Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
Vom Netzwerk:
den Gang. Der rote Rauch zog sich rasch vor seinen Schritten zurück, wallte ihm beim Abstieg voraus und zog die Flammen der Fackeln an, die er passierte. Als er unten ankam, war der Rauch noch überall im großen, düsteren Saal ausgebreitet. Es ertönte kein Gelächter. Oberhalb des steinernen Schreins war schon die Rauchmaske mit bösartigen Grimassen erschienen. Vier Statuen kahlgeschorener Kolosse standen ringsum.
    Korta blieb stehen, einen Fuß noch auf der letzten Stufe: Die Kälte dieses Orts linderte den Schmerz seiner Schulter und der Geist vor ihm seinen Zorn. Ibbak hatte am Vorabend die Nähe der Macht der Feen gespürt. Er verlangte die Bestätigung dieses Eindrucks und eine Erklärung.
    Die beiden bösartigen Wesen verfolgten dasselbe Ziel– Macht zu erlangen. Doch sie kämpften nicht denselben Kampf. Korta musste sich die Wahrheit eingestehen, wenn er den seinen gewinnen wollte: Er war sich bewusst, dass Ibbak ihm eine unentbehrliche Hilfe bot. Nachdem er tief Atem geholt hatte, verriet er alles, was er über die Maske wusste. Der Hexergeist unterbrach ihn nicht, sondern wirkte sehr interessiert.
    » Es ist bloß ein junges Mädchen«, schloss Korta kalt, um seine Angst und seine Demütigung zu verbergen.
    Das totengleiche Gesicht schien zu lächeln.
    » Sterbliche Frauen sind zerbrechlich«, grinste Ibbak, » aber sie besitzen sehr eindrucksvolle Kräfte, die sie gegen die Männer einsetzen. Wie ist sie?«
    » Sie hat blaue Augen.«
    » Und weiter?«
    Die leeren Augenhöhlen, die vom Rauch nachgezeichnet wurden, zogen sich zusammen.
    » Sie sind dunkelblau… mit Lichtern«, stammelte Korta, als ob die Worte nicht von ihm stammten. » Man könnte sagen, wie eine Nacht voller Sternschnuppen.«
    Ibbak wurde zu einem dichten, roten Nebel und verlor einen Augenblick lang seine Gestalt; dann formte er sich einen Tierkopf, um zu spotten:
    » Eine sehr gute Wahl der Feen! Ein einfacher Kunstgriff, und schon habe ich keinen Kämpen mehr! Armer Schwachkopf! Ich bin überzeugt, dass du nicht einmal die Farbe ihrer Haare oder die Form ihres Gesichts kennst!«
    Korta sah zu Boden, verblüfft, dass diese Worte der Wahrheit entsprachen. Er erkannte die Maske, wenn er sie vor sich hatte, aber er war dennoch unfähig, sie im Nachhinein zu beschreiben. Seit er ihre Augen gesehen hatte, hatte er keinen Verstand mehr. Er zermarterte sich das Gedächtnis, aber er sah nichts als die Maske oder nur ihre Augen. Sein Bewusstsein hatte das Gesicht wahrgenommen, denn er wusste, dass es sich um ein junges Mädchen handelte, aber er hatte dennoch kein Bild mehr im Kopf.
    » Ich…«
    » Schweig, bevor ich die Geduld mit dir verliere!«
    Zwei Raucharme legten sich wie Würgeschlangen in großen Bögen um Korta.
    » Und Muht hat nicht erraten, dass es sich um ein Mädchen handelt?«
    Korta schluckte seinen eigenen Speichel hinunter und erinnerte ihn: » Er sagte, dass es zwei Geister gäbe. Das Mädchen war nichts als ein Gedanke, der einen reifen Mann nicht losließ!«
    » Die Maske konnte für ihn keine Frau sein, das ist nur normal. Kulturelle Prägung! Du hättest es vorhersehen müssen.«
    Der Herzog biss die Zähne zusammen. Sogar jetzt fand Ibbak noch Entschuldigungen für den Scylenkrieger! Diese Inschutznahme regte ihn auf.
    » Die Kräfte dieses Mannes sind sehr beschränkt! Er findet noch nicht einmal den Spion, der die Burg durchstreift! Seine Männer sind unerträglich! Sie vergewaltigen und misshandeln die Dienerinnen, eine nach der anderen! Der König wird am Ende noch herausfinden, dass …«
    » Ich habe dir die Grenzen ihrer Fähigkeiten und die Folgen ihrer Anwesenheit erklärt! Muht und seine Männer brauchen vielleicht Zeit, aber am Ende finden sie immer etwas heraus. Aber sag mir… Lässt du sie deine eigenen Gedanken sehen, damit sie Informationen daraus schöpfen können? Nein, natürlich nicht! Ich habe dir das Geheimnis ihrer Gabe verraten, damit du ihnen die Tatsache verheimlichen kannst, dass deine Truppen sie nach ihrem Sieg verraten und das Land Akal für sich behalten werden! Aber du musst ihnen ja gleich vollkommen deinen Verstand verschließen!«
    Die Rauchschlangen zogen sich heftig zusammen, schnürten Korta abrupt die Luft ab und quetschten seine schmerzende Schulter.
    » Was gibt es so Kostbares, das du ihnen verhehlen musst? Was verbirgst du noch vor mir? Muss ich dich jetzt bei jedem Treffen foltern, um einen vollständigen Bericht zu erhalten?«
    Korta krallte sich mit den Fingern in die

Weitere Kostenlose Bücher