand und wies auf den, der neben Baci gesessen hatte. Dessen Gesicht war sogar im flackernden Licht der Lampe aschfahl geworden. Kepler bewegte die Glock auf seinen Nachbarn.
    "Ist das Baruk?"
    "Ja", antwortete der Mann hastig und zeigte ebenfalls zur Bestätigung mit der Hand auf ihn. "Ja."
    Baruk erhob sich und hob abwehrend die Hände hoch.
    "Warte, warte..."
    "Hand runter", sagte Kepler.
    Baruk senkte sie. Kepler schoss ihm ebenfalls in die Stirn, dann sah er die anderen an. Sie wollten etwas sagen, aber ihm war es egal.
    "Habt ihr irgendetwas zu sagen?", fiel ihm dann ein.
    Das bejahten sie natürlich.
    "Aha. Na mal sehen."
    Ohne die Männer aus den Augen zu lassen, holte er das Iridium heraus. Es war aus, weil Kepler die Batterie hatte sparen wollen. Er tippte die PIN ein, danach dauerte es etwas, bis das Telefon einsatzbereit war. Kepler drückte die Eins für die Schnellwahl von Abudis Nummer und hob das Telefon ans Ohr.
    " Lieber Mister Kepler", sagte Abudis verschlafene Stimme nach zwölf Rufzeichen, "freut mich sehr von Ihnen zu hören. Ich fürchtete schon, Sie wären tot."
    "Nein, ich hatte nur das Iridium aus", erwiderte Kepler. "Ich habe gerade Baci und Baruk erschossen. Hier sind noch welche, die behaupten, was zu

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