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Die Raumfalle (Orion 06)

Die Raumfalle (Orion 06)

Titel: Die Raumfalle (Orion 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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setzte sich wieder.
    »Cliff!«
    Der Commander drehte sich herum und sah auf Legrelles Funkpult.
    »Es kommt ein Funkbildgespräch. Drücke Taste Vier.«
    Cliff konnte schon ahnen, wie die nächsten Schritte Tourennes aussahen. Er kippte die Taste mit seinem Daumen nieder und sah in den Videophonschirm, auf dem Tourenne erschienen war, überlegen lächelnd und mit seinen mokant nach unten gezogenen Mundwinkeln.
    »Hallo, McLane! Wie geht es Ihnen?«
    Höflich erwiderte Cliff, während er vor Wut kochte:
    »Seit ich nicht mehr in Ihrer Nähe bin, geht es mir wesentlich besser. Was hätten Sie denn gern?«
    »Wollen Sie nicht doch noch einen Startversuch unternehmen?«
    Cliff starrte ihn schweigend an. Wieder bohrten sich die Blicke der beiden Männer ineinander, bis Tourenne schließlich kurz auflachte.
    »Nein?« fragte er.
    Schweigen.
    Die Besatzung hinter Cliff folgte der merkwürdigen Art von Unterhaltung wortlos und erbittert. Sie erinnerten sich der Sätze ihres Kommandanten und überlegten.
    »Das ist sehr vernünftig, denn es wäre hoffnungslos unsinnig. Ich bin davon überzeugt, daß Sie meine technische Leistung würdigen, die in dieser Raumfalle steckt.«
    »Richtig«, sagte Cliff.
    »Sie sehen also, daß meine Spezialisten nicht ganz so rückständig sind, wie Sie glauben.«
    »Was ist das schon wieder für eine sinnlose Quälerei, Sie kleiner Sadist?«
    »Sie schmeicheln mir, McLane!« erwiderte Tourenne.
    »Warum lassen Sie uns überhaupt an Bord, wenn Sie uns doch nicht starten lassen?«
    Tourenne blieb ernst.
    »Eine nette kleine Spielerei von mir. Katze und Maus, Sie verstehen? Ich konnte doch nicht zulassen, daß dieser Flegel, Ihr ungehobelter Bordmechaniker ...«
    »Hasso!« unterbrach Cliff.
    »Ich höre.«
    »Ich hoffe, du merkst es dir auch!«
    »Sei überzeugt«, erwiderte Hasso in seinem Rücken vom anderen Videophonschirm, »daß ich es nicht vergessen werde.«
    »... daß er die schöne ORION VIII in die Luft jagt. So. Und nun seien Sie vernünftig, McLane. Ich schlage Ihnen ein Geschäft vor.«
    »Wer wird daran verdienen?«
    »Wir beide«, sagte Tourenne verbindlich. »Sie lassen ein Team meiner Leute an Bord und erklären ihnen die neuen technischen Einrichtungen. Dafür garantiere ich Ihnen und der Crew das Leben. Wir lassen euch hier zurück, wenn wir losfliegen.«
    »Ich bin doch nicht so naiv, Ihnen auch nur eine Silbe zu glauben!« sagte Cliff. »Woher kann ich wissen, daß Sie Ihr Wort halten?«
    Tourenne zuckte die Schultern in seiner schwarzen Jacke.
    »Sie müssen es einfach glauben. Etwas anderes bleibt Ihnen nicht übrig.«
    Offensichtlich hatte Tamara einen Plan, denn sie sagte halblaut hinter Cliffs Rücken:
    »Wir haben keine andere Wahl. Sagen Sie zu, Commander!«
    Cliff blieb stumm.
    Drei oder fünf Sekunden später sagte er widerwillig:
    »In Ordnung, Tourenne. Schicken Sie Ihre Leute.«
    »Ausgezeichnet«, wurde ihm geantwortet. »Wir kommen. Übrigens – machen Sie sich nicht die Mühe, nach Ihren Waffen zu suchen. Die haben wir!«
    Der Schirm erlosch.
    Hasso wartete, bis Helga die Verbindung ausgeschaltet hatte und hielt dann einen Arm hoch. In seiner Hand funkelte der silberne Lauf der HM 4.
    »Aber die haben wir!« sagte Hasso.
    Mario knurrte bitter:
    »Daran hat dieser Idiot nicht gedacht.«
    McLane nickte.
    »Und das wird ihm das Genick brechen. Paßt auf ... wir müssen versuchen, ihn von den anderen zu trennen. Ich versuche das, wenn ich ihm den Kampfstand zeige. Ich ...«
    Shubashi warf einen langen Satz ein.
    »Nein, Cliff. Versuche es im Lift. Im Schiffslift, nicht im Landelift. Den können wir mit einem Knopfdruck blockieren.«
    »Du hast recht«, meinte Cliff McLane, »ihr müßt versuchen, mich zusammen mit ihm in den Lift zu drängen. Und dann heize ich ihm solange ein, bis er den Befehl gibt, die Falle zu öffnen.«
    »Das könnte gehen«, sagte Tamara nachdenklich, »wenn er nicht zuviel Leibwächter mitbringt.«
    Helga erinnerte sie an einen wichtigen Umstand.
    »Er wird nicht, denn er muß denken, daß wir völlig unbewaffnet sind.«
    »Es scheint unsere letzte Chance zu sein«, sagte Mario finster. »Ich werde mit großer Freude meine Fäuste einsetzen.«
    Ibsen öffnete die Augen und deutete mit einem Finger nach oben.
    »Commander«, sagte er langsam, »ich habe den Eindruck, ich hätte etwas gutzumachen. Gestatten Sie eine meiner geistreichen Bemerkungen?«
    Cliff sah ihn wohlwollend an. Er wußte, was Schmerz vermochte, und er konnte sich denken,

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