Die Ratte des Warlords (German Edition)
auftauchen. Er sprang vor und jagte ihm drei Kugeln in die Brust. Seine geschärften Sinne ließen ihn sich gleich auf den Boden werfen. Eine Garbe pfiff über ihn hinweg. Kepler rollte seitlich neben ein Pult, riss die Glock hoch und schoss auf den Piraten, der in der Tür aufgetaucht war. Die Kugeln erwischten ihn in die Brust, er taumelte zurück und fiel hin. Kepler sprang auf die Füße und rannte zur Tür. Der Pirat lebte noch. Kepler schoss ihm in den Kopf, dann wischte er sich das Blut aus dem Gesicht. Unten erklangen Schüsse. Kepler drehte sich zu den Männern auf der Brücke, die sich unter den Koppeltisch duckten.
"Nehmt die Gewehre und lasst niemanden hier rein", brüllte er ihnen zu.
Ohne sich darum zu kümmern, ob seine Anweisung befolgt wurde, drückte er sich an die Wand und lief zur Treppe. Dort stand ein Pirat und zielte in den Flur. Er sah Kepler im letzten Moment und konnte noch kurz aufschreien, bevor Kepler ihn erschoss. Der Mann fiel um und sein Körper rutschte die Treppe herunter. Kepler stieg zügig, aber vorsichtig die Stufen herab.
Er brauchte nur Sekunden, um das Oberdeck zu erreichen. Mit vorgestreckter Glock lief er aus dem Aufbau hinaus. Am Heck des Schiffes sah er niemanden und lief nach vorn. Die Container versperrten ihm die Sicht auf den Bug. Er lief nach backbord. Ein Pirat stand an der Bordwand und drehte sich wild von einer Seite zur anderen, die AK im Anschlag. Er sah Kepler und feuerte sofort. Die Kugeln schlugen in die Ecke des Containers ein, hinter den Kepler sich duckte.
E r hatte keine Zeit. Er warf sich auf die Seite und rutschte hinter dem Container hervor. Der Pirat hatte so etwas nicht erwartet, er blickte überrascht drein, als eine Kugel ihn in die Brust traf. Kepler sprang auf die Beine und schoss noch zweimal auf den Mann. Er sah sich um, dann blickte er über die Reling nach unten. Das Boot der Piraten schaukelte im Wellengang neben der Schiffswand, Kepler sah einen Mann darin, der hochblickte. Bevor der Pirat schießen konnte, sprang Kepler zurück, hob die AK von dem, den er eben getötet hatte, hielt sie mit ausgestreckten Armen über Bord und leerte das Magazin in einer einzigen Garbe. Dann warf er das Gewehr weg und sah ins Boot. Er hatte den anderen erwischt, aber nicht tödlich. Kepler feuerte die letzten Schüsse, die in der Glock waren, auf den Mann ab und wechselte das Magazin.
Es will und will kein Ende nehmen, dachte er, dann hörte er eine AK, kurze Garben von fünf, sechs Schüssen. Sie kamen von der Brücke. Wenigstens etwas, dachte er. Er lief um die Container herum und sah hoch. Einer der Offiziere, der Erste oder der Zweite, stand auf der Nock und feuerte in Richtung Bug.
"Hey!", brüllte Kepler.
Der Mann sah zu ihm herunter. Kepler spreizte fragend die Arme. Der Offizier winkte nach vorn. Kepler lief zum Bug. Er sah einen Matrosen, der in einer Blutlache am Boden lag. Kepler kniete neben dem Mann nieder. Der Matrose lebte noch, aber er verlor Blut aus zwei Einschüssen in der linken Schulter. Kepler zog seine Jacke aus, zerknüllte sie und presste sie gegen die Wunde. Er nahm die rechte Hand des Mannes und legte sie auf die Jacke.
"Drücken", sagte er auf Englisch.
Der Mann hatte kaum noch Kraft und war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Kepler zog den Gürtel aus dessen Hose, machte eine Schlinge, legte sie um seine Schulter und gab ihm das freie Ende in die Hand. Der Matrose zog sie so fest zu, wie er konnte. Kepler rannte weiter zum Bug.
Einige Piraten hatten Schutz vor dem Beschuss von der Brücke hinter den Containern am Bug gesucht. Guter Mann, lobte Kepler den Offizier im Sti llen.
"Hey", brüllte er auf Englisch. "Ich habe gerade vier von euch erschossen, euer Boot ist hin, also kommt raus."
Nichts geschah, nicht s wurde geantwortet. Er wiederholte den Ruf auf Arabisch. Diesmal bekam er als Antwort eine schlecht gezielte Garbe.
"Na , dann macht mal", brüllte er nachsichtig.
Noch eine miserable Garbe.
" Wieviel Munition habt ihr mit?"
Eine Zeit lang herrschte Stille.
"Wir kommen raus", schrie plötzlich eine Stimme, "nicht schi eßen!"
Zögernd erschienen zwei Männer, die ihre Gewehre weit von sich hielten.
"Waffen weg, auf die Knie, Hände hinter den Kopf", befahl Kepler.
Sie taten es. Er kam mit der Glock im Anschlag hinter dem Container he rvor.
"Wieviele wart ihr im Boot?", fragte er beim Nähe rkommen.
"Sechs noch, nachdem ihr drei von uns getötet habt", antwortete der jüngere.
"Und im anderen
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