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Die Raumfalle (Orion 06)

Die Raumfalle (Orion 06)

Titel: Die Raumfalle (Orion 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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etwas!«
    »Es muß ihm bei der Landung etwas passiert sein.«
    Atan nickte: »Wahrscheinlich.«
    »Wir werden ihn holen«, versicherte Cliff. »Atan! Die genauen Koordinaten von Mura.«
    »Hier sind sie.«
    Der Astrogator suchte die betreffende Stelle im Handbuch heraus und reichte sie dem Ersten Offizier, der sich vor das Eingabeelement des Digitalrechners stellte und die Tasten zu bearbeiten begann.
    »Hasso?«
    »Ja?« Das schmale Gesicht des Raumschiffingenieurs sah vom Schirm des Videophons herunter.
    »Ist dein Antrieb klar?«
    »Sowohl meiner als der des Schiffes ... klar!«
    Cliff lächelte.
    Helga Legrelle bemerkte das Lichtzeichen an ihrem Pult und schaltete einen Verstärker zu.
    »Cliff – da kommt ein Impuls über die Bordsprechanlage herein.«
    Die Stimme Ibsens war sofort klar und laut zu hören; die Störungen der LANCET schienen beseitigt zu sein.
    »Pieter-Paul Ibsen ruft ORION VIII. Commander McLane ... bitte melden!«
    Die Crew sah sich überrascht an.
    Mit einem deutlichen Aufatmen erwiderte Cliff laut:
    »Ibsen! Endlich! Was ist denn los mit Ihnen?«
    Ibsens Stimme klang anders als gewohnt. Zumindest war die Selbstsicherheit daraus gewichen.
    »Landen Sie bitte auf Mura«, sagte er. »Koordinaten: Vier zu Siebzehn zu Acht für diesen Kubus. Raumkubus 101.«
    McLane fragte grob, obwohl er mehr als erleichtert war:
    »Was zum Teufel treiben Sie auf Mura? Wie sind Sie dort hingelangt?«
    Ibsens Stimme:
    »Ich hatte einen Defekt in der Handsteuerung, Major. Sie müssen mich abholen.«
    McLane wurde mißtrauisch.
    »He!« rief er. »Sind Sie verletzt? Sie sprechen so merkwürdig? Stimmt etwas nicht bei Ihnen?«
    Vor McLanes innerem Auge tauchte ein Bild auf: Ibsen, schwitzend irgendwo bemüht, einen Defekt auszubessern, womöglich verletzt oder in den Trümmern der LANCET begraben ... der Mann zögerte einen zu langen Moment mit der Antwort und atmete schwer.
    »Ibsen! Was ist los? Von wo aus sprechen Sie überhaupt?«
    Ibsens Stimme war wieder ruhig.
    »Ich spreche von der Verwaltungszentrale der Kolonie auf Mura aus, Commander.«
    Cliffs Kopf ruckte hoch, und seine Augen suchten die Tamaras. Der GSD-Leutnant nickte und machte eine niedergeschlagene Geste.
    »Ist sonst alles in Ordnung, Ibsen?«
    Ibsen zögerte. Was McLane nicht sehen konnte, und was er sich auch wirklich nicht vorzustellen vermochte, war folgendes Geschehen:
    Aus dem wesenlosen Dunkel rechts und links von Ibsens Schädel kamen die erleuchteten runden Projektoren auf ihn zu; die kleinen Entladungen der Nervenströme begannen zu zucken. Immer näher ... immer näher ...
    Schnell sagte Ibsen; er hoffte, um eine Spur zu schnell:
    »Es ist alles in Ordnung, Commander. Ende.«
    Die Projektoren schwangen wieder zurück ins Dunkel, und die Stimme sagte eiskalt:
    »Brav gemacht, Ibsen!«
    »Danke, Sie Schuft!« keuchte Pieter-Paul.
    Der Mann in der Schwärze schien zu grinsen. Dann sagte er kurz:
    »Somit können wir Ihnen eine kleine Pause gönnen. Abführen.«
    Plötzlich wurde in dem Raum Licht eingeschaltet. Ibsen bemerkte, daß es ein achteckiger Raum war, in dessen Mitte eine ebenfalls achteckige, kniehohe Rampe installiert worden war. Der Sessel, an den man ihn geschnallt hatte, befand sich in der Mitte jener Rampe, aber dergestalt, daß er tiefer stand als die obere Kante des Achtecks.
    Zwei der Männer, die ihn festgenommen hatten, ergriffen die Schnallen und banden Ibsen los.
    Sie rissen den Mann aus dem Sessel und trieben ihn vorwärts. Jetzt trugen sie keine Raumanzüge mehr, nur noch schwarze, uniformähnliche Kleidung und die schweren Waffen.
    Dumpf schlug eine Tür hinter Ibsen zu.
    Er hing mehr, als er gehen konnte, zwischen seinen Bewachern; er stolperte, und in seinem Kopf wütete der Schmerz. Die Haut seines Gesichts fühlte sich, obwohl sie brannte, eiskalt an.
    Jetzt dachte er nicht mehr an das makellose Verhalten seiner Helden, sondern war selbst nichts anderes als ein wehrlos dem Terror ausgelieferter Mensch.
     
     
    *
     
    McLane lehnte gegenüber von Tamara Jagellovsk an der Wand ihrer Kabine und sah sie nachdenklich an.
    »Sie wollten mich etwas fragen«, erinnerte sie ihn halblaut.
    »Ach ja«, sagte er. »Es ist eine ganz ehrliche und unpolemische Frage, die zu beantworten ich Sie bitte.«
    Tamara lächelte.
    »Hin und wieder können Sie sogar höflich und zuvorkommend sein«, sagte sie. »Wie erstaunlich. Was doch dieses halbe Jahr Chroma aus Ihnen gemacht hat, Commander.«
    »Lenken Sie nicht ab«, erwiderte

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