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Die Raumfalle (Orion 06)

Die Raumfalle (Orion 06)

Titel: Die Raumfalle (Orion 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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gefährliche Situation sie diese Landung gebracht hatte.
    Cliff legte den Hauptschalter um und stellte damit die Maschinen ab.
    »So«, sagte er. »Holen wir die LANCET, und dann holen wir den Dichter aus der Verwaltung.«
    »In Ordnung«, sagten Hasso und Mario fast gleichzeitig.

 
6
     
    »Landemanöver ausgeführt!« sagte Shubashi.
    »In Ordnung, Atan!« bedankte sich Cliff. »Landelift ausfahren. Besatzung in die Raumanzüge und fertig zum Aussteigen. Atan und Helga – ihr bleibt als Bordwache hier. Die anderen ...«
    In diesem Augenblick unterbrach ihn Helga Legrelle und deutete auf das Funkgerät.
    »Cliff! Es will uns jemand sprechen!«
    Cliff drückte am Pult eine Taste und schaltete dadurch neben den Lautsprechern der Bordanlage auch die der Raumhelme ein. Eine kalte, unpersönliche Stimme war zu hören.
    »Verwaltungszentrale Mura ruft Commander McLane an Bord von ORION VIII! Können Sie mich hören, Major?«
    Laut erwiderte Cliff:
    »Ich höre Sie ausgezeichnet.«
    »Bitte schalten Sie zum Bordfunk auch die Schirme ein; wir haben Ihnen auf Kanal 90 etwas zu zeigen.«
    Verwundert stellte Cliff nach einigen anderen Schaltungen diese Ziffer ein und tastete den Reserveschirm des Videophons ein.
    Plötzlich ...
    Im gleichen Augenblick prallte Cliff vor Schreck zurück. Das Bild warf ihn fast um.
    Ibsen!
    Das Gesicht des Mannes füllte den Schirm fast aus. Die geröteten Augen blickten genau in die Linsen des Aufnahmegerätes, und die Stirn war voller Schweiß. Der Schweiß sickerte langsam über das gesamte Gesicht; es bildete eine Fläche von glitzernden Punkten. Der Mund war verzerrt, und die Nase stach spitz aus dem Gesicht. Pieter-Paul atmete schwer und keuchend, man sah, daß ihm jede Bewegung Schmerz bereiten mußte.
    Rechts und links von ihm schwebten seltsame Projektoren.
    Sie liefen in aufgefaserte Elemente aus, von denen ein kaltes, zuckendes Licht auf die Haut der Wangen übergriff. Ibsen krümmte sich vor Schmerzen und begann leise zu röcheln.
    »Ibsen!« flüsterte McLane tonlos. »Was ist los ...?«
    Die schneidende, kalte Stimme unterbrach sofort.
    »Major McLane – Sie sehen zweifellos, in welch mißlicher Lage sich Ihr Gast befindet.«
    »Wer sind Sie?« fragte Cliff unnatürlich ruhig.
    »Das tut nichts zur Sache.«
    »Aber ...«
    »Sie verlassen jetzt mit Ihrer Mannschaft unbewaffnet und einer hinter dem anderen die ORION. Beim geringsten Widerstand wird Ihr Freund hier verglühen, oder er wird es glauben, verglühen zu müssen. Haben Sie alles verstanden? Ich warte.«
    »Eine Frage, ehe ich mich bewege. Wer sind Sie?« fragte Cliff hart.
    Hinter ihm drängten sich die anderen Besatzungsmitglieder zusammen und starrten voller Entsetzen auf das Bild, das die Funkkanäle vermittelten.
    »Keine Diskussionen!« sagte die Stimme scharf.
    »Aber ...«, begann McLane erneut.
    »Und versuchen Sie nicht, jemanden an Bord zurückzulassen. Dank unserer kleinen Anlage, die Sie gerade in Betrieb sehen, sind wir bestens informiert und wissen genau, wieviel Mann Ihre Crew zählt. Los jetzt!«
    Das Bild erlosch, gleichzeitig knackten die Lautsprecher.
    Cliff wandte sich um und sagte zwischen den Zähnen:
    »Kommandant an Besatzung: Einzeln und ohne Waffen aussteigen. Kein Widerstand. Ich gehe zuletzt.«
    Sie gingen in zwei Gruppen schweigend zum Lift und fuhren hinunter. Mario setzte den teleskopischen Lift in Bewegung. Dann setzte die Fläche der Liftkabine auf dem Boden Muras auf, und die innere Schleusentür begann sich zu öffnen. Niemand sprach. McLane war von kaltem Zorn erfüllt und schwor sich, erbarmungslos zuzuschlagen, sobald sich eine Gelegenheit bot.
    Das Bild entbehrte nicht einer gewissen Würde:
    Die ORION VIII schwebte rund zehn Meter über dem Boden; die häßlichen Fanggitter waren eingeklappt. Aus der Mitte des stumpfkegeligen Unterteils hatte sich wie ein stählerner, glänzender Rüssel der teleskopische Landelift hervorgeschoben und berührte die Sandfläche, auf der noch vor kurzer Zeit die LANCET gestanden hatte. Man hatte sie inzwischen wieder im Schiff.
    Zwölf Männer in hellgrauen, leichten Raumanzügen standen im Halbkreis um das Schiff und richteten die Spitzen der Waffen auf den dunklen Kreis der äußeren Schleusentür.
    Der Planet hatte sich gedreht; eine ungewisse Dämmerung lag über der Szene. Die Crew hörte in den Lautsprechern ihrer Raumhelme die gemurmelte Verständigung einiger der Männer, die draußen warteten. Cliff nickte.
    Mario streckte die Hand aus und

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