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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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brauche ich nicht, damit ist die Präzision hin", winkte Kepler sofort ab. "Also, zehn Magazine, das übliche Zubehör und eine Kiste Munition."
    "Ich werde dir beim Tragen aber nicht helfen", stellte der Waffenmeister klar.
    " Ist logisch", erwiderte Kepler. "Gib mir jetzt eine Beretta."
    Er bekam prompt ei ne Pistole. Sie klapperte. Er reichte sie zurück.
    "Eine andere ."
    M it der zweiten schoss er viermal, dann sah er den Waffenmeister erbost an.
    "Ha st du vielleicht auch eine gute?", erkundigte er sich.
    "Ja doch", gab der Waffenmeister grinsend zurück.
    Er langte hinter den Rücken und holte eine dritte Waffe hervor. Während Kepler sie inspizierte, ging er zu einem senkrecht in den Boden gerammten Brett, an dem Papierfetzen hingen, und befestigte eine Zielscheibe daran. Kepler ging auf acht Meter heran. Er konzentrierte sich und feuerte fünfmal auf die Scheibe.
    Sämtliche Projektile gingen durch dasselbe Loch, sie fransten nur seine Ränder aus. Der Waffenmeister blickte Kepler mit Hochachtung an.
    "Wo ha st du das gelernt?", fragte er.
    "Armee", antwortete Kepler kurzangebunden.
    "Du kriegst auch alles dafür", sagte der Waffenmeister schnell, bevor er nach Ersatzmagazinen und Zubehör fragte.
    "Auch ein Halfter", verlangte Kepler, dann drehte er sich zu dem schweige nden Abudi. "Habe ich bestanden?"
    "Ja", antwortete der General. "Er holt alles gleich ab, mach es fertig", befahl er dem Waffenmeister. "Und besorg ihm auch eine Matratze und was zu essen."
    "Jawohl, Sir", erwiderte der alte Mann, salutierte und ging.
    "Ich muss nach Pachuai, meine Sachen aus dem Laster holen, und ich sollte Bescheid sagen", bat Kepler.
    "Ich besorge Ihnen einen Wagen", bot Abudi an.
    "Danke. Wo ist die Kaserne?"
    " Sie sind irgendwie zu hell, rein von der Haut her, als dass meine Leute Sie gleich akzeptieren würden, Sie können nicht mit ihnen wohnen", erläuterte Abudi sachlich amüsiert, während sie zurück zum Eingang des Stabes gingen. "Am südlichen Rand des Dorfes steht eine leere Hütte. Sie ist zwar etwas zerfallen, aber besser als gar nichts. Nehmen Sie die", wies er an und schwieg danach kurz. "Wann haben Sie zum letzten Mal eine Waffe abgefeuert?"
    "Vor sechs Minuten."
    Der General grunzte.
    "Und in einem Einsatz?"
    "Vor elf Monaten, achtzehn Tagen und", Kepler sah auf die Uhr, "etwa fünfzehn Stunden."
    Abudi nickte erheitert, wurde dann gleich wieder ernst.
    "Ich gebe Ihnen einen Tag, um die Erinnerung aufzufrischen. Seien Sie übermorgen eine Stunde nach Sonnenaufgang beim Stab. Sie werden mit Sobis Truppe einen Aufklärungseinsatz durchführen."
    "Okay."
    Der kleine General blieb stehen und sah Kepler stutzig an.
    "Wollen Sie nicht wissen, wieviel Sie bei mir verdienen?", fragte er übe rrascht.
    "Ach ja. Wieviel verdiene ich bei Ihnen?"
    "Fünfzig Dollar im Monat. In Dinar natürlich."
    "Natürlich ." Kepler runzelte die Stirn. "Ist das viel?"
    Der General s ah ihn noch überraschter an.
    "Wissen Sie das wirklich nicht?", fragte er mit einer Spur leichte r Ironie.
    "Ich war bis jetzt noch nie Söldner" erwiderte Kepler deutlich spöttisch und sah dem General in die Augen. "Ich mache es nicht wegen Geld."
    "Es ist angemessen", meinte Abudi. "Fürs Erste."
    "Gut."
    "Wollen Sie einen schriftlichen Vertrag?", erkundigte Abudi sich. "Oder reicht Ihnen eine Vereinbarung u nter Ehrenmännern?"
    Kepler sah ihn schief an.
    "Ich bin kein Ehrenmann, General ."
    Abudi komme ntierte es nicht.
    "Das Auto kommt gleich", wies er nur kna pp an.
    "Wi edersehen", sagte Kepler und ging an die Seite.
    "Ach, und Mister Scharfschütze...", rief Abudi ihm nach.
    Kepler drehte sich um. Der General strich mit dem Daumen seiner linken Hand in einer flüchtigen Bewegung über seine Unterlippe.
    "Sie sind mit Hauptmann Sobi quitt", bestimmte er.
    "Ja, Sir", bestätigte Kepler.
    Er setzte sich neben dem Eingang auf die Erde und fummelte die Zigarettenschachtel aus der Tasche. Während er rauchte, grübelte er darüber nach, warum Abudi ihn eben weiterhin gesiezt hatte. Wohl, um nach westlicher Manier die Distanz zwischen ihnen zu wahren.
    Drei Minuten nachdem Kepler aufgeraucht hatte, hielt ein mitgenommener Jeep neben dem Eingang. Sobi stieg aus, warf einen abweisenden Blick auf Kepler und ging im Laufschritt ins Gebäude.
    Eine Viertelstunde später kam er wieder heraus und sah ihn finster an.
    "Steig ein", sagte er mürrisch.
    Einige hundert Meter fuhren sie schweigend. Sobi stierte nur nach vorn.
    "Du gehörst jetzt dazu", brummte

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