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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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ausgelegten Steinen und wandte sich dann wie gelangweilt ab. Das war keine Beute nach seinem Geschmack.
    Soong brachte das Gewehr in Anschlag, aber Kana schob den Lauf beiseite.
    »Nicht schießen – es greift uns nicht an.«
    Der Ttsor streckte sich und blickte das Flußbett entlang. Im nächsten Augenblick hetzte er mit langen Sätzen die Bergschulter hinauf.
    Ein dumpfes Dröhnen übertönte den Wind; es war ein Laut, den Kana nicht zu identifizieren vermochte. Er blickte das Flußbett entlang.
    Im Bruchteil einer Sekunde wirbelte er herum, packte Soong am Arm und zerrte ihn aus dem Flußbett, das im Handumdrehen zu einer tödlichen Falle geworden war.
    Hand in Hand eilten sie zu der Canonwand, die sie zuvor erklommen hatten. Kana warf einen Blick auf die Gesichter seiner Kameraden, die ihn von unten beobachteten.
    Soong feuerte drei Schüsse ab – das verabredete Warnsignal. Kana winkte mit beiden Armen: die Männer sollten sich soweit wie möglich an die Canonwand zurückziehen. Sie schienen ihn zu verstehen, denn sie wandten sich um und begannen zu laufen.
    Er wußte nicht, wie viele sich auf diese Weise in Sicherheit bringen konnten, denn schon brausten die Wassermassen heran und ergossen sich schäumend über den steilen Abhang. Es war eine Kaskade des Unheils, die das Flußbett unten im Canon füllte und rasch über die Ufer stieg.
    Die ersten Wellen umspülten Kanas Stiefel. Schulter an Schulter arbeiteten er und Soong sich von einem Felsblock zum anderen.
    Wieder hatte der noch immer unbekannte Gegner die Natur eingesetzt, um das Land gegen die Eindringlinge zu verteidigen: Dieser unerwartete Wasserschwall war eine tödliche Waffe.
    Soong schaltete das Funksprechgerät ein, um die nachfolgende Horde vor dieser neuen Gefahr zu warnen.

 
8
     
    Kopf und Schulter eines Mannes tauchten aus den schäumenden Wassermassen auf. Der Mann zog einen Kameraden hinter sich her, der sich kaum noch bewegte. Sie strebten dem rettenden Ufer an der Canonwand zu.
    Kana erblickte eine dritte Gestalt, die ebenfalls das Ufer erreichte. Hatten etwa nur diese drei das Unheil überlebt?
    Soong und er kletterten die Felswand so schnell wie möglich hinunter. Sie kamen gerade zurecht, Bogate und den halb bewußtlosen Larsen aus dem Wasser zu ziehen. Die vier Männer lehnten keuchend an der Canonwand und starrten in die Fluten, die langsam immer höher stiegen.
    Bogate schüttelte hilflos den Kopf.
    »Da muß jemand den Korken herausgezogen haben«, keuchte Larsen.
    »Hast du da oben jemand gesehen?« fragte Bogate.
    »Nur einen Ttsor. Er hat uns vor der heranbrausenden Flut gewarnt, sonst wären wir wohl erwischt worden …«
    »Und wir auch.« Larsen öffnete den engen Uniformkragen, um leichter atmen zu können. »Eine bessere Falle könnte man sich kaum ausdenken. Was ist denn mit unseren Kameraden weiter hinten?«
    »Ich habe sie gewarnt«, versetzte Soong. »Es ist nur die Frage, ob sie diese Warnung auch rechtzeitig bekommen haben …«
    Vorsichtig traten sie den Rückweg zur Gabelung an. Kana und Soong hatten nur noch ihre Gewehre; ihr Sturmgepäck war der Flut zum Opfer gefallen.
    Bei Sonnenuntergang fanden sie eine kleine Ausbuchtung in der Canonwand und zwängten sich für die Nacht hinein, denn hier waren sie wenigstens ein bißchen vor dem Wind geschützt.
    Wenn die Männer des Spähtrupps in dieser Nacht überhaupt Schlaf fanden, dann vor lauter Erschöpfung. Als Kana im Morgengrauen die Augen aufschlug, waren seine Glieder so steif, daß er sie kaum bewegen konnte.
    Sie arbeiteten sich an der Canonwand entlang, unter ihnen brauste der Fluß. Der Weg war schmal, und sie mußten sich immer wieder haltsuchend an den Felsvorsprüngen festkrallen, um nicht abzustürzen. Ihre Hände hinterließen dabei blutige Spuren. Sogar ihre unglaublich haltbaren Schuhsohlen aus der Haut der Reptilien vom Sirius begannen unter diesen Strapazen nachzugeben.
    Die Furcht war ihr ständiger Begleiter – eine Furcht, die keiner von ihnen auszusprechen wagte. Soong hatte wiederholt versucht, Funksprechverbindung mit der Horde aufzunehmen, aber keine Antwort bekommen. In jeder kurzen Pause, die sie auf dem beschwerlichen Weg einlegen mußten, versuchte er erneut, die Horde zu erreichen, aber es blieb still im Lautsprecher.
    Kana fürchtete, daß die Männer von der heranbrausenden Flut überrascht worden und in den Wellen umgekommen waren.
    Als sie endlich die Gabelung erreichten, stieß Soong einen Schrei aus, und Kana drängte sich

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