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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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mühsame Anstieg am jenseitigen Flußufer. Kana hielt von Zeit zu Zeit inne, um sich den Schweiß aus den Augen zu wischen. Stück um Stück hangelte er sich weiter hoch; Stunden schienen zu vergehen.
    Endlich wurde er am oberen Rand des Abhangs von einer hilfreichen Hand ergriffen und hinaufgezogen. Er blieb eine Weile keuchend liegen und rang nach Atem.
    Die Männer vom Spähtrupp packten ihre Ausrüstung zusammen. Kana nahm seinen Platz an Bogates Seite ein, und sie begannen den Marsch ins Ungewisse.

 
7
     
    Sie verließen den Fluß, und der Spähtrupp zog sich fächerförmig auseinander. Nur Kana blieb bei Bogate.
    »Worauf sollen wir denn besonders achten?« fragte Bogate.
    »Hansu glaubt, wir könnten hier den Cos begegnen, einem Bergstamm, der die Llor haßt und recht heimtückisch zu sein scheint. Sie setzen vergiftete Pfeile und Fallgruben ein.«
    Bogate brummte vor sich hin. Der Wind trieb kugelförmige, mit Stacheln versehene Pflanzen vor sich hin, die erst seßhaft wurden, wenn ihre kurzen Wurzeln Wasser fanden.
    Der Boden bestand aus einer Mischung von Lehm und Steingeröll. Kana konnte nicht recht glauben, daß es hier von Natur aus so viele Steinlawinen gegeben haben sollte. Kurz darauf fand er die Antwort auf dieses Rätsel.
    Irgend etwas vor ihm blitzte in der Sonne. Er kniete auf dem Boden und scharrte im losen Steingeröll. Ein Llor-Schwert tauchte auf. Die Knochen einer Hand hielten den Knauf umklammert.
    »Zerschmettert wie ein Käfer«, brummte Bogate und blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die vor ihnen aufragenden Berge. Er hatte Erfahrungen auf vielen Planeten gesammelt und irrte sich selten.
    »Die Steinlawinen sind künstlich erzeugt worden. Stecken die Cos dahinter?«
    »Könnte sein«, antwortete Kana. »Aber das liegt schon lange zurück …«
    Er wurde durch einen Aufschrei unterbrochen, und Bogate stürmte vor.
    Der schmale Canon verbreitete sich hier zu einer Art Arena – eine Arena, auf der gefährliche Untiere ihr Leben verloren hatten. Der Boden war mit bleichen Knochen übersät. Überall lagen Llor-Schädel dazwischen, die ihrem Bau nach Menschenschädeln ähnelten.
    Kana hob einen Rippenknochen auf. Es war klar zu erkennen, daß der Knochen zerquetscht worden war. Aber er war auch abgeknabbert worden! Angewidert schleuderte Kana den Knochen aus der Hand.
    Der Spähtrupp ging dem Knochenhaufen aus dem Weg und hielt sich eng an die Canonwand.
    »Wann mag sich das abgespielt haben?« fragte Bogate mit hohlklingender Stimme.
    »Vielleicht vor zehn Jahren – oder auch vor hundert«, erwiderte Kana. »Man müßte die klimatischen Bedingungen dieses Planeten besser kennen, um ein genaueres Urteil abgeben zu können.«
    »Sie sind hier in eine Falle getappt«, versetzte Bogate. »Larsen!« rief er dem nächsten Mann zu, »klettere auf die Canonwand und gib uns von dort oben Deckung. Such die ganze Umgebung mit dem Feldstecher ab! Wir gehen langsam weiter vor. Soong, mach Meldung über das Sprechfunkgerät. Bislang haben wir noch kein lebendes Wesen getroffen – aber wir wollen unsere Männer vor einer derartigen Falle bewahren!«
    Langsam durchquerten sie das Tal des Todes und lauschten angestrengt auf die ersten Anzeichen einer etwaigen Steinlawine.
    Kana glaubte nicht, daß die Cos unter normalen Umständen dieses Gebiet aufsuchten. Er mußte unablässig an die Spuren denken, die er an dem Rippenknochen gesehen hatte. Primitive Stämme fraßen ihre toten Gegner auf. Sie glaubten, auf diese Weise den Mut und die Fähigkeiten des getöteten Gegners in sich aufnehmen zu können. Doch die Zahneindrücke im Rippenknochen konnten kaum von menschenähnlichen Wesen stammen.
    Auf Fronn gab es Leben in mannigfacher Form und Gestalt. Da war der Ttsor, ein tigerähnliches Raubtier; der Hork, eine Art Falke, der hier genau wie in früheren Zeiten auf der Erde von Edelleuten zur Jagd auf allerlei Getier abgerichtet worden war. Dann waren da noch die Deeter und die Byll, große Vögel, die nicht fliegen konnten, aber so schnell waren, daß sie fast mühelos jede Beute schlagen konnten.
    Der Boden war nur spärlich mit ausgedörrten Grasbüscheln bewachsen. Im Flachland wurde das Gras von den Llor verbrannt, doch in diesen abgelegenen Bergregionen konnte es sich dürftig am Leben erhalten.
    Der Spähtrupp legte von Zeit zu Zeit eine kurze Rast ein. Die Männer aßen ihre Rationen, tranken aus den Feldflaschen und setzten den Marsch fort. Das Gelände um sie herum war wie eine zerklüftete

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