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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Prinz von Pandema gewesen war und dass er in den Schwarzen Landen, die direkt an das Königreich grenzten, in dem sie sich damals aufgehalten hatten, am Tollfieber gestorben wäre. Elea war bekümmert gewesen und verspürte noch immer eine eigenartige Trauer. Sie hatte Joran nie etwas davon gesagt. Aber sie erinnerte sich noch, einige Nächte lang stumm um die Liebe ihrer Kindheit geweint zu haben, der die Unschuld all ihre Bedeutung verliehen hatte.
    Elea fuhr sich noch einmal mit den Händen übers Gesicht, um die Bilder zu verscheuchen, die sich in ihrem Verstand jagten, zugleich auch all die vergangenen und jetzigen Gefühle, die einander in ihrem Herzen abwechselten. Sie machte sich an die letzte Liste von Pflanzen, die ihren Nachforschungen nach infrage kommen mochten, und fand endlich diejenige, die ihr passend erschien. Anders als erwartet, empfand sie kaum Freude darüber. Zu viele heftige Gefühle hatten sie in diesen letzten Minuten aufgewühlt.
    Andin wirkte auch nicht erfreuter über die Nachricht. Er sah nur ein wenig entgeistert drein und fand seine Stimme erst wieder, als Elea, die den kostbaren Namen zu ihrer Zutatenliste hinzugefügt hatte, ihm verkündete, dass sie Joran aus dem Weg gehen müssten, dem sie schon auf der Burg beinahe begegnet wäre.
    Auf seine fahrige, zögernde Frage nach dem Verlauf der Nacht antwortete Elea sehr ausweichend. Sie wollte Andin nicht eingestehen, wie viele Hindernisse sie hatte überwinden müssen, um auf die Burg zu gelangen. Der junge Mann hätte ihr dafür nur noch mehr Vorwürfe gemacht. Während sie ihre Bücher wegstellte, gelang es ihr geschickt, das Gespräch auf ein Thema zu lenken, das für jeden auch nur ein wenig neugierigen Menschen interessant war: Prinzessin Elines Gesicht.
    » Mein Kopf steht ja ohnehin schon auf dem Spiel«, bemerkte sie fröhlich und zuckte die Schulter über die Verbotenen Gesetze.
    » Und wie ist sie?«, fragte Andin, aufs Neue wie gebannt.
    Sie hatten beide funkelnde Augen: Das Spiel begann wieder, die Gegenwart des anderen wurde erneut zu einer Wohltat. Elea spürte, dass Andin ihr vergeben hatte.
    » Ich möchte nicht, dass man dir den Kopf abschlägt«, sagte sie und fuhr mit dem Finger am Hals des jungen Mannes entlang, » wenn ich dir sage, dass ihre Augen…«
    Sie hielt inne, lächelte schelmisch und ging an ihm vorbei zum Ausgang.
    » Ele…«
    Andin unterbrach sich abrupt. Die letzten zehn Minuten hindurch hatte er sich ihren Namen so oft im Geiste wiederholt, dass er sie nicht mehr anders nennen konnte. Elea bemerkte es noch nicht einmal.
    » Vic!«, setzte er neu an.
    Sie blieb auf dem Treppenabsatz im Licht der Morgensonne stehen.
    » Sieh dir das warme Braun dieses Baumstamms an, das klare Blau des Himmels und diese Frische, die als Tautropfen auf jedem Blatt perlt! Eline ist schöner als ein Frühlingsmorgen«, bekannte sie bewundernd. » Und Elisa…«
    Sie hielt inne und ließ den Blick über die Landschaft schweifen. Die Hände aufs Geländer gestützt, träumte sie.
    » Unter dem Strahl des Füllhorns der Feen hat sie mich an die Tage des beginnenden Herbstes erinnert, wenn das Azurblau sich im Farbenspiel der Gewitter verfängt, ein leichter Schatten sich ausbreitet und über die abgeernteten Weizenfelder dahinrollt…«
    Die Spontaneität von Eleas Worten und ihre offensichtliche Bewunderung für die Prinzessinnen ihres Landes gefielen Andin. Sie war immer noch ein junges Mädchen, das sich in Träumen verlor, und diese Entdeckung überraschte ihn jedes Mal aufs Neue.
    Die Prinzessinnen Eline und Elisa schienen wunderbare Schönheiten zu sein, aber Andin konnte nicht glauben, dass Elea, seine wiedergefundene Kindheitsliebe, sich vor ihnen verstecken musste. Eline entsprach dem Morgen, Elisa dem Tag– Eleas Zeit aber war die Nacht. Die eine der Frühling, die andere der Herbst… Elea konnte nichts als der Sommer sein. Die Wärme ihrer honigfarbenen Haut, süße Sanftheit gleich Zucker und Pfirsichen, klar wie ein wolkenloser Himmel dank ihrer Augen und des Funkelns der goldenen Sprenkel darin. Sie war die, die Andins Herz liebte, die, die der Geist des Prinzen nicht vergessen konnte.
    » Pass auf dich auf«, sagte sie plötzlich und sah ihn zärtlich an. » Du weißt so viel, dass man dir dafür die Kehle durchschneiden könnte. Und ich bin überzeugt, dass du nicht den Mund halten wirst.«
    Andin wollte lächeln; ein Grübchen bildete sich in seinen Wangen, aber Elea fuhr fort, ohne darauf achten zu wollen:

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