Die Ratte des Warlords (German Edition)
meinte, wie er es gesagt hatte.
"Ja", sagte Abudi leise, aber fest.
Das genügte Kepler, er nickte.
"Ich will bedingungslose Loyalität", verlangte Abudi ruhig, aber nun unmissverständlich fordernd.
"Die haben Sie", antw ortete Kepler.
Er blickte den General an. Über die Einschränkung dessen ha tten sie eben gesprochen. Abudi nickte, dann lächelte er, stand auf und reichte Kepler die Hand.
"Dann willkommen."
Kepler erwiderte die Geste.
"Wie stellen Sie sich meinen Einsatz vor?", wollte er danach wissen.
"Ich teile Sie der Kompanie zu, die Sie aufgegriffen hat."
Abudi sah ihn in Erwartung des Einwandes an. Kepler nickte nur.
"Diese Einheit ist die beste, die ich habe. Ihre Aufgabe ist Aufklärung, Au sschaltung von Eindringlingen und Vorbereitung von Vorstößen."
"Dafür ist die Einheit zu groß", meinte Kepler.
"Es sind nur zwölf", entgegnete Abudi. "Heute waren sie im Ve rbund mit einer anderen Einheit unterwegs."
"Wa s soll ich machen?"
"Sie werden die Männer unterstützen, ich habe keine guten Scharfschützen", erläuterte Abudi. "Und, wenn ich richtig informiert bin, ist die asymmetrische Kriegsführung eine der Spezialitäten des KSK. Sie werden die Männer also auch anleiten." Abudi machte eine kurze Pause. "Wenn ich mich in Ihnen nicht getäuscht habe, werden Sie zu gegebener Zeit eine andere Aufgabe übernehmen."
Die nachdenklich vorgebrachte Ergänzung irritierte Kepler. Der General lächelte kurz. Kepler sah ihn an, fragte aber nicht nach.
"Wie heißt mein Kommandeur?" , erkundigte er sich stattdessen.
"Sobi."
"Wie rede ich ihn an?"
"Mit Sie , Sir oder Hauptmann ."
" Okay." Kepler nickte. "Welche Waffe?"
"Ihre? SWD."
"Wird wohl gehen müssen." Kepler seufzte enttäuscht. "Ich will dazu eine Pistole", verlangte er. "Meine persönliche."
Sie erhoben sich und Abudi wies auf die Tür. Kepler ging voran. Nachdem sie aus dem Vorraum des Büros in den Flur getreten waren, ließ er den General vorgehen. In der unteren Etage ging Abudi auf eine Tür zu, vor der ein Milize Wache stand. Der Mann stierte auf Kepler, salutierte vor Abudi und riss die Tür auf. Sie betraten einen Raum, der mit Regalen vollgestopft war, in den verschiedene Waffen deponiert waren. Das Lager wurde von einem Mann beaufsichtigt, der etwas dicklich, aber zweifellos ein ehemaliger Soldat war.
Abudi besprach sich leise mit ihm . Der Waffenmeister holte eine SWD, legte sie vor Kepler auf den Tresen und sah ihn aufmerksam und prüfend an.
Der General wollte wissen, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Der Waffenmeister sollte ihm helfen, das herauszufinden.
"Ha st du mehr davon?", fragte Kepler, nachdem er das Gewehr ohne es zu berühren angesehen hatte.
Der Waffenmeister holte vier weitere Gewehre. Ke pler schob das erste beiseite und inspizierte die anderen. Schließlich legte er zwei an die Seite.
"Wo kann ich sie ausprobieren?"
"Gleich im Hof", antwortete Abudi.
" Gib mir zwei Magazine, bitte. Gefüllt", verlangte Kepler. "Und eine Pistole."
"Welche?" , wollte der Waffenmeister wissen.
"Was ha st du?"
" Colt, Beretta, Tokarew..."
" Stopp. Welche Berettas?"
D er Waffenmeister sah Kepler nun etwas gefälliger an.
"Acht ziger und Zweiundneunziger."
"G ib mir ein paar von den Neun-zwei, mit je einem Magazin, bitte."
Der Waffenmeister suchte die Waffen zusammen. Als er fertig war, deutete Abudi ihm mitzukommen. Wahrscheinlich, weil der Mann bewaffnet war, Abudi traute Kepler bestimmt noch nicht über den Weg. Sie gingen hinaus, dann um den Stab herum. An der hinteren Seite des Stabsgebäudes öffnete sich das Gelände ins Freie. Hier wurde öfters geschossen, sogar ein eingeölter Tisch stand da, die Stelle diente wohl zum Einschießen der Waffen. Kepler sah sich um.
"Die Bäume da, mit den Zielpappen an den Stämmen", er deutete auf zwei Baobabe, "etwa siebenhundert, siebenhundertfünfzehn Meter Entfernung, oder?"
" Von hier aus genau siebenhundertzwölf", erwiderte Abudi anerkennend.
Kepler streckte die Hand aus und der Waffenmeister gab ihm eine SWD. Kepler stellte das Visier ein und schoss. Er lokalisierte nach jedem Schuss den Einschlag der Kugel. Nach fünf Schüssen nahm er das andere Gewehr. Dieses war besser austariert, die Abweichung von der Anvisierung war minimal.
"Dieses", beschloss Kepler.
"Du hast Ahnung", kommentierte der Waffenmeister.
"Danke. Ich brauche noch zehn Ersatzmagazine."
"Kriegst du . Ein Bajonett habe ich auch", sagte der Mann abwartend.
"Das Bajonett
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