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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Zimmer. Zudem war Kobi bei ihm und sie gaben sich als Lehrer aus, die den Sudan für die UNO bereisten. Die Abneigung des Hoteliers war im Laufe der Verhandlung verflogen, aber die Übernachtungskosten waren trotzdem horrend geblieben.
    Kepler fühlte sich unvollständig ohne die Glock, aber bei einer Polizeikontro lle würde eine einzige Waffe die ganze Operation gefährden.
    Den Minister fanden sie schnell. Der Mann wohnte im vornehmen Omdurman in einem großen Haus. Er fuhr mit einem Wagen zur Arbeit, in Begleitung dreier Bodyguards. Wie viele es gewesen wären, hätte Abudi Keplers Kommen nicht ausposaunt, ließ sich nicht mehr feststellen.
    Um sich in Khartum frei bewegen zu können, verkleidete Kepler sich als Tourist, seine Männer als Studenten. Eine Woche lang kundschaftete die Einheit den Minister aus und studierte dessen Tagesablauf. Schließlich waren der Einsatzplan fertig, die Flucht vorbereitet und die Rückzugsrouten festgelegt.
    Kepler hatte das AWSM mitgenommen, aber er entschied sich dagegen, es als Pr imärwaffe zu benutzen. So makaber es klang, um die Moral seiner Männer zu heben, wollte er ihnen die eigentliche Aufgabe überlassen.
    Kurz vor dem Abend des Freitags bezogen Kepler und Kobi auf einem Dach schräg gegenüber zum Haus des Ministers die Stellung. Die Bewohner des Hauses waren überwältigt und gefesselt worden, außerdem bewachte ein Mann aus dem Team sie. Vier Männer sicherten die Straße weiträumig ab, während der Leutnant mit zwei Soldaten in der Nähe des Hauses wartete.
    Zehn Minuten später kam das Signal, dass der Wagen des Ministers sich näherte. Der Leutnant fing mit seinen Männern eine Schlägerei neben der Einfahrt zum Haus an. Der Campus der Universität von Khartum in Omdurman lag nur wenige hundert Meter entfernt, die Männer waren passend angezogen und auf der Erde lagen Bücher herum. Es machte den Eindruck, als wenn schiitische und sunnitische Studenten eine Diskussion handfest gestalten würden.
    Der Wagen kam näher und hupte. Die Schläger gingen auseinander und richt eten ihre Aggressionen gegen die Störer der Prügelei. Sie ließen den Wagen nicht passieren, gaben aber keinen richtigen Anlass, die Polizei zu rufen, sondern benahmen sich wie streitlustige aufgedrehte Teenager. Diese Taktik hatte Erfolg, einer der Bodyguards stieg aus, um sie zu vertreiben.
    Die Tür des Wagens zuz umachen schaffte er nicht mehr. Keplers Männer schossen ihn blitzartig nieder und waren bei der offenen Tür, bevor der andere Bodyguard sie zuziehen konnte. Sie leerten die Magazine ihrer Pistolen innerhalb von Sekunden ins Innere des Wagens.
    Kepler sicherte das Gewehr, dann stiegen er und Kobi vom Dach und liefen zum Haus des Ministers, der a ndere Soldat schloss sich ihnen an. Kepler blickte ins Auto. Er sah vor lauter Blut und Hirnmasse kaum etwas, aber den Minister konnte er identifizieren.
    "Schieß ihm nochmal in den Kopf", befahl er dem Leutnant, "dann weg hier."
    Der Offizier führte den Befehl aus.
    Dan ach legten sie die Leiche des Bodyguards, der ausgestiegen war, in den Wagen und schoben ihn an den Straßenrand. Auf den ersten Blick parkte das Auto lediglich. Ohne ein weiteres Wort gingen die Männer in verschiedene Richtungen auseinander.
    Stunden später verließen sie nacheinander den Flughafen, wo sie ihre Autos abgestellt hatten. Auf verschiedenen Routen machten sie sich auf den Weg zurück nach Qurdud.
    Ein triumphierender Abudi empfing sie drei Tage später. Die Botschaft war angekommen, seine Mittel waren schon bewilligt worden. Kepler und die Männer, die an der Operation beteiligt gewesen waren, bekamen eine Prämie, was die anderen Soldaten der Einheit noch mehr zum Üben anspornte, damit sie auch so erfolgreich waren, sobald sie ausgewählt würden.
    Kepler verleugnete es nicht, zu töten. Aber als Soldat tötete er Ge gner, keine Gegenspieler. Der Minister war kein Unschuldslamm gewesen, Kepler bat Abudi trotzdem, die Einheit nur noch für rein militärische Belange einzusetzen.
    So war er viel entspannter , als es an den Grenzen von Abudis Reich wieder zu Kämpfen mit verfeindeten Warlords kam und Abudi die Einheit an die Brennpunkte schickte.
    Die Neuen sammelten Erfahrung im Aufklären und Kommandounternehmen und festigten ihren Ruf. Kepler nahm an den Einsätzen unmittelbar teil und vervollständigte dabei die Ausbildung seiner Untergebenen.

62. Weitere Monate vergingen. Kepler hoffte, die Kämpfe würden nicht mehr lange andauern. Deswegen ließ

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