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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Dschungali unterwegs waren, was er in Erfahrung bringen konnte.
    Langsam wurde es klar, dass die SPLA fast ihre sämtlichen verfügbaren Kräfte nach Dschungali brachte.
    Abudis Kontingent dort war zwar imstande die Angriffe aufzuhalten und den Feind am Vorrücken zu hindern, aber diese Pattsituation zerrte an den Kräften und kostete Menschenleben. Und sollte die SPLA einige ihrer im Westen gebundenen Verbände dort entbehren können und nach Dschungali schicken, würde sich das Blatt vielleicht wenden und Abudi zum Rückzug gezwungen sein.
    Der General wollte es erst gar nicht soweit kommen lassen. Nachdem die Aufklärung abgeschlossen war, befahl er Kepler, die Führung der SPLA zu eliminieren, damit das feindliche Heer entweder abzog oder aber Abudi Chancen hatte, einen erfolgversprechenden Angriff durchzuführen. Das war wie damals mit Baci die einzige Möglichkeit, einen langwierigen Konflikt zu vermeiden.
    Zwei Wochen später waren die mitgenommenen Vorräte aufgebraucht und Kepler musste la ngsam zu einem Ergebnis kommen.
    Er hatte Glück, als die Einheit einen Nachschubkonvoi der SPLA überfiel , um Proviant zu erbeuten. In einem Fahrzeug fand Kepler Papiere mit dem Hinweis auf den Standort der Kommandozentrale der operativen Einheiten.
    Mit de m Überfall hatte die Einheit jedoch preisgegeben, wo genau sie im Hinterland der Befreiungsarmee waren. Kepler war von Anfang an klar gewesen, dass sie sich mit diesem Angriff exponieren würden, aber sie hatten schon seit zwei Tagen nichts mehr gegessen.
    Die Einheit raste in einem erbeuteten LKW in Richtung der Frontlinie. Der Kraftstoffvorrat war allerdings etwa zwanzig Kilometer vor dem Ziel aufgebraucht und sie mussten den Weg zu Fuß fortsetzen. Obwohl sie sich nach Kräften beeilten, wurde ihre Anwesenheit entdeckt, und zwar sehr schnell.
    Südsudan besaß eigene Luftstreitkräfte, unter anderem Jagdbomber, die für visuelle Aufklärung genutzt wurden. Ein solches Flugzeug hatte auf dem Weg nach Dschungali wohl die Stelle überflogen, an der Kepler den Konvoi überfallen hatte. Derjenige, an den die Meldung gegangen war, besaß anscheinend einen wachen Verstand und hatte innerhalb einer Minute die richtigen Schlüsse gezogen. Zumindest sah Kepler das Flugzeug Spiralen ziehen, die sich zum Bahr al-Dschabal hin erweiterten.
    Die Einheit befand sich mitten auf einem kahlen Feld, als die Nanchang A-5 sie überflog. Die Männer hatten sich getarnt so gut es ging, aber es war nicht ausreichend genug gewesen. Der Kampfjet wendete und kam zurück. Kepler sprang hinter dem kargen Busch hervor, hinter dem er gekauert hatte.
    Leider war die A-5 kein Hubschrauber und der Pilot war nicht dümmer als sein Vorgesetzter. Kepler riss noch das AWSM vom Rücken, als das Flugzeug die Nachbrenner einschaltete, fluchtartig an Höhe gewann und sich entfernte.
    Wenigstens hatte der Aufklärer dabei nicht die Stärke der Einheit herausfi nden können. Aber dafür gab es nicht viele Möglichkeiten zu Vermutungen, wo sie hinwollten, es war eigentlich völlig klar.
    Deswegen mussten Kepler und seine Männer auf dem Gewaltmarsch in Richtung der Front einem Verband ausweichen, der geschickt worden war, um sie abzufangen. Die Suche war hastig organisiert und Keplers Männer waren geübt genug, ohne gesehen zu werden an den feindlichen Truppen vorbeizuschlüpfen.
    Aber nun hatten sie eine große feindliche Einheit im Rücken. Bald würde ihrem Kommandeur aufgehen, dass er seinen Auftrag nicht erfüllt hatte. Er würde seine Vorgesetzten warnen, umkehren und die Gegend viel gründlicher durchkämmen. Kepler war nicht zum ersten Mal in einer solchen Situation, aber nun hatte er wenig Zeit und sein Rückzugsweg wies ein Hindernis in Form des Bahr al-Dschabal auf. Wenigstens zeigte die Stärke des Suchtrupps, zumindest nahm Kepler es an, dass er in Richtung der sensiblen Sachen unterwegs war.
    Das war tatsächlich so. Plötzlich fand sich die Einheit eingeklemmt zw ischen zwei feindlichen Verbänden. Der ihnen voraus suchte sie nicht, er wartete auf sie, er sicherte nämlich einen Stützpunkt. Keplers Männer entgingen gerade noch der Entdeckung. Zu ihrem Glück befanden sie sich jetzt in einem Landstrich, der davon profitierte, dass in der Nähe der Bahr al-Dschabal floss. Die Gegend war grün, es gab Reste tropischer Regenwälder mit Mahagonibäumen.
    Sich mitten in einem solchen Rest versteckend , fand Kepler endlich die Kommandozentrale des Feindes. Es war eigentlich eine gute Idee von der

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