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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Alkoholvorräte von Qurdud schwanden, beziehungsweise wurde das, was verbraucht wurde, nicht aufgefüllt und Frauen liefen vermummter herum.
    Damit schien sich d er Einfluss der NIF auf Abudi jedoch zu erschöpfen, ansonsten blieb alles anscheinend tatsächlich beim Alten. Es nervte trotzdem.
    Abgesehen von diesen Dingen nervte Kepler mittlerweile auch sein Ruf, de ssen Auswirkungen eine Zeitlang sehr nützlich gewesen waren. Geschäftsleute machten ihm jetzt nicht nur Geschenke für die Einheit, sondern danach Vorschläge, dass er Abudi für die Armee oder für die Verwaltung dieses oder jenes empfehlen solle, und das recht penetrant. Andere Offiziere baten um Unterstützung bei Material oder anderen Sachen, wieder andere waren bereit, für einen Posten in seiner Einheit Geld zu bezahlen.
    Mit Jasmin lief es immer mehr auf reine Gymnastik heraus, und Kepler sah es kommen, dass die sehr fein gewordene Dame ihn irgendwann wie Monika a bservieren würde. Sie hatte sich schon jemanden ganz weit oben in der Gesellschaft und sehr nah an der Macht geangelt, nur anscheinend war derjenige im Bett nicht ganz so erfolgreich, und Jasmin mochte guten Sex sehr.
    Dann musste Kepler in den nächsten Einsatz. Dabei passierte etwas, das für ihn eine nie noch dagewesene Erfahrung war.

63. Seit man Nord- und Südsudan, Araber und Schwarzafrikaner, unter der Führung des Nordens vereinte hatte ohne die Südsudanesen nach ihrer Meinung gefragt zu haben, kämpften sie für die Unabhängigkeit. Mittlerweile war Südsudan autonom, aber trotz seines Reichtums immer noch ärmer als der Norden.
    Dschanub Kurdufan lag auch südlich, außerdem hatte Abudi einige Teile der Südprovinzen unter seinem Einfluss. Dass es den Menschen dort gut ging, war eine Sache. Dass Abudi mit Khartum zusammenarbeitete, eine völlig andere.
    F ür einige Funktionäre der SPLM, der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung, war Abudi zum Verräter avanciert, seit er die eigene Sache durchgezogen und sich mit der Autonomie zufrieden gegeben hatte. Die Typen waren entweder sehr heiß glühende Patrioten, oder einfach nur auf Abudis Reichtum neidisch.
    Die SPLM hatte einen militärischen Flügel, die Sudanesische Volksbefreiungsarmee. Die SPLA zog aus, Abudi von seinem Reichtum zu erleichtern. Ohne Verhandlungen, Blut für Öl war in der Gegend üblich. Der Angriff ging von el-Wahda aus, wo es zwar Erdölstätten gab, aber für die SPLM wohl zu wenige.
    Abudis Grenztruppen lieferten sich mit der SPLA erste Kämpfe an der Grenze zwischen Dschunqali und al-Wahda. Abudi hatte nicht vor, al-Wahda zu besetzen. Dafür hatte er nicht genug Reserven, die Provinz lag zu weit von Malakal entfernt, der General wollte lediglich seine Grenzen sichern. Bevor der Krieg ausartete, schickte er erst ein Gerücht in die Gegend.
    Einige Male hatte dieses Vorgehen, die Kunde, dass Kepler losgelassen war, die Gegner zur Aufgabe ihres Vorhabens oder zu Verhandlungen bewogen.
    Ein paar Mal hatte es genau das Gegenteil bewirkt. Im Wissen, dass die Ratten da waren, hatten die Gegner versucht, gezielt etwas dagegen zu unternehmen.
    Aber alle von Ab udis Widersachern waren trotz dieses Wissens gescheitert.
    D ie Befreier von der SPLA blieben dennoch unbeeindruckt. Es ging einfach um viel zu viel Geld in dieser Sache.
    Kepler brach mit seinen fünf Männern und nur einem weiteren Team auf, alle anderen Teams waren an sämtlichen von Abudis Unternehmungen beteiligt.
    Sie wurden von Tatuki begleitet. Der war Oberbefehlshaber der geschrumpften Miliz geworden und aufgrund der geänderten Einsatzkriterien der Miliz wollte er Keplers Vorgehensweisen kennenlernen und einige davon übernehmen.
    Z wei Hinds brachten Kepler und die sechzehn Männer ins Kampfgebiet. In der Nacht überflogen die Helikopter den Weißen Nil und setzten die Kampfgruppe in al-Wahda ab. Bis zum Anbruch des Morgens drang die Einheit weiter ins feindliche Gebiet vor. Den Tag verbrachten sie in Erdlöchern, in der nächsten Nacht gingen sie weiter nach Westen. In der darauffolgenden Nacht änderten sie ihre Marschrichtung nach Süden und bewegten sich in etwa parallel zum Lauf des Bahr al-Dschabal, der weiter im Norden mit dem Bahr al-Ghazal im No-See zusammentraf. Danach bildeten beide Flüsse gemeinsam den Weißen Nil.
    Kepler führte diesmal keine Sabotageakte durch. So wusste die SPLA zwar, dass er da war, aber nicht, wo. Das verschaffte ihm mehr Bewegungsfreiheit.
    E r meldete dem Hauptquartier alles über Verbände, die nach

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